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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller
Autoren: Greg Iles
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dort.«
    In der Notaufnahme des St. Catherine’s Hospital herrschte rege Betriebsamkeit. Überall sprach man über den unglaublichen Unfall. Im Laufe der Jahre waren schon etliche Wagen in den Fluss gestürzt, doch alle vom Ufer aus, die meisten von Bootsrampen. Dieser Unfall hatte nur wegen der umfangreichen Reparaturarbeiten geschehen können, die derzeit an der Brücke durchgeführt wurden, doch einige Krankenschwestern wunderten sich laut darüber, weshalb jemand genau an dem Teilstück, an dem die Stahlabgrenzung fehlte, von der Straße abkommen konnte. Mehr als einmal hörte Waters das Wort »Selbstmordversuch« hinter einem Vorhang im Flur.
    Tom Jackson stand an Waters’ Seite, als die bewusstlose Lily in die Notaufnahme gebracht wurde. Während die Ärzte sich bemühten, ihren Zustand zu stabilisieren, begleitete Jackson Waters und Penn ins Wartezimmer.
    Tom Cage, Penns Vater, war Lilys behandelnder Arzt, und seine Praxis war nur ein paar hundert Meter vom Krankenhaus entfernt. Während Lily geröngt wurde, kam Tom Cage ins Wartezimmer und erklärte, Lily habe dank des Airbags vermutlich keine inneren Verletzungen erlitten, sei aber noch immer bewusstlos. Und was mögliche Hirnschädigungen beträfe, müsse man erst das Ergebnis der Computertomographie abwarten. Darüber hinaus waren ihr Handgelenk und ihr Daumen zertrümmert, und sie hatte mehrere gebrochene Rippen.
    Dr. Cage in der Notaufnahme des St. Catherine’s zu sehen rief in Waters Erinnerungen an den Tod seines Vaters wach. Haare und Bart des Arztes waren damals noch schwarz gewesen, jetzt war beides silbergrau, doch seine starke Hand auf der Schulter zu fühlen, half Waters, seine Angst und die Schuldgefühle zurückzudrängen.
    Sie warteten mehrere Stunden. Dr. Cage kam zweimal zu ihnen heraus: einmal, um ihnen zu sagen, dass ein orthopädischer Chirurg Lilys Handgelenk operierte, beim zweiten Mal, um sie darüber zu informieren, dass er Lilys CT-Bilder per Computer an einen Neurologen in Jackson geschickt hatte. Zwei hiesige Radiologen waren der Ansicht, dass sie nur eine leichte Gehirnerschütterung erlitten habe, aber Tom Cage wollte ganz sichergehen. Lily habe das Bewusstsein inzwischen wiedererlangt, sei aber verwirrt und desorientiert und wisse nicht einmal, wer sie sei.
    Diese Information legte sich wie Eis über Waters’ Seele. Er wollte noch weitere Fragen stellen, aber Tom Jackson stand neben ihm, also nahm er Penns Arm und zog ihn in eine Ecke.
    »Hast du das gehört? Dass Lily nicht weiß, wer sie ist?«
    »Sprich nicht aus, was du denkst«, riet ihm Penn. »Lily hatte einen schweren Unfall. Ihre Verwirrung kann die verschiedensten Ursachen haben. Erst einmal zählt nur, dass sie am Leben ist.«
    »Da irrst du dich, Penn. Du weißt nicht, wie sehr du dich irrst.«
    Penn drückte ihn in einen der Plastikstühle, die an der Wand verschraubt waren. »Ich habe gerade erfahren, dass Cole draußen wartet. Er ist schon seit über einer Stunde da, aber die Polizei lässt ihn nicht rein.«
    »Warum nicht?«
    »Tom Jackson weiß, dass Cole mit Eve geschlafen hat. Er wird ihn unabhängig von dir über den Inhalt des Bankschließfachs und dergleichen befragen wollen. Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass Cole hier ist. Lass uns erst mal abwarten, bis Lily über den Berg ist. Dann kommen wir wieder zu deinen juristischen Problemen.«
    »John? Penn?«
    Dr. Cage kam wieder ins Wartezimmer. »Ich habe gerade mit dem Neurologen in Jackson gesprochen. Er sagt, Lily habe keine Hirnverletzungen erlitten. Keine Blutungen, keine Frakturen.«
    Waters wurden vor Erleichterung die Knie weich.
    »Sie ist jetzt viel wacher«, sagte Dr. Cage. »Ich werde sie zur Beobachtung freigeben. Du kannst kurz zu ihr.«
    Waters nickte, aber plötzlich trat Tom Jackson vor. »Könnten Sie uns eine Minute geben, Doc?«
    Dr. Cage nickte und ging zurück in den Behandlungsbereich.
    »Hört zu, Jungs«, sagte Jackson zu Waters und Penn. »Ich freue mich sehr, dass es Lily gut geht. Das grenzt an ein Wunder. Aber ich kann nicht zulassen, dass John zu ihr geht und mit ihr spricht.«
    Penn richtete sich auf. »Sie können ihn nicht davon abhalten – außer Sie verhaften ihn.«
    Jackson seufzte. »Wenn es sein muss, werde ich genau das tun.«
    »Verdammt, Tom! Was soll es denn schaden, wenn er seine Frau sieht?«, fragte Penn. »Sie steht wahrscheinlich sowieso noch unter Schock.«
    »Ich weiß, Penn, ich weiß«, erwiderte Jackson. »Aber ich muss Lily befragen, bevor sie mit
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