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Ewiger Schwur

Ewiger Schwur

Titel: Ewiger Schwur
Autoren: Anne Marsh
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wichtig?«
    »Die Wahrheit?« Cuthah lächelte langsam, während er sich durch das Tor zurückzog und hinaus in den Himmel trat. »Nun, weil ihr befleckt wart, Brends. Einige der Herrschaften waren befleckt, durch und durch. Ihr seid unvollkommen.«
    Was für eine Neuigkeit! Das hatte er seit dem Fall gewusst.
    »Ihr konntet
fühlen«,
fuhr Cuthah fort.
    Brends schüttelte verständnislos den Kopf. »Alle Engel können fühlen.«
    »Nein«, gab Cuthah zurück. »Die meisten Engel können nicht fühlen. Oh, unsere Art glaubt, dass sie durchaus
fühlt.
Wir bestehen darauf. Wir haben so lange in unserem perfekten kleinen Elysium gelebt und das Gute gegen das Böse verteidigt, dass wir keine Vorstellung mehr davon haben, was böse ist. Wie es sich
anfühlt.
Wir haben alles Schlechte, Dunkle und Böse in Gedanken und Absicht aus uns herausgezüchtet, und das, Brends, ist unsere Achillesferse. Das Dunkle ist jetzt auf ein Virus reduziert, das unsere Art verseucht. Michael und seinesgleichen haben keine Ahnung, wie sie mit der Flut von Gefühlen umgehen sollen. Keine Ahnung, wem sie die Schuld daran geben sollen.«
    »Du hast es ihnen gezeigt«, vermutete Brends. Cuthahs Worte hatten eine schreckliche Logik. Er hatte es ihnen gezeigt. Und indem er es ihnen gezeigt hatte, hatte er sie direkt dorthin geführt, wo er sie haben wollte.
    »Ja.« Cuthah lächelte träge. »Ich
habe
es ihnen gezeigt. Ich habe ihnen gezeigt, dass diese hässlicheren, dunkleren Gefühle ein genetischer Makel waren. Eine Krankheit der Seele, so unheilbar, dass nur die radikalste Chirurgie sie kurieren konnte.«
    »Indem du den Herrschaften eine Reihe von Morden in die Schuhe geschoben hast.«
    »Ja«, stimmte Cuthah zu. »Und nachdem Michael euch bestraft hatte, war es wirklich ziemlich einfach, die Situation im Auge zu behalten. Ich wusste nämlich bereits, wie ich eure Seelenverwandten finden konnte. Ich kannte den genetischen Marker, der sie identifizierte, und schließlich habe ich die unablässigen Datenströme angezapft, die die Bewohner der Welt unten enger zusammenhalten, als sie sich hätten erträumen können. Ich konnte sie finden. Ich brauchte nur Zeit, und Zeit hatte ich in Hülle und Fülle.«
    »Michael hat nie gefragt?«
    Cuthah warf ihm einen mitleidigen Blick zu. »Wer, meinst du, hat Michael Bericht erstattet? Vor zwei Jahrtausenden hat Michael dich ein zweites Mal aufgegeben. Er ist abgetaucht. War auch besser so«, fügte er nachdenklich hinzu. »Ich war seine ständigen Fragen leid. War irgendeiner der Gefallenen erlöst worden? Und wie lange hatte es für den Erlösten gedauert, seine Seelenverwandte zu finden und sich zu verlieben? Denn ich sagte ihm jedes Mal die Wahrheit. Keiner der Gefallenen war erlöst worden. Es gab keine Seelenverwandten.«
    »Ich werde zurückkommen.« Brends zeigte mit dem Daumen über seine Schulter. »Und ich werde eine Armee haben.« Jetzt hatte er die nötigen Werkzeuge für eine Rückkehr. Und er hatte den Willen, überlegte er grimmig. Aber nicht heute. Er würde später seine Gefühle sortieren, aber gerade jetzt war der Anblick von Pell in Dathans Armen alles, was er an Beweis brauchte, dass sie Erfolg haben konnten – Erfolg haben
würden.
    Gerade jetzt war sein Platz immer noch auf Erden, daher drehte er sich um und ging zurück.

25
    Seine Frau tat alles, um ihn zu foltern. Die dünnen Träger des dürftigen Cocktailkleidchens, das sie quasi nicht trug, glitten weiter an ihren Armen herab. Als sie scharf einatmete, rutschte das sinnliche Fetzchen schwarzer Seide, das ein Mieder sein sollte, völlig nach unten. Der dunkle Schatten einer Brustwarze spähte über das edle Material hinweg.
    Eine Berührung von Brends’ Daumen, und diese süße Frucht war sein.
    »Es könnte Vorteile haben«, flüsterte Mischka ihm ins Ohr, während sie ihn auf sein Bett drückte. »Einander zu behalten.«
    Eine Woche war vergangen, seit sie Eilor getötet und Cuthah vertrieben hatten. Nach Brends’ Rückkehr durch das Portal flog ihm eine ganz andere Art von Scheiße förmlich um die Ohren. Zer überfiel ihn mit Fragen zu den Seelenverwandten, die Brends und Dathan gefunden hatten, und diese Fragen sorgten dafür, dass Brends keine Zeit allein mit Mischka hatte.
Seiner Seelenverwandten.
Allein bei dem Wort wurde ihm ganz warm ums Herz.
    Das Kleidchen rutschte mühelos auf ihre Hüfte hinab. Sie beobachtete seinen Blick und verstand offensichtlich, dass er die Vorstellung genoss. »Du hast mir
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