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Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Titel: Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals
Autoren: Aylen Verdon
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gegenüber. Evianna ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen.
Irgendwann gab Zagon auf.„Wir sehen uns draussen, Evianna Ebel“, sagte er und auf sein Kommando rückten die Jäger ab.
„Was waren das dennfür Typen?“ Evianna sah ihnen nach.
„Nachtelfen“, sagte Keir und atmete auf. „Sie jagen Dämonen im Auftrag der BVb. Mach‘ dir nichts draus. Zagon war schon immer ein arroganter Mistkerl.“ Noch während Evianna sich fragte, womit sie Zagons Unmut auf sich gezogen haben könnte, piepte Keirs PPC. Er zog ihn hervor und warf einen Blick darauf.„Wir müssen los“, sagte er und sprang auf. „Besorg‘ uns einen Wagen“, rief er ihr zu und zeigte auf den Tresen am Eingang. Er selbst verschwand in den hinteren Räumen. Kurz darauf trafen sie sich auf dem Parkplatz vor einem verbeulten Opel wieder. Erland stockte vor Schreck der Atem, als er zufällig aus dem Fenster blickte und sah, was sich da auf dem Parkplatz abspielte.
„Oh, oh. Sieht aus, als wäre der Werwolf in einer sensiblen Phase seines Montaszyklus‘“, sagte Ben, ein weiterer Kollege, der neugierig über Erlands Schulter hinaus spähte. Dieser Eindruck drängte sich auch Erland auf. Die Frage war, wie seine neue Kollegin damit umgehen würde.
Keir stand vor der geschlossenen Fahrertür und hatte die Hände auf das Dach des Opels gelegt. Zwischen seinen Armen stand Evianna, den Rücken gegen die Fahrertür gepresst. Ihre Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt. Keir spürte, wie sich ihr Puls und ihre Atmung beschleunigten. Bei jedem Atemzug hoben und senkten sich ihre Brüste.„Ich fahre“, sagte Evianna.
„Nur über meine Leiche“, flüsterte er nah an ihrem Ohr. Er bewegte seine Hüften und atmete tief, vermied es aber, sie zu berühren.
Evianna gefiel dieses Spiel, aber die Arbeit rief.„Es gibt drei Möglichkeiten“, sagte sie ein wenig außer Atem. „Entweder ich ramme dir vor den Augen der Kollegen, die uns inzwischen ziemlich zahlreich aus den Fenstern da oben beobachten, mein Knie in die Eier oder ich ziehe meine Waffe und puste dir ein Loch in den Bauch.“ „Abgelehnt“, knurrte Keir. „Sag‘ mir die dritte Möglichkeit.“
„Du gehst aus dem Wegund ich fahre.“
Keir hatte das Wort Nein noch nicht ganz ausgesprochen, als er den Lauf einer Waffe an seinem Bauch spürte. Er hob die Hände vom Wagendach und trat zurück. Evianna ließ den Lauf der Waffe ein wenig tiefer sinken. „Gute Entscheidung.“ Lächelnd stieg sie in den Wagen und ließ den Motor an.
„Eins zu null für die Frau“, grinste Ben und ging zurück zu seinem Schreibtisch. Erland sah dem davonfahrenden Wagen nach.
    Einer der verschwundenen Menschen war tot in einem Waldstück gefunden worden. Evianna und Keir würden sich die Leiche und den Fundort ansehen. Keirs PPC übernahm die Navigation während er selbst weiterhin das tat, was er schon seit Stunden tat: er sah Evianna an. Trotz der kleinen
Meinungsverschiedenheit was das Fahren eines Dienstwagens betraf, war er nicht in der Lage damit aufzuhören. Langsam war es ihm selbst peinlich, aber egal was er tat um sich abzulenken, nach kurzer Zeit wanderte sein Blick wieder zu ihr herüber, so als würde sie ihn magisch anziehen.
Evianna nahm es inzwischen gelassen hin.
Keir konnte sich selbst nicht erklären, warum er so auf sie reagierte. Immerhin kannte er sie erst seit ein paar Stunden. Vielleicht half ein wenig Konversation.„Du kommst vom SET?“
    „Ja.“
Keir nickte anerkennend. „Warum bist du nicht mehr dort?“
„Ich hatte Ärger.“
„Inwiefern?“
Jetzt war es Evianna die Keir ansah. Allerdings war ihr Blick eher warnend. Zügig fuhr sie aus den Vororten der Stadt heraus, die seit dem Polsprung nahezu unbewohnt und dementsprechend verwahrlost waren. Man tat gut daran, sich hier weder allein noch unbewaffnet aufzuhalten. Lichtscheues Gesindel nutzte Orte wie diese zur Abwicklung ihrer Geschäfte und hatte dabei nicht gern‘ Gesellschaft. Weitere Gefahr ging von verwaisten und zum Teil mutierten ehemaligen Haustieren und deren Nachkommen aus.
    „Ärger eben.“
    Keir verstand und hielt den Mund. Aber nicht wirklich lange. „Lebst du allein?“ „Ja.“
„In Zeiten wie diesen ist das gefährlich für eine Frau. Hast du keine Angst?“ Evianna lächelte.„Nein. Ich wüsste nicht, wovor ich Angst haben sollte.“ Keir fielen da auf Anhieb eine Menge Dinge ein doch er zog es vor zu schweigen. Sie näherten sich den ersten Ausläufern des Waldgebietes. Der Fundort
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