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Ewiger Schwur

Ewiger Schwur

Titel: Ewiger Schwur
Autoren: Anne Marsh
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schüttelte den Kopf. »Größer als das, Brends. Ich werde meine Armee sehr bald einsetzen, verstehst du, und diese peinliche, barbarische Welt von dir ist nur ein Sprungbrett.«
    »Du hast Zer hereingelegt. Du wirst uns allen die Schuld in die Schuhe schieben.«
    Cuthah hielt in seinem Rückzug inne. »Ja«, gab er zu, »aber dieser Plan hat sich als viel zu einfach entpuppt. Ich hatte die größeren Verästelungen nicht in Betracht gezogen. Beschuldige Zer und deine Bande einer Handvoll Gewaltverbrechen. Das löst doch garantiert Michaels Beschützerinstinkte aus?« Er zuckte beiläufig die Achseln. »Es war effektiv, aber dann verstand ich, dass ich mehr haben konnte als nur die Herrschaften.« Seine Augen glühten. »Ich konnte den himmlischen Thron selbst haben, wenn ich es nur gut genug plante.«
    »Du bist die erste Verteidigungslinie losgeworden.« Was sonst noch hatte Cuthah geplant?
    »Ja. Und zwar dauerhaft, wie sich herausstellt. Als Michael den Eid leistete, war ich zuerst besorgt, ich gebe es zu. Einer oder mehr von den Gefallenen hätten eine Seelenverwandte finden, sich verlieben und die Flügel zurückbekommen können. Also habe ich es verhindert. Habe mich abgesichert.«
    »Ich werde dich kriegen«, versprach Brends, und er meinte jedes Wort ernst. »Dich und Michael.«
    »Wirklich? Du und welche Armee? Nein«, sagte Cuthah, als Brends sich umschaute. »Nicht die. Sie haben keine Seelenverwandten. Sie können mich nicht anrühren.«
    »Vielleicht noch nicht.« Aber das bedeutete nicht, dass es nicht andere Seelenverwandte für seine Brüder dort draußen gab.
    »Niemals«, erwiderte Cuthah, und er klang zuversichtlich. »Glaubst du tatsächlich, dass Eilor willkürlich Frauen aufs Korn genommen hat? Ich habe ihm Namen gegeben. Ich habe ihn bewaffnet. Und dann habe ich ihn losgelassen, sodass er mit ihnen machen konnte, was man mit deinem Zwilling gemacht hat. Ziemlich poetische Gerechtigkeit, wenn ich das selber so sagen darf.« Cuthah hielt am Rand des Tores inne. Brends konnte die vertraute Landschaft seines Zuhauses direkt hinter den Rändern der immer noch
schlagenden
Flügel des anderen erkennen. »Natürlich könntest du gleich jetzt über diese Schwelle treten. Du könntest nach Hause zurückkehren.« Und dann schob er den Riegel vor, als ob es Brends eigentlich gar nichts bedeuten sollte. »Natürlich müsstest du deine Brüder zurücklassen. Sie haben keine Eintrittskarten.« Er deutete auf die stille Gruppe von Kriegern, die vor dem Tor stand und Mischka Baran vor allem beschützte, was sonst noch hindurchkommen konnte.
    Er verließ keinen seiner Brüder. Nicht jetzt, nachdem sie endlich wieder etwas Hoffnung schöpfen konnten. Kein Bruder sollte noch seine Frau verlieren. Schlimmer jedoch war der Schmerz über das Wissen, dass sie bereits Seelenverwandte verloren hatten. Welcher der Brüder, die heute an seiner Seite gekämpft hatten, wäre vielleicht erlöst worden, wenn sie schneller gehandelt hätten, wenn sie Cuthahs Verschwörung früher aufgedeckt hätten?
    »Ich habe lange Zeit darauf hingearbeitet, Brends. Ich konnte dir jetzt wirklich nicht erlauben, es zu verderben.«
    »Was willst du?«
    Cuthah beäugte ihn. »Sagen wir, dass ich eine Gelegenheit gesehen habe, voranzukommen. Einen Schritt näher an den himmlischen Thron heran.«
    »Das wird dir nicht gelingen.«
    »Das ist mir bereits gelungen. Ich lebe hier, im Himmel, und du – nun ja, du lebst unten. Mit flügellosen, hilflosen Menschen. Du bist genauso unvollkommen wie sie. Engel, Brends, sind vollkommen. Wir tolerieren keine Mängel. Ich wollte dich weghaben, Brends, und Michael hat mir die Möglichkeit, dich ins Exil zu schicken, auf einem silbernen Tablett gereicht. Er war so schnell bereit, das Schlimmste von dir zu denken. Ich frage mich, woran das liegt?«
    »Ich habe es vor langer Zeit aufgegeben, mir um Michael Sorgen zu machen.« Lüge.
    »Stimmt, obwohl du dir vielleicht ein klein wenig mehr Sorgen hättest machen sollen. Er war derjenige, der beschlossen hat, euch in die Verbannung zu schicken. Oh, ich wollte etwas Dauerhafteres. Eine Bestrafung, die nicht nur ein Warnschuss für den Rest des Himmels gewesen wäre, sondern etwas ziemlich Dauerhaftes. Stattdessen hat er für ein Exil plädiert und es bekommen. Wirklich ein Jammer. Es bedeutete, dass ich euch nicht gehen lassen konnte. Nein, ich musste dafür sorgen, dass für euch absolut keine Möglichkeit zur Rückkehr bestand.«
    »Warum? Warum war das so
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