Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

draufgehst.“
„Ist mir egal, solange du in meiner Nähe bist.“
Evianna schüttelte den Kopf. Sie schaffte es einfach nicht, ihre Gedanken zu ordnen und Keir trug auch nicht dazu bei. Es war einfach zu viel passiert. Zu viel, dass in den letzten Tagen auf sie eingeprasselt war und die Zeit, das alles zu verarbeiten, war einfach zu kurz gewesen. Zeit, das war es. Sie brauchte Zeit. Zeit zum nachdenken. Zeit für sich selbst. Ohne darüber nachzudenken, stieg sie auf die Mauer in eine der Schießscharten.
„Evianna?“
Sie hörte Keirs Stimme, doch sie drang nicht zu ihr durch.
„Was tust du?“
Das einzige, was sie wahrnahm, war der inzwischen so vertraute kühle Wind, der sie streifte.
„Nein, Evianna!“, schrie Keir.
Sie breitete die Arme aus und schloss die Augen.
Mit letzter Kraft stieß Keir sich von der Wand ab.
Ein seltsames Gefühl der Ruhe breitete sich in Evianna aus. Dann ließ sie sich von der Mauer in den Abgrund fallen.
Keir erreichte sie nicht rechtzeitig. Sein verzweifelter Schrei durchdrang die Nacht. Als er die Mauerbrüstung erreichte, brach er zusammen. Erst nach ein paar Minuten fand er die Kraft hinunter zu sehen.
Durch die Schwärze der Nacht war nichts zu erkennen. Irgendwo dort unten musste ihr Körper liegen. Tot. Niemand überlebte einen Sturz aus dieser Höhe. Tot. Keir gab sämtliche Anstrengungen auf und ließ sich an der Mauer hinabgleiten. Reglos blieb er auf dem Wehrgang liegen bis er endlich die Kraft fand seinen PPC hervor zu ziehen und die BVb zu kontaktieren.Tot. Evianna Ebel war tot.