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Ewiger Schwur

Ewiger Schwur

Titel: Ewiger Schwur
Autoren: Anne Marsh
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Herr tun konnte, das konnte er mindestens ebenso gut. Er brauchte nur diese verdammten Flügel wiederzufinden. Er bleckte die Zähne und rückte vor.
    »Verarsch mich nicht«, sagte er. »Oder die meinen. Nie wieder. Kapiert?«
    Explosionsartig legte er los, entfesselte die Furcht einflößende, rohe, urtümliche Macht, die ihn von innen auffraß. Die Ränder seines Körpers verschwammen, als er auf Eilor zustürzte. Er packte ihn an den Unterarmen und trieb den anderen Mann zurück. Schlug ihn gegen den steinernen Eingang der Höhle. Eine Kaskade scharfer Steine prasselte herab unter nicht enden wollenden Flüchen. Eilor fluchte ein Mal und griff an, und das Flammenschwert schoss blitzend und mit tödlicher Entschlossenheit auf Brends zu.
    »Verschwinde von hier, Mischka!«, brüllte Brends. Es gelang ihm, sich zwischen sie und Eilor zu manövrieren.
    Dann hob er die Klinge wieder, drehte die Schneide zu Eilors Hals und hieb mit tödlicher Wucht darauf ein. Die Schneide traf, und Haut platzte auf, aber er wusste, dass er den Bastard lediglich angekratzt hatte. Er war nicht einmal nah daran gewesen, seinen Gegner zu enthaupten.
    »Verwandle dich!«, verlangte Mischka hinter ihm. »Verwandle dich jetzt, Brends.«
    Er wollte nicht. Wusste nicht, ob er an seiner Menschlichkeit festhalten konnte, an seinen Gefühlen. Er wollte es. Und er wollte sie beschützen, rief er sich ins Gedächtnis zurück. Was auch geschah, Mischka Baran kam an erster Stelle. Immer. Er schob die unwillkommenen Gefühle beiseite und griff in sich hinein nach dieser Macht, die sie in der vergangenen Nacht angezapft hatte.
    Scheiße. Für einen Moment hatte er es, die Verwandlung schimmerte auf seiner Haut, zupfte an seinen Nervenenden. Dann passierte plötzlich gar nichts mehr.
    Eilor krachte in ihn hinein, stieß ihn zurück, und er landete schwer auf der steinernen Seite der Barriere. Ein gedämpftes Aufjaulen sagte ihm, dass er Mischka mitgerissen hatte. Eilor zog abermals sein verdammtes Flammenschwert und rückte heran. Brends rappelte sich auf, denn er wusste, dass er sich nicht auf dem Boden liegend töten lassen würde.
    »Ich kann mich nicht verwandeln«, knurrte er.
    »Doch«, verlangte sie. »Du kannst es. Scheiße, tu es
jetzt,
Brends!« Es war ein köstlicher Schock, seinen Lieblingsfluch aus ihrem Mund zu hören. Er hatte zwei, vielleicht drei Sekunden, bevor Eilor ihn erreichte.
    Er drückte ihr einen heißen, harten Kuss auf die Lippen und traf seine Entscheidung. »Wenn ich angreife, rennst du weg«, knurrte er. »Und, Mischka? Renn richtig schnell. Zer ist fast hier. Du und Pell, ihr geht zu ihm und er wird euch von hier wegbringen.« Er konnte den SUV jetzt sehen, der die höchste Stelle der Straße erklomm. Die Geräusche des Kampfes hatten ein Feuer unter dem Hintern seines Herrn entfacht.
    »Ich gehe nicht.«
    »Teufel, du wirst gehen.« Eilor kam jetzt wie ein Güterzug aus der Hölle auf sie zu.
    »Nein. Verwandle dich, Brends! Ich weiß, dass du es kannst. Scheiße. Ich verliere nicht. Nicht jetzt.« Er hatte einen Moment Zeit, um sich zu fragen, was sie so verdammt dringend wollte, und dann jagte sie ihm einen gewaltigen Schrecken ein. Sie ließ sämtliche mentalen Barrieren fallen und öffnete ihm ihren Geist. Ganz süßes Vertrauen und weibliche Stärke. Heilige Scheiße! Sie war weit offen, und er erstarrte. Trank sie.
    Aber er konnte nichts gegen die Verwandlung tun, konnte nicht gegen die Flügel ankämpfen, die durch die rohe Haut seines Rückens schossen. Mit einem kehligen Aufstöhnen gab er der Macht nach, die sich durch seinen Körper wälzte, die von den Stahlkappen seiner Stiefel aufzuckte wie ein verrückter paranormaler Orgasmus. Verdammt. Es tat weh, und es fühlte sich richtig an, und er hieß es willkommen.
    Es war nicht die Zeit, sich Sorgen zu machen.
    Mischka duckte sich weg, als die Macht aus ihm hervorschoss, und warf sich die Arme über den Kopf.
    Engelsfeuer schoss seine Arme hinab.
    Teufel, ja.
    Kies knirschte. Die Kavallerie war eingetroffen. Vielleicht, nur vielleicht, hatte er jetzt eine verdammte Chance.
    Dathan kam aus dem SUV an der Spitze gesprungen, als hätte der Bruder Feuer unterm Hintern. Nicht weiter überraschend – Brends vermutete, dass Dathan Pell Schutz versprochen hatte, und sie benötigte im Moment verdammt noch mal einigen Schutz. Nein, was ihm eine Scheißangst einjagte, waren die Flügel.
    Sobald sein Bruder aus dem SUV heraus war, wechselte er die Gestalt und Flügel
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