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Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Titel: Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht
Autoren: Alyson Noël
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Party erschienen bist, darf ich es dir vielleicht erklären. Du kannst entweder A wählen und Jude retten oder B wählen und das Hemd retten. Was darf es also sein, Damen, das Leben eines Menschen oder dein Eigeninteresse? So ähnlich wie Roman damals Ever hat wählen lassen, als sie mir hier in diesem Zimmer das Elixier gegeben hat – so erzählt es jedenfalls Ever. Ich kann es nicht sicher sagen, da ich völlig weggetreten war. Doch ich weiß noch, wie sich das Ganze da drüben auf der Couch abgespielt
hat.« Sie nickt mit dem Kinn in die Richtung. »Was vermutlich der Grund dafür ist, warum sie sich diesmal weigert mitzuspielen. Muss eine schmerzliche Erinnerung sein, da sie ihre Entscheidung ja offenbar massiv bereut. Es ist ziemlich offensichtlich, dass es ihr lieber wäre, sie hätte mich sterben lassen. Aber nur weil sie nicht mitspielt, heißt das nicht, dass du nicht mitspielen könntest. Also sag schon, Damen, was darf es sein? Sag’s mir einfach, dann gehört es für immer dir!«
    Damen sieht sie an und will kurzerhand auf sie losgehen, sie überwältigen und dem Ganzen ein Ende machen. Das spüre ich daran, wie sich seine Energie verlagert. Ich sehe, wie sich der Plan in seinem Kopf herausbildet. Doch ich warne ihn hastig davor – flehe ihn an, sich ruhig und still zu verhalten und nicht einzugreifen. Sie ködert ihn und erwartet selbstverständlich eine Attacke, doch es steht viel zu viel auf dem Spiel, um das zu riskieren.
    »Haven, niemand wählt irgendetwas«, sage ich. »Weil nämlich niemand dein dummes kleines Spiel mitmacht. Also, warum lässt du Jude nicht einfach los, gibst das Hemd her und versuchst, dich selbst in den Griff zu kriegen – oder vielmehr dein Leben. Ob du’s glaubst oder nicht, ich bin immer noch bereit, dir zu helfen. Ich bin immer noch bereit, all die schlimmen Sachen hinter uns zu lassen, damit du dich erholen kannst. Ehrlich. Nur – nur gib mir das Hemd, lass Jude los und …«
    »Wähle!«, kreischt sie, wobei ihr ganzer Körper dermaßen schlottert, dass mir das Herz in den Hals springt, als ich sehe, wie nahe das Hemd den Flammen kommt. » Verdammt noch mal, wähl endlich, zum Kuckuck! «
    Und obwohl sie es ernst meint, obwohl ihre Augen vor Zorn lodern, sehe ich sie nur an und schüttele den Kopf.

    »Gut«, sagt sie mit düsterer Miene. »Wenn ihr beiden nicht wählen wollt, wähle ich für euch. Aber vergesst nicht, ihr habt eure Chance gehabt.«
    Sie wendet sich an Jude, wobei sich ihre Lippen teilen, als wollte sie etwas sagen, etwas, das Tschüss oder Viel Glück oder Fahr zur Hölle oder sonst irgendetwas heißen könnte.
    Doch es ist nicht echt.
    Sie versucht uns alle abzulenken.
    Macht uns vor, dass Jude nicht mehr lange auf dieser Welt verweilen wird, obwohl er ihr doch völlig egal ist.
    Mich will sie verletzen.
    Mich will sie zerstören.
    Und sie ist entschlossen, all meine Hoffnungen und Träume mit mir zu vernichten.
    Also stürze ich mich auf sie.
    Im selben Moment, als Damen losstürzt, um Jude zu retten, und Jude losstürzt, um Haven zu töten.
    Jude ballt die Finger zur Faust und zielt auf die Mitte ihres Oberkörpers – ihr drittes Chakra – ihren einzigen Schwachpunkt –, genau wie ich es ihn gelehrt habe.
    Doch er trifft nicht.
    Damen erwischt ihn versehentlich mitten im Sprung und wirft ihn im letzten Moment aus der Bahn.
    Gleichzeitig prescht Miles spontan vor, ein edler und törichter Akt, um mir zu helfen, nur um in Havens Umklammerung zu enden.
    Ihre Finger schließen sich fest um seinen Hals, während sich Miles strampelnd und japsend freizukämpfen sucht.
    Ein Blick in ihre Augen genügt, um zu erkennen, dass sie es ernst meint.
    Zu erkennen, wie düster und böse sie geworden ist.

    Alles, was sie einst geteilt haben, bedeutet ihr nichts mehr.
    Sie hat die erklärte Absicht, ihn umzubringen, wenn auch einzig und allein, um mich zu verletzen.
    Mich zu einer Wahl zu zwingen, ob ich will oder nicht.
    Sie wirft mir ein letztes grausiges Grinsen zu und drückt Miles so fest die Kehle zu, dass ihm fast die Augen aus dem Kopf springen. Gleichzeitig kreischt sie vor Entzücken, als sie das Hemd ins Feuer wirft, wo es gierig von den Flammen verschlungen wird.
    All das geschieht dermaßen schnell, in kaum einem Sekundenbruchteil, obwohl es wie in Zeitlupe vor mir abläuft.
    Auf Havens Gesicht zeichnet sich in widerlicher Obszönität ab, wie sehr sie den Sieg genießt, ein ekstatischer Freudentaumel darüber, mich in die Knie gezwungen zu
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