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Eve & Caleb - 01 - Wo das Licht war

Eve & Caleb - 01 - Wo das Licht war

Titel: Eve & Caleb - 01 - Wo das Licht war
Autoren: Anna Carey
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Rothaarigen, der das Gleichgewicht verlor. Der Jüngere starrte weiter geradeaus und griff zögernd nach seiner Waffe. Der stämmige Soldat packte mich im Nacken und hielt mir das Messer an die Kehle, das kalte Metall drückte sich gegen meine Haut. Ich spürte seinen nach Alkohol stinkenden Atem am Ohr.
    Der Rothaarige taumelte rückwärts und zerrte Caleb mit sich in die Garage, auf den Boden neben den Jeep. Als Caleb verzweifelt versuchte, ihm die Pistole zu entreißen, knallte er mit dem Kopf an die Stoßstange. Der Soldat stieß ihn von sich.
    »Ihr Idioten – tut irgendwas«, bettelte der Soldat, als Caleb ihn mit seinem Körper niederdrückte. »Helft mir.« Caleb war größer als der Soldat, sein Gewicht reichte aus, um ihn für einen Moment auf dem Boden zu halten.
    »Schnapp sie dir«, befahl der Stämmige. Er stieß mich zu dem Jüngeren, der seinen dünnen Arm um meinen Hals presste und mich gegen seinen Oberkörper drückte. Ich spürte seinen Herzschlag an meinem Rücken, als er mich von den Männern wegzerrte, die nun alle beim Vorderreifen des Jeeps miteinander rangen.
    Der stämmige Soldat versetzte Caleb von hinten einen Schlag, man hörte, wie seine Knöchel dumpf Calebs Schädel trafen. Caleb stürzte auf den Rothaarigen, der Schlag hatte ihn überrumpelt.
    »Aufhören!«, schrie ich. Der andere Soldat hob sein Messer und rammte es mit voller Wut in Calebs Bein.
    Dann hob er erneut seine Waffe, dieses Mal hielt er einen Moment inne, um höher zu zielen, auf die weiche Haut an Calebs Kehle. Er würde ihn umbringen.
    Ich griff nach der Hüfte des jungen Soldaten und spürte den Lauf der Pistole. Ich dachte nicht nach, sondern riss sie aus dem Holster und zielte nach unten, auf den Soldaten, der Caleb das Messer an die Kehle hielt.
    Ich drückte den Abzug und sofort stieg vor meinem Gesicht eine Rauchwolke auf. Der Soldat schrie auf, als ihn die Kugel in die Seite traf. Caleb rollte sich aus der Schusslinie und gab den rothaarigen Soldaten frei. Ich feuerte noch einmal und zuckte zusammen, als sich wie von selbst eine Kugel in dessen Brust bohrte.
    Caleb schnappte sich die Pistolen der Soldaten und warf sie ins Gras. Der Rothaarige stöhnte, aus seinem Mund rann Blut. Dann gab er keinen Laut mehr von sich.
    Caleb versuchte aufzustehen, stieß jedoch einen markerschütternden Schrei aus, sein Hosenbein war dunkelrot. »Wir müssen hier weg.« Er sah mich an. Er taumelte ein paar Schritte, dann brach er mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen.
    Neben mir hielt der junge Soldat die Hände hoch, er stand wie angewurzelt da.
    »Du«, hörte ich mich sagen. »Du wirst uns fahren.«
    »Ist das euer Ernst?«, fragte er. Er sah jetzt noch dünner aus, noch kleiner, sein Mund war eine zitternde Linie.
    »Jetzt.« Ich richtete die Pistole auf ihn, bis er auf den Wagen zuging. »Jetzt!«, brüllte ich und er beeilte sich, den Motor anzulassen.
    Der Soldat lenkte den Wagen aus der engen Garage und fuhr dabei fast über die Beine des Rothaarigen. Ohne die Waffe zu senken, half ich Caleb beim Einsteigen und schlug die Tür zu.

VIERUNDDREISSIG
    »Schneller«, befahl ich. »Du musst schneller fahren.«
    Während er links auf eine von Rissen übersäte Straße mit der Nummer 80 einbog, richtete ich die Pistole auf die Brust des Soldaten. Ich drehte mich schnell um und hielt Ausschau nach Anzeichen anderer Fahrzeuge. Es würde nicht lange dauern, bis sie hinter uns her waren, die Armee des Königs war in Alarmbereitschaft und suchte nach denjenigen, die ihre Soldaten umgebracht und ihren Wagen gestohlen hatten.
    Der Soldat trat das Pedal durch, seine Hände zitterten noch immer. Auf dem Rücksitz versuchte Caleb, sein Bein zu verbinden. Eine Stunde lang hatte er auf die Wunde gedrückt. Jetzt zog er die vollgeblutete Hose von seiner Haut, was einen neuen beängstigenden Blutschwall zur Folge hatte.
    »Wir müssen die Blutung stoppen«, stellte ich fest, während der Jeep über den unebenen Straßenbelag holperte. Calebs Gesicht war immer blasser geworden und hatte nun eine grünliche Färbung. »Du verlierst zu viel Blut.«
    »Ich versuche mein Bestes«, antwortete er und band den Stoffstreifen fester um sein Bein. Seine Bewegungen wurden immer langsamer, beim Binden des Knotens hielten seine Hände inne, als müsse er nachdenken, bevor er ihn festzog, »Ich muss das bloß …«, setzte er an, seine Stimme war ruhiger als zuvor.
    Ich konnte sehen, wie er wegdriftete, jede Bewegung fiel ihm zunehmend schwerer. Ich
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