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Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Titel: Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals
Autoren: Aylen Verdon
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Adiutor Roddick“, meldete sie ordnungsgemäß einer der Damen am Empfangstresen ihre Rückkehr. Die blonde Frau tippte die Namen in ihren Computer. „Wagen ZX47: Fahrbereit oder schrottreif?“, fragte sie in breitestem Kölsch.
„Fahrbereit.“ Evianna warf die Wagenschlüssel auf den Tresen, unterzeichnete das Formular, das die Blonde ihr gelangweilt hinschob, und machte sich auf den Weg in die Umkleideräume.
„Hey, Ebel! Du riechstnach Hund“, rief jemand hinter ihr her, woraufhin viele der anwesenden Adiutoren lachten. Schon wieder. Evianna beschloss, das zu ignorieren. Morgen würden ihre Kollegen wahrscheinlich darüber hinweg sein.
„Was ist, Evianna? Gehst du noch auf einen Absacker mit ins Dr. Doo’s? “, fragte Erland.
„Nein, nicht heute“, rief Evianna über die Schulter zurück. Ihr stand der Sinn mehr nach einer ruhigen restlichen Nacht. Es war allerhöchste Zeit, eine brauchbare Spur in dem Fall der inzwischen zahlreichen vermissten Menschen zu finden, an dem nicht nur sie und Keir, sondern auch noch zwei weitere Teams arbeiteten. Deshalb wollte sie morgen ausgeschlafen sein, denn auch diese Nacht hatte keinerlei neue Erkenntnisse in dem Fall gebracht. Jeder Hinweis, den sie bisher verfolgt hatten, verlief früher oder später im Nichts. Es war zum verrückt werden. So viele Menschen konnten doch nicht einfach spurlos verschwinden.
„Na, komm’. Du kannst auch deinen Köter mitbringen“, neckte Erland sie. Lächelnd stieß Evianna die Tür zu den Umkleideräumen auf und noch bevor die Tür ins Schloss fiel, hörte sie Keir, der den Weg hinein inzwischen gefunden hatte, hinter sichbrüllen: „Wen nennst du hier Köter, du degeneriertes, stinkendes… .“ Mit einem Knall ging die Tür hinter Evianna zu und sie war froh darüber, den Rest von Keirs Schimpftirade nicht mehr mit anhören zu müssen.
Als sie wenig später frisch geduscht und in Privatklamotten aus den Umkleideräumen kam, schien der Streit zwischen Keir und Erland beigelegt. Keir saß vor Erland auf dem Schreibtisch und spielte mit seinenWagenschlüsseln. „Jetzt komm’ schon mit“, rief er ihr zu. „Auf dich wartet doch niemand. Und ich würde mich freuen.“ Genau genommen hatte Keir damit natürlich Recht. Zu Hause wartete wirklich niemand auf sie, mal abgesehen von dem bescheuerten Puk, der sich bei ihr eingenistet hatte, und der seitdem seine Sammelleidenschaft für Gartenzwerge auf ihrem Dachboden auslebte. Außerdem hatte die heiße Dusche Wunder gewirkt und Evianna fühlte sich wieder frisch. Der Besuch im Dr. Doo’s würde bestimmt um Längen lustiger werden, als sich allein zu Hause im Bett zu wälzen und letztendlich doch wieder nicht schlafen zu können. Und Keir würde sich freuen, was vielsprechend klang. Also, warum eigentlich nicht?„Okay“, stimmte Evianna zu. „Aber nur, wenn du fährst und mich morgen zum Dienst zu Hauseabholst.“ Keir grinst breit.„Alles klar, dann los.“
    Wenig später schlugen Evianna, Erland, Keir und Ylenia, eine Kollegin von der Bereitschaft im überfüllten Dr. Doo’s auf. Das Dr. Doo’s war eine ziemlich heruntergekommene Mischung aus Tanzschuppen und Pub, in dem sich alles traf, was der Polsprung hervorgebracht hatte. Menschen, Vampire, Elfen und Mischwesen aller Art. Sie alle feierten dort zusammen einträchtig bis zum Sonnenaufgang. Keir vertrieb ein paar Leute von einem Tisch und rückte für Evianna und Ylenia die Stühle zurecht. Erland, der im Begriff war, sich neben Evianna zu setzen, wurde von Keir am Kragen gepackt und unsanft an die andere Seite des Tisches verwiesen. In einer hell erleuchteten Ecke war Dooley, der Besitzer des Ladens, damit beschäftigt, die üble Schnittwunde eines Vampirs zu nähen. Augenscheinlich hatte jemand versucht den armen Kerl der Länge nach aufzuschlitzen. Doch solange der Fall nicht zur Anzeige kam, würde die BVb keinen Finger rühren. Wahrscheinlich war der Vampir selbst der wahre Übeltäter und hatte zuvor versucht sein Opfer zu beißen. In dem Fall würdeer sich hüten, Anzeige zu erstatten, denn auf „Beißen ohne vorheriges Einverständnis“ stand die gleiche Strafe, wie auf Vergewaltigung.
    Seit dem Polsprung kamen viele der Mischwesen nicht nur hierher um Spaß zu haben, sondern auch um sich von Dr. Dooley, der tatsächlich Arzt war, behandeln zu lassen, denn die wenigen Krankenhäuser, die noch in Betrieb waren, nahmen hauptsächlich Menschen auf. In der näheren Umgebung gab es nur ein Krankenhaus, das sich auf
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