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Etwas Endet, Etwas Beginnt

Etwas Endet, Etwas Beginnt

Titel: Etwas Endet, Etwas Beginnt
Autoren: Andrzej Sapkowski
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stellte sich der Schulze Caldemeyn aus Blaviken mit seiner Tochter Annika ein, einem ziemlich attraktiven, aber schrecklich schüchternen Fräulein.
    Es kam der Zwerg Yarpen Zigrin, bemerkenswerterweiseallein, ohne die ihn für gewöhnlich begleitenden bärtigen Banditen, die sich »Jungs« nannten. Ihm hatte sich unterwegs der Elf Chireadan angeschlossen, eine Persönlichkeit von nicht vollends klarer, aber jedenfalls hoher Stellung beim Älteren Volk, eskortiert von ein paar schweigsamen Gefährten, die niemand kannte.
    Umso gesprächiger war die Gruppe von Halblingen, von denen Geralt nur Dainty Biberveldt kannte, einen Farmer von der Knöterichau, sowie vom Hörensagen seine mäkelige Frau Gardenia. Es gab in der Menge der Halblinge einen, der gar kein Halbling war   – den berühmten Unternehmer und Kaufmann Tellico Lunngrevink Letorte aus Nowigrad, einen gestaltwandlerischen Doppler, der in Gestalt eines Halblings auftrat und den Namen Dudu angenommen hatte.
    Es erschien Baron Freixenet aus dem Brokilon mit seiner Frau, der schönen Dryade Braenn, und fünf Töchtern namens Morénn, Cirilla, Mona, Eithné und Kashka. Morénn war dem Anschein nach fünfzehn und Kashka fünf. Alle hatten feuerrote Haare, obwohl Freixenet schwarzhaarig war und Braenn honiggelb. Braenn war sichtlich schwanger. Freixenet erklärte gewichtig, diesmal müsse es ein Sohn werden, worauf die Schar seiner rothaarigen Dryaden Blicke wechselte und kicherte und Braenn mit leichtem Lächeln hinzufügte, sie werde den »Sohn« Melissa nennen.
    Es fand sich der Einarmige Jarre ein, ein junger Priester und Geschichtsschreiber aus Ellander, ein Zögling Nennekes. Jarre war hauptsächlich Ciris wegen gekommen, in die er sich ein wenig verliebt hatte. Zu Nennekes Bedauern schien Ciri den jungen Krüppel und seine ungeschickten Annäherungsversuche vollständig zu ignorieren.
    Die Liste der unerwarteten Gäste eröffnete Fürst Agloval von Bremervoord, dessen Ankunft an ein Wundergrenzte, da der Fürst und Geralt eine aufrichtige Abneigung gegeneinander hegten. Noch wundersamer war der Umstand, dass Agloval in Begleitung seiner Gattin erschien, der Sirene Sh’eenaz. Sh’eenaz hatte einst dem Fürsten zuliebe auf den Fischschwanz verzichtet und dafür zwei sagenhaft schöne Beine bekommen, doch sie war dafür bekannt, dass sie sich niemals vom Meeresufer entfernte, denn das Festland machte ihr Angst.
    Kaum jemand hatte das Eintreffen anderer gekrönter Häupter erwartet, denn es hatte sie auch niemand eingeladen. Dennoch schickten Monarchen Briefe, Geschenke, Abgesandte   – oder alles zusammen. Sie mussten sich dabei abgesprochen haben, denn die Gesandten reisten gemeinsam und hatten unterwegs Zeit gefunden, sich miteinander anzufreunden. Ritter Yves vertrat König Ethain, Burggraf Sulivoy König Venzlav, Sir Matholm König Sigismund und Sir Devereux Königin Adda, die ehemalige Striege. Die Reise musste lustig gewesen sein, denn Yves hatte eine aufgeplatzte Lippe, Sulivoy trug einen Arm in der Schlinge, Matholm hinkte und Devereux hatte solch einen Kater, dass er sich kaum im Sattel halten konnte.
    Niemand hatte den goldenen Drachen Villentretenmerth eingeladen, denn niemand wusste, wie man ihn einladen und wo man ihn suchen sollte. Zur allgemeinen Verwunderung stellte sich der Drache ein, natürlich inkognito in Gestalt des Ritters Borch mit den Drei Dohlen im Wappen. An einem Ort, wo sich Rittersporn aufhielt, konnte von einem Inkognito freilich keine Rede sein; der Dichter fand jedoch kaum Glauben, wenn er auf den kraushaarigen Ritter zeigte und behauptete, das sei ein Drache.
    Niemand hatte auch die malerische und lärmende Bagage eingeladen oder erwartet, die sich als »Freunde undBekannte« Rittersporns bezeichnete. Es waren größtenteils Dichter, Musikanten und Troubadoure, dazu ein Akrobat, ein professioneller Würfelspieler, eine Krokodilbändigerin und vier farbenprächtige Fräuleins, von denen drei wie Dirnen aussahen und die vierte, die nicht danach aussah, zweifellos eine war. Die Gruppe wurde komplettiert von zwei Propheten, darunter ein falscher, einem Marmorbildhauer, einem hellhaarigen und ständig betrunkenen Medium weiblichen Geschlechts und einem pockennarbigen Gnom, der behauptete, er heiße Schuttenbach.
    Mit einem magischen Amphibienfahrzeug, das an die Kreuzung eines Schwans mit einem großen Kissen erinnerte, trafen die Zauberer ein. Es waren ihrer ein Viertel von denen, die man eingeladen, und dreimal so viel, wie
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