Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)

Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)

Titel: Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)
Autoren: Allison Brennan
Vom Netzwerk:
»Pastor Garrett …«
    »Komm, mein Kind!« Seine Arme öffneten sich einladend und freundlich für sie. Seine Handflächen zeigten dabei, wie bei Serena, nach oben. Sein ausgesprochen gut aussehendes Gesicht verleitete Frauen jeden Alters dazu, genau das zu tun, was er wollte.
    Lily schluckte, dann trat sie in den Kreis. Sie hielt inne, ihr Gesicht verzerrt vor ängstlicher Verwirrung, während die Stille der Atmosphäre innerhalb des Kreises sie überraschte.
    Serena nahm das zusätzliche Kleid von ihrer Schulter und forderte sie auf: »Zieh das hier an!«
    Lily schaute sich um, ihr Blick schoss nervös von Garrett zu den anderen Männern.
    Serena lachte leise auf. »Möchtest du, dass sie ihre Augen schließen?«
    Sie nickte zitternd. Fiona nahm ihre Hand hoch und nickte den Männern zu. »Die Arca gebietet die Wahrung ihrer Intimsphäre.«
    Ian und Richard schlossen ihre Augen. Garrett lächelte Fiona an, während er seine Kapuze wieder aufsetzte. Dann schloss auch er seine Augen. Sie gestattete ihm seine diebische Freude. Fiona hatte einer siebzehnjährigen Jungfrau skeptisch gegenübergestanden, doch Garrett lag in diesen Angelegenheiten immer richtig.
    Das Mädchen zog seine Kleider aus und mied dabei den Blick der Frauen, die ihm zusahen. Abby, die nur deshalb bereitwillig teilnahm, weil sie nicht wusste, dass sie sterben musste, sagte: »Lily, du musst dich vor nichts fürchten!«
    »Abby …« Lily schaute sich mit ihren großen braunen Augen um, die durch den Widerschein der Kerzen unergründlich schienen. »Bitte, lass uns gehen!«
    »Nein«, erwiderte Abby verärgert. »Ich dachte, du möchtest das hier mit mir teilen.«
    Lily öffnete ihren Mund, um zu sprechen, aber Fiona konnte nicht zulassen, dass sie Zweifel in Abby schürte. Sie mischte sich ein: »Entspanne dich, Abby! Du musst ganz ruhig sein, um deinen erhabenen Zustand zu erreichen.«
    »Ja, Medea .«
    »Und nun die Salbung!«, kündigte Fiona an.
    Serena hielt eine kleine, goldene, dreieckige Schatulle in ihrer Hand, in der sich Harz befand, hergestellt aus dem Blut einer neugeborenen Ziege, Olivenöl, Skammonium, Myrrhe und Zibet. Das Rezept stammte aus der Conoscenza und diente den Sieben dazu, die Arca zu finden, sobald sie freigelassen worden waren. Serena trug Lily auf ihrer Stirn, den beiden Händen, über ihrem Herzen, auf ihrem Bauch, ihrem Schamhügel und der linken Hüfte die sieben Zeichen auf. In Lilys Kleid befanden sich an den jeweiligen Punkten Öffnungen, sodass die Male nicht verdeckt wurden. Serena flüsterte bei jeder Kennzeichnung die Befehle in Latein, damit das Mädchen sich nicht ängstigte.
    Garrett reichte Serena eine geschlossene Kugel köchelnden Bilsenkrauts. Serena öffnete sie, um Lilys Sinne mit den halluzinogenen Dämpfen einzuhüllen. Eins. Zwei. Drei.
    Sie schloss die Kugel, gab sie Garrett wieder zurück und nahm Lilys Hand. Das Bilsenkraut würde sicherstellen, dass sie gefügig blieb, denn Fiona konnte jetzt keinen Widerstand
mehr gegen sich dulden. Lily würde aufgrund des Weins, den sie bald – aus freien Stücken oder nicht – trinken würde, die Sieben anziehen, so wie eine läufige Hündin einen Rüden. Würden die Sieben der Arca entkommen, wäre es unmöglich, sie alle wieder einzufangen. Dieser bedeutsame Augenblick ließ keinen Spielraum für Fehler zu.
    Serena brachte Lily zum Altar und legte sie auf den Rücken, dabei berührten sich ihr und Abbys Kopf. Das eine Mädchen stellte ein Gefäß dar, durch das die Dämonen die Welt betreten würden, das andere ein Behältnis, in dem sie gefangen werden würden.
    Alles war perfekt.
    »Abby«, flüstere Lily.
    »Ruhe!«, befahl Fiona. »Es hat begonnen.«
    Sie fuhr mit dem Ritual fort, mit dem sie vor Ankunft der Arca schon angefangen hatte. Die wachsende Spannung und Aufregung erfüllten sie mit körperlicher und geistiger Kraft.
    Da, wo andere, schwächere Zauberer versagt hatten, würde Fiona erfolgreich sein. Jahrhundertelang hatten einzelne Hexen und Hexenzirkel versucht, die Conoscenza ausfindig zu machen, und waren gescheitert. Hatten versucht, den Baum des Lebens zu finden, und waren gescheitert. Viele von ihnen waren dabei gestorben.
    Fiona würde nicht scheitern. Sie würde nicht sterben.
    Sie würde für immer leben.

ZWEI
    Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst,
sondern die Erkenntnis, dass es etwas gibt,
das wichtiger ist als Angst.
    AMBROSE REDMOON
     
     
     
    Moira schreckte hoch, sie keuchte, ihr Herz raste. Der Albtraum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher