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Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Titel: Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals
Autoren: Aylen Verdon
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Mischwesen spezialisiert hatte und eine Behandlung dort kostete dementsprechend viel Geld. Da es seit dem Polsprung jedoch keinerlei Krankenversicherung mehr gab, konnte sich kaum jemand solch eine Behandlung leisten. Daher erfreuten sich private Heilkundige wie Dooley zurzeit regen Zulaufs. Keir wollte sich gerade setzen als sein Blick an jemandem hängenblieb, der am oberen Ende der Treppe zur Galerie stand. Evianna bemekte es und folgte seinem Blick. Es war nicht schwer zu erraten, wen ihr Kollege ansah. Dort oben stand eine atemberaubend schöne Frau, die in ihrem maßgeschneiderten dunkelblauen Kostüm aus der Menge herausstach. Langes blondes Haar fiel ihr in seidigen Wellen bis auf die Schultern.
„Besorg‘ schon mal Getränke“, sagte Keir abwesend zuErland. „Ich bin gleich wieder da.“
„Geht klar“, nickte Erland und machte sich auf den Weg zum Tresen.
Evianna sah Keir nach, der sich unsanft einen Weg durch die herumstehenden Leute bahnte. Er stieg die Treppe hinauf und blieb vor der Blondine stehen. „Wer ist das?“, fragte Evianna ihre Kollegin.
Yleniawandt sich um und sah zu, wie die Frau Keir zu Begrüßung küsste. „Das da? Sag bloß, du kennst Juno Alexander nicht.“
Evianna hob die Schultern. „Nein. Sollte ich?“
„Und ob. In deinem Job wirst du es früher oder später mit ihr oder besser gesagt ihrer Firma zu tun bekommen. Ihr gehört JAxSecurity.“
Ungläubig sah Evianna Ylenia an. „Du meinst, dieser Frau gehört das größte private Wachschutzunternehmen im Vereinigten Europa?“
Ylenia nickte.
Evianna beobachtete, wie Juno die Arme in einer vertrauten Geste über Keirs Schultern legte und lächelte. Keir stand mit dem Rücken zu Evianna, sodass sie sein Gesicht nicht sehen konnte. Es hatte den Anschein als kannten sich die beiden näher.„Was tut sie hier? Ich meine, hier im Dr. Doo’s?“
Dooley beschäftigtLeute von ihr.“ Ylenia deutete auf die beiden kräftigen Kerle am Eingang und auf zwei weitere im hinteren Bereich. „Ist anscheinend günstiger als regelmäßig neues Mobiliar zu kaufen, weil das alte bei Schlägereien zu Bruch geht. Vielleicht sieht sie nur nach dem Rechten.“
Erland kehrte mit einem Tablett voller Getränke zurück, das er geschickt durch die Menge balancierte und stellte es in die Mitte des Tisches. Grinsend ließ er sich auf seinenStuhl fallen und griff nach einem der Gläser. „So, Mädels. Die Party kann beginnen.“ Er setzte sein Glas an und trank es in einem Zug halb leer. Krachend stellte er es auf dem Tisch ab. „Wisst ihr warum das Zeug Leto heißt?“, fragte er gegen die dröhnendeMusik an. „Wenn du zuviel davon trinkst, bringt es dich früher oder später um“, beantwortete er sich die Frage selbst. Evianna und Ylenia nahmen sich ebenfalls ein Getränk vom Tablett und auch Keir, der an den Tisch zurückgekehrt war, setzte sich und schnappte sich den Milchshake.
„Dich vielleicht“, grinsend zündete Ylenia sich eine Zigarette an und blies den Rauch in die zum Schneiden dicke Luft,„weil du ein Mensch bist.“
„Stimmt“, mischte Keir sich ein. „Das Zeug trinken sonst nur Vampire.“ Er schnappte sich Erlands Glas und roch an dem dickflüssigen roten Gebräu. Angewidert verzog er das Gesicht. „Ich möchte wissen, was da drin ist.“
„Lieber nicht.“ Evianna, die ein Colon, eine Art Bierersatz, vor sich hatte, schob ihr leeres Glas in die Mitte des Tisches. Dabei streifte Eviannas Schulter die von Keir, der daraufhin ein wenig von ihr abrückte.„Mich interessiert viel mehr, wer oder was derzeit die Zahl der menschlichen Bevölkerung derart dezimiert. Wir vermuten, es sind Vampire“, erklärte sie Ylenia, die nicht an diesem Fall arbeitete.
„Hm.Wie viel vermisste Personen habt ihr?“, fragte Ylenia.
Keir nahm ein paar der salzigen Erdnusshälften aus der kleinen Schale auf dem Tisch und versenkte sie in seinem Vanille-Milchshake. Jetzt sah das ganze aus wie Bubble Tea made nach dem Polsprung.
„Sechsunddreißig, seit gestern“, antwortete Evianna. „Tendenz steigend.“ Sie warf einen Blick die Treppe hinauf. Noch immer stand Juno Alexander dort oben, vertieft in ein Gespräch mit einem Mann. Plötzlich sah Juno auf, so als hätte sie bemerkt, dass sie beobachtete wurde. Ihr Blick traf Evianna unvorbereitet und er bereitete ihr Unbehagen.
„Ja, und die restliche menschliche Bevölkerung von Collum, bzw. dem kläglichen Rest was vom alten Köln übrig ist, lebt in Angst und Schrecken. Viele von ihnen gehen nur
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