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Harte Jungs - Stürmische Gefühle

Harte Jungs - Stürmische Gefühle

Titel: Harte Jungs - Stürmische Gefühle
Autoren: bonnyb. bendix
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    Kapitel 1

 
 
 
    Die Menge johlte und gr ö lte: "K ü ssen, k ü ssen, los macht schon!"
Mir rutschte das Herz in die Hose. Was war das f ü r ein Alptraum.
    Ich stand hier mit Seg auf der
Siegesfeier des gewonnenen Footballspiels mitten in der Menge und sollte ihn k ü ssen, mit Zunge, zwei
Minutenlang. Und das nur weil wir das d ü mmste Partyspiel aller Zeiten spielten: Flaschendrehen!

 
    Wie war ich nur hier her gekommen?
    Vor drei Monaten noch lebte ich in
einer zivilisierten Gro ß stadt,
in Chicago und besuchte eine Privatschule. Meine elit ä ren Freunde und ich
verbrachten unsere Zeit mit chillen, shoppen, und golfen. Meine Eltern fanden
aber, dass ich zum Snob mutieren w ü rde. Die Stadt w ü rde mich und meine kleine Schwester verderben.
    Ich sah das nat ü rlich anders und rebellierte
gegen den Entschluss meiner Eltern.
    Dennoch bewarb mein Vater sich f ü r einen Chefarztposten in dieser
verschissenen Kleinstadt.
    Die nahmen gern das Angebot einen
renommierten, erfahrenen Arzt an ihrem Krankenhaus zu haben an. Meine Mutter
erhielt sogar eine Stelle als Psychologin mit dazu und konnte nach l ä ngerer Pause endlich wieder
in ihrem Beruf arbeiten.
    Sie hatte durch meine kleine
Schwester und mich lange drauf verzichtet.
    Mit schlechter Laune, patzigen
Antworten und schlechten Noten versuchte ich meine Eltern umzustimmen.
Einigkeit in ihren Entschl ü ssen und der Erziehung geh ö rte aber schon immer zu ihren
St ä rken.
Ich biss auf Granit und nicht nur das. Tats ä chlich begann ich nachzudenken, reflektierte mein
Benehmen.
    Mutierte ich wirklich zum Snob?
    Hatten meine Eltern vielleicht
recht?
    Vor dem Spiegel sah ich mir selbst
in die braunen Augen.
    Ein etwas arrogant aussehender
junger Mann, mit gut frisiertem braunem Haar, schlanker Gestalt in
Markenklamotten schaute mich an.
    Wo war der unkonventionelle
Weltverbesserer geblieben, der ich einmal gewesen war?
    Die letzten Monate waren mir
wirklich Kleidung und golfen wichtiger gewesen, als Hilfsprojekte und
Weltoffenheit? Wann hatte ich das letzte Mal Nachrichten geschaut, um mich ü ber das Geschehen in der Welt
zu informieren?
    Meine sogenannten Freunde, welcher
von ihnen w ü rde mir
wirklich fehlen? Zu allen pflegte ich einen eher losen Kontakt. Keine
intensiven Gespr ä che,
keine gemeinsamen Ziele, au ß er das Erwerben von teuren Prestige-Gegenst ä nden oder eines neuen
Goldschl ä gers,
das Verbessern des Handicaps.

 
    Jetzt war ich hier in einer
Hinterw ä ldler-Stadt,
mit ebensolchen Menschen.
    Gut, die Kids unterschieden sich
nicht wirklich von denen in Chicago.
    So empfand ich es wenigstens jetzt
nach ein paar Wochen, in denen ich sie absichtlich zum Kotzen finden wollte.
    Aber der Mief des Spie ß ertums hing hier in der Luft.
    Die ö rtliche Schule kannte nicht viel Kulturelles.
    Sport geh ö rte zu den Dingen, die am
wichtigsten waren.
    Baseball, Football, Basketball!
    Ich hatte in Chicago Football
gespielt, mit ganz akzeptablen Leistungen.
    Hier bewarb ich mich auch im Team
der ö rtlichen
Highschool. Als Sportler fand man schnell Anschluss und so war es auch hier.
    Seg geh ö rte auch zum Team, vielmehr
war er der Kapit ä n und
Football schien sein einziger Lebensinhalt zu sein.
    Wenn er auf dem Spielfeld oder
beim Training war, k ä mpfte
er wie ein Besessener.
    Keiner konnte ihm das Wasser
reichen.
    Im Unterricht dagegen schlief er h ä ufig oder sah abgelenkt aus
dem Fenster.

 
 
    Jetzt aber schien Seg ä hnlich "begeistert"
wie ich. Er kratzte sich am Kopf und fuhr sich dann durch das Haar.
    "Was soll der Schwachsinn.
Ich k ü ss doch
keinen Mann! Die anderen mussten auch nur Frauen k ü ssen!", schimpfte er
lautstark. Sein Einwand wurde damit entkr ä ftet, dass die anderen einfach Gl ü ck gehabt h ä tten, weil sie eben M ä dchennamen gezogen hatten.
     
    "Hey Seg, du bist der
Teamkapit ä n. Du
solltest mit gutem Beispiel voran gehen. Spielschulden sind Ehrenschulden! Also
zier dich nicht so, ist doch nur ein Spiel!", Jack, der Ersatzkapit ä n lachte in sich hinein.
    Seg zuckte mit den Schultern und
sah zu mir r ü ber.
Ich wusste, dass er mich nicht besonders mochte. Ich war neu im Team, und ich
war gut. Er betrachtete mich als Konkurrenten. Jedenfalls hatte ich st ä ndig das Gef ü hl.

 
    In diesem Augenblick sah er mir
fragend in die Augen, bat um Zustimmung. Ich nickte kurz, was blieb mir auch
anderes ü brig,
wollte ich die Menge nicht gegen uns aufbringen. Au ß erdem, was war
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