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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller
Autoren: Greg Iles
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linker Arm wurde taub bis zum Ellbogen. Sie hämmerte auf die Handschelle, doch ihre Hand ließ sich immer noch nicht befreien. Mit einem Schrei animalischer Wut hieb sie den Knüppel noch einmal nach unten, und diesmal brach der Knochen.
    Ihr Magen drehte sich um, als das Auto tiefer ins Wasser sank. »Nein!« , schrie sie. »Noch nicht!«
    Als das Auto unter die Wasseroberfläche glitt, riss sie ihre zerschmetterte Hand durch die Handschelle und hämmerte die Maglite gegen das Fenster. Das Glas krachte, dann gab es nach, und eine Flut braunen Wassers strömte ihr ins Gesicht. Sie zog die Beine an und rutschte durch die Öffnung, kämpfte sich nach oben, weg von dem Metallsarg, den Luftblasen hinterher, die zur Oberfläche stiegen.
    Als sie durch die Oberfläche barst, hinaus ins Licht, fühlte sie, dass der riesige Fluss sie stromabwärts zog wie die Hand Gottes. Sie wusste, es war unmöglich, gegen diese Strömung zu schwimmen. Man musste sich mit ihr bewegen und sich langsam in Richtung Ufer vorarbeiten, weit stromab. Sie zog mit der rechten Hand ihre Stiefel aus und zwang sich, Wasser zu treten. Sie richtete den Blick aufs nächste Ufer. Es schien weit weg zu sein, aber sie hatte früher schon große Entfernungen gemeistert. Sie stellte sich vor, Annelise stünde zwischen den Bäumen am Ufer und winke sie zu sich.
    Sie schwamm los.
    Waters hatte soeben wieder auf seinem Stuhl im Vernehmungszimmer Platz genommen, als ein Streifenpolizist die Tür aufriss.
    »Gerade kam ein Notruf von Bauarbeitern, die an der Brücke zu tun haben. Ein Auto hat die Seitenabsperrung durchbrochen und ist ins Wasser gestürzt!«
    Jackson wirkte irritiert. »Von welcher Brücke sprechen Sie?«
    »Mississippi River Bridge!«
    Die vier Männer wechselten ungläubige Blicke.
    »Am besten, wir rufen das Büro des Sheriffs an«, sagte der Streifenpolizist. »Die haben das einzige Rettungsboot.«
    »Das bringt nicht viel«, sagte Barlow. »Das war ein 35-Meter-Sturz.«
    »Hängt davon ab, wie der Wagen gefallen ist«, sagte Jackson. »Und wenn es ein neueres Auto war, hat es Airbags.«
    Der Streifenpolizist verabschiedete sich und schloss die Tür.
    Penn sagte: »Ich glaube nicht, dass so was schon einmal passiert ist.«
    Waters’ Handy klingelte. Er sah zu Jackson. »Das ist wahrscheinlich meine Frau. Ich hab ihr gesagt, ich würde sie anrufen.«
    »Kein Problem, melde dich.«
    Waters holte das Telefon aus seiner Tasche. Das Display sagte COLE SMITH . Er wollte es schon klingeln lassen, nahm den Anruf dann aber doch entgegen.
    »Hallo?«
    »John! Hier ist Cole!«
    Mallory, dachte er.
    »Rock? Bist du dran?«
    Waters wusste, dass er seinen Ohren eigentlich nicht trauen sollte, doch irgendetwas verriet ihm, dass die panische Stimme in der Leitung tatsächlich seinem alten Freund gehörte. »Ich höre.«
    »Ich bin auf der Mississippi River Bridge. Es hat hier einen Unfall gegeben. Ein Wagen hat die Leitplanke durchbrochen.«
    »Ich habe gerade davon gehört.«
    »John ... es war Lilys Acura.«
    Waters wurde blass.
    »Ich stecke auf der Brücke fest. Das Auto trieb eine Zeit lang im Wasser, aber dann ging es unter und ... Verdammt, Lily ist rausgekommen, John. Ich habe sie gesehen. Sie hat es zum Ufer südlich vom Sportplatz geschafft. Man hat sie gerade in einen Krankenwagen verfrachtet!«
    »Mein Gott. Wohin wird sie gebracht?«
    »Bestimmt ins St. Catherine’s in Natchez.«
    »Okay. Danke.« Waters beendete das Gespräch und stand auf.
    »Was ist los?«, fragte Jackson.
    »In dem Auto, das von der Brücke gestürzt ist, saß meine Frau.«
    Penn sprang auf und fasste ihn am Arm. »Bist du sicher? Wer hat dir das gesagt?«
    »Cole. Er hat gesehen, wie sie es bis ans Ufer geschafft hat. Er sah auch das Auto untergehen. Ich muss ins Krankenhaus!«
    Penn blickte Jackson an. »Ich weiß, Tom, dass Sie John heute möglicherweise verhaften wollen, aber das hier ist ein Notfall. Sie müssen ihn gehen lassen, damit er sich um seine Frau kümmern kann.«
    Angesichts dieser unerwarteten Wendung wusste Jackson nicht recht, was er tun sollte. Waters wandte sich zum Gehen, doch Barlow legte eine Hand auf die Waffe an seinem Gürtel.
    »Ich bleibe bei ihm«, versprach Penn.
    »Hören Sie zu, Penn«, sagte Jackson. »Ich weiß nicht, was ...«
    »Um Gottes willen!«, rief Penn. »Seine Frau stirbt vielleicht! Kommen Sie mit uns, wenn es sein muss!«
    Jackson zögerte einen Moment; dann warf er resigniert die Hände in die Luft. »Wir treffen euch
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