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Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)

Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)

Titel: Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)
Autoren: Allison Brennan
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PROLOG
    Vor zehn Wochen
     
    Niemand konnte Moiras durchdringende Schreie hören; sie waren in ihrem Kopf gefangen wie der alte Dämon, der den Mann, den sie liebte, in den Tod trieb.
    Peter, ihre Liebe, ihr Leben, der Grund, warum sie überleben wollte, hielt das Kreuz in der Hand und sang ein altes Lied der Teufelsaustreibung.
    Sie nahm ihre Hände nach oben, die Innenflächen zu ihm gerichtet. Die sich im Innern aufbauende Energie des Dämons drang nach außen und packte den Geliebten am Hals. Würgte ihn. Es war, als würden ihre eigenen Hände sich um Peters Hals legen und mit unmenschlicher Kraft zudrücken, doch Moira stand viele Meter von ihm entfernt. Der Dämon benutzte sie, um seiner teuflischen Energie einen Weg zu Peter zu bahnen, der im Begriff war, zu sterben. Er rang nach Luft, während er auf dem Boden zusammenbrach, nach den unsichtbaren Händen um seinen Hals griff und sich dabei blutig kratzte.
    Moira sah das Entsetzen in Peters Gesicht. Den Schmerz. Die Ungläubigkeit. Mit einer schnellen Drehung ihres Handgelenks schleuderte der bösartige Dämon ihn mit einer solchen Gewalt durch den Raum, dass ein Riss in der Steinwand entstand. Peter fiel vier Meter zu Boden, tot …
     
    Moira O’Donnell wurde mit einem Schlag wach, sie schnappte nach Luft, die billigen, kratzigen Laken des Motels waren feucht vor Schweiß, und ihre Haut fühlte sich heiß an. Wie immer folgte auf diesen Albtraum eine Vision, die genauso heftig und unvermittelt erschien, wie sie auch wieder verblasste. Jedes Mal, wenn sie versuchte, sich auf ein Detail davon zu konzentrieren,
verschwand sie wie eine Rauchfahne. Die Angst jedoch blieb hartnäckig in jeder Zelle ihres Körpers haften und drückte sie so fest zusammen, bis sie fast blind vor Panik war.
    Sie hatte jede Nacht Albträume. Und so, wie die Albträume die reale Vergangenheit darstellten, stellten die ihnen stets folgenden Visionen, die weit davon entfernt waren, in irgendeiner Form von Nutzen zu sein, die reale Gegenwart dar. Moira war selbst dann machtlos, den endlosen Kreislauf der Zerstörung zu durchbrechen, wenn sie Zeuge von Ereignissen war, die gerade im Moment stattfanden. Wie sollte sie bloß das Gleichgewicht herstellen, wenn das Böse immer wieder gewann?
    Da war es auch nicht hilfreich, dass ihre Visionen, diese bruchstückhaften, erschreckenden Bilder und heftigen Gefühle, die fremden Gesichter und Orte, nicht zu entschlüsseln waren. Sie litt mit den Menschen mit, die sie nicht kannte, spürte ihren Schmerz, teilte ihre Angst und konnte rein gar nichts dagegen unternehmen. Pater Philip hatte ihr erklärt, dass es dafür eine tiefere Bedeutung gäbe, dass sie geduldig sein müsste, aber Moira hatte genug davon, auf Antworten zu warten, die sie nie erhielt. Sie war es leid, der Unterwelt bei einem weiteren Sieg und dem Leiden unzähliger unschuldiger Menschen zuzusehen.
    Moira war des Lebens überdrüssig, da es für sie nicht mehr lebenswert schien.
    Sie setzte sich auf, hielt ihren Kopf in den Händen und tat, was Pater Philip ihr geraten hatte, nach einer Vision zu tun. Versuche, dich zu erinnern! Suche nach Anhaltspunkten!
    Du siehst diese Dinge nicht ohne Grund. Stelle Fragen, horche auf Antworten! Sie werden da sein, wenn du sie brauchst, aber du musst aufmerksam sein!
    Ja, reißt mir nur meine Seele auf, damit sie wieder und wieder gequält wird, immer auf der Suche nach Antworten, wenn ich noch nicht einmal die verdammten Fragen kenne!
    Sie hörte, wie tief unter ihr Wellen gegen Felsen schlugen.
    Moira konnte die Salzluft praktisch schmecken. Salzluft mit einem Hauch von Rauch, Asche und Schwefel. Sie konzentrierte sich auf ihre Erinnerung an die Bilder, die sie nicht sehen wollte.
    Ein Dämon. Der Gestank brennenden Schwefels, der so stark war, dass er sich auf ihre Zunge legte und mit dem widerlichen, süßen, metallischen Geschmack von Blut vermischte. Ein brennendes Haus. Schreie der Todesqual. Nicht nur von den im Haus Gefangenen, sondern von überall her. Von überall her und von unten …
    Moira sprang auf wackeligen Beinen aus dem Bett. Es handelte sich um eine Pforte. Ein Tor zur Hölle, einen Ort, an dem die übernatürliche Grenze zwischen dieser Welt und der Unterwelt so schmal und schwach war, dass das Böse ohne große Mühen hervorgebracht oder Seelen in die Feuergrube geschickt werden konnten.
    Lautes, freudiges Gelächter erschallte, als das Böse dem Tod bei einem weiteren Sieg für seinen Herrn zusah. Das Haus fiel in sich
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