Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Titel: Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals
Autoren: Aylen Verdon
Vom Netzwerk:
Schuld bewusst schien.
„Du starrst mich ununterbrochen an.“
„Macht dich das nervös?“, fragte er lächelnd.
„Nein. Es nervt. Also lass‘ das bitte.“
Keir verspürte keine Lust, ihrer Bitte nachzukommen. Er wollte sie ansehen, ihr hübsches Gesicht, ihre blasse Haut, ihren perfekten Körper. Selbst wenn er gewollt hätte, hätte er seinen Blick nicht von ihr abwenden können.„Hat man dir gesagt, dass ich ein Werwolf bin?“, fragte er stattdessen.
„Ist das wichtig?“
„Wir sind jetzt Partner. Wir sollten uns besser kennenlernen.“
Evianna hatte nichts dagegen, einen Mann wie Keir näher kennenzulernen. Er sah gut aus und hatte einen ziemlich beeindruckenden Körper.
„Das passiert aber nicht, indem du mich ununterbrochen anstarrst.“
Keir streckte seine langen Beine unter dem Tisch aus. Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und lehnte sich entspannt zurück. „Okay. Dann machen wir es so, wie du es gern‘ hättest.“ Die Ärmel seines Shirts hatten sich zurückgeschoben und gaben den Blick auf kräftige, tätowierte Oberarme frei. Außerdem ließ der dünne Stoff seinen Waschbrettbauch erahnen.
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Zuerst einmal musste Evianna sich in die aktuellen Ermittlungen einarbeiten.„Das muss ja nicht unbedingt heute sein, oder?“ „Je eher, desto besser, wenn du mich fragst.“
Na, wenn das keine Ansage war , dachte Evianna und kaute lächelnd auf ihrer Unterlippe.
Ein paar der anderen Adiutoren kamen, um sich vorzustellen. Dezent wiesen sie Evianna darauf hin, dass jeder Neue praktisch dazu verpflichtet war, einen Kaffee auszugeben. Evianna nahm ihre Geldkarte, steckte sie in den Kaffeeautomaten und versuchte, sich möglichst viele Namen und Gesichter derer zu merken, denen sie einen Kaffee spendierte. Keir war der letzte. „Ich trinke meinen Kaffee schwarz“, sagte er, so als erwarte er von ihr, sich diese Tatsache auf immer und ewig einzuprägen. Die letzten umstehenden Adiutoren vertrieb er mit finsteren Blicken. Bei Anbruch der Dunkelheit war Evianna eingermaßen auf dem Laufenden, was die aktuellen Ermittlungen betraf. Es handelte sich um mehrere vermisste Menschen. Ob es sich hierbei um Mord oder um Entführungsfälle handelte, war noch unklar. Evianna klickte sich durch die verfügbaren Protokolle, als aus einem der Hinterzimmer ein Trupp Dämonenjäger in voller Ausrüstung kam. Nicht nur ihre Rüstungen sondern auch ihre Waffen waren überaus beeindruckend. Einer von ihnen trug eine Sense, deren auf Hochglanz polierte Stahlklinge im Neonlicht blitzte. Ein anderer trug eine Streitaxt von enormer Größe, die in seinen Händen allerdings wie ein Spielzeug wirkte. Sein Hintermann ließ den geschnitzten Schaft einer Hellebarde im Gleichgang seiner Schritte auf den Boden knallen. Aufgrund ihrer lichtscheuen Klientel arbeiteten die Dämonenjäger bevorzugt nachts. Die Gruppe marschierte Richtung Ausgang. Evianna beobachtete sie. Zwei von ihnen starrten sie im Vorbeigehen an. Plötzlich blieben sie stehen und schnüffelten in die Luft. Ihre Köpfe wandten sich in Eviannas Richtung. Dann kamen sie zurück und bauten sich vor ihrem Schreibtisch auf. Einer von ihnen hob eine Armbrust, deren Spitze ein geschrumpfter Dämonenschädel zierte. Zagon, der Hauptmann des Trupps, beugte sich zu ihr herab, so dass Evianna jede noch so feine Linie der kunstvollen Tätowierungen an seinem Hals und seinen Schläfen sehen konnte. „Wen haben wir denn da?“, fragte Zagon während sich sein Blick in Eviannas Augen bohrte. „Das ist Evianna Ebel, eine neue Kollegin“, sagte Keir.
„Eine neue Kollegin? Interessant wer aufgrund des akuten Personalmangels alles eingestellt wird. Und sie haben sie dir als Partnerin gegeben, Werwolf? Das ist ja beinahe noch interessanter.“
„Hast du nichts zu tun, Zagon?“, fragte Keir. „Draussen wartet eine Menge Arbeit auf dich.“
„Draussen. Ja.“ Zagon richtete sich auf. „Du solltest gut auf dichaufpassen“, sagte er zu Evianna.„Nicht nur da draussen lauern viele Gefahren auf eine Frau wie dich.“ Evianna ging Zagons Gerede gehörig auf den Wecker. Aber seine spitzen Ohren weckten ihr Interesse. Sie warf einen ausgiebigen Blick darauf. „Verrätst du mir, wer deine Ohren designt hat?“, fragte sie lächelnd.
Anscheinend konnte er die Dinger sogar er Stück weit anlegen. Drohend polterte er gegen den Tisch. Sofort sprang Keir auf.„Raus jetzt“, knurrte er Zagon an. Eine Weile standen sich die beiden Männer wortlos
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher