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Etwas Endet, Etwas Beginnt

Etwas Endet, Etwas Beginnt

Titel: Etwas Endet, Etwas Beginnt
Autoren: Andrzej Sapkowski
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sondern das Medium weiblichen Geschlechts,das die Gänge auf der Suche nach etwas zu trinken durchstreifte.
    Dann begann das allgemeine Verschwinden. Als Erste verschwanden Ritter Yves und die Krokodilbändigerin. Bald darauf wurden Ragnar und Eurneid, die Priesterin der Melitele, nicht mehr gesehen. Dann verschwand Gardenia Biberveldt, doch es erwies sich, dass sie schlafen gegangen war. Plötzlich stellte sich heraus, dass der Einarmige Jarre und Iola, die andere Melitele-Priesterin, fehlten. Obwohl sie behauptete, Jarre sei ihr gleichgültig, ließ Ciri eine gewisse Beunruhigung erkennen, doch es zeigte sich, dass Jarre austreten gegangen, in den seichten Burggraben gefallen und dort eingeschlafen war; Iola aber fand man unter der Treppe. Mit dem Elf Chireadan.
    Auch Triss Merigold und der Hexer Eskel aus Kaer Morhen wurden gesehen, wie sie in einer Parklaube verschwanden; am Morgen jedoch meldete jemand, dass aus dieser Laube der Doppler Tellico gekommen sei. Man verlor sich in Spekulationen, wessen Gestalt der Doppler angenommen hatte   – die von Triss oder die von Eskel. Jemand verstieg sich sogar zu der Ansicht, es könne im Schloss zwei Doppler geben. Man wollte den Drachen Villentretenmerth als Spezialisten für Gestaltwandel fragen, doch es erwies sich, dass der Drache verschwunden war und mit ihm die Dirne Merle.
    Es verschwanden auch eine zweite Dirne und einer der Propheten. Der Prophet, der nicht verschwand, behauptete, er sei der wahre, konnte das aber nicht beweisen.
    Des Weiteren verschwand der Gnom, der sich für Schuttenbach ausgab; er konnte bislang nicht gefunden werden.
    »Du solltest bedauern«, endete der Barde und gähnte herzhaft, »dass du da nicht dabei warst, Geralt. Eine tolle Fete war das.«
    »Ich bedaure es«, murmelte der Hexer. »Aber weißt du   … Ich konnte nicht, weil Yennefer   … Du verstehst doch   …«
    »Klar verstehe ich«, sagte Rittersporn. »Darum heirate ich nicht.«
    VIII
    Aus der Schlossküche drangen Topfgeklapper, fröhliches Lachen und Gesang. Die Verpflegung der ganzen Bande von Gästen stellte ein gewisses Problem dar, denn König Herwig hatte praktisch keine Dienerschaft. Die Anwesenheit der Zauberer löste das Problem auch nicht, denn man war übereingekommen, natürlich zu essen und auf kulinarischen Zauber zu verzichten. Es lief also darauf hinaus, dass Nenneke jeden für die Arbeit einspannte, den sie nur finden konnte. Anfangs war das nicht einfach   – diejenigen, die die Priesterin erwischte, hatten von Küchenarbeit keine Ahnung, und die welche hatten, verdrückten sich. Nenneke fand jedoch eine unerwartete Hilfe in Gestalt von Gardenia Biberveldt und der sie begleitenden Halblingdamen. Als hervorragende und in der Zusammenarbeit sympathische Köchinnen erwiesen sich auch, o Wunder, alle vier Dirnen aus der Gruppe Rittersporns.
    Mit der Verpflegung gab es weniger Probleme. Freixenet und Fürst Agloval organisierten eine Jagd und beschafften etwas Wild. Braenn und ihre Töchter brauchten nur zwei Stunden, um die Küche mit Wildgeflügel zu versorgen, denn selbst die jüngste Dryade, Kashka, konnte erstaunlich gut mit Pfeil und Bogen umgehen. König Herwig, ein passionierter Fischer, fuhr im frühesten Morgengrauen auf den See und brachte Hechte, Zander undriesige Barsche mit. Ihn begleitete für gewöhnlich Loki, der jüngere Sohn Crach an Craites. Loki kannte sich mit Booten und Fischfang aus, zudem stand er am frühen Morgen zur Verfügung, da er ebenso wie Herwig nicht trank.
    Dainty Biberveldt und seine Verwandten, assistiert von dem Doppler Tellico, widmeten sich der Ausgestaltung der Säle und Zimmer. Zum Fegen und Putzen wurden die beiden Propheten, die Krokodilbändigerin, der Marmorbildhauer und das ständig betrunkene Medium weiblichen Geschlechts angestellt.
    Die Sorge für Keller und Getränke wurde zunächst Rittersporn und seinen Dichterkollegen übertragen, doch das erwies sich als schrecklicher Fehler. Also wurden die Barden verjagt und die Schlüssel Freya übergeben, der Freundin Mäussacks. Rittersporn und die Poeten saßen tagelang vor der Tür zum Weinkeller und versuchten, Freya mit Liebesballaden zu erweichen, doch dafür war die Frau von den Inseln ebenso unempfänglich wie für Alkohol.
    Geralt hob den Kopf, von Hufschlag auf den Steinen des Hofes aus einem Halbschlaf gerissen. Hinter den an die Mauer gedrängten Sträuchern hervor erschien die wasserglänzende Kelpie mit Ciri im Sattel. Ciri trug ihr schwarzes Kostüm
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