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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)
Autoren: Unknown
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drehte sie sich zurück zur Tür und entdeckte dort erneut den Fremden. Er starrte mit verblüfftem Gesichtsausdruck vor sich auf den Boden und schien nachzudenken, hob dann die Augenbrauen und schüttelte schließlich leicht den Kopf. Als er aufschaute und in der Menge offenbar nach ihr suchte, begann Olivias Herz zu rasen. Doch bevor sich ihre Blicke ein weiteres Mal treffen konnten, packte Tatjana sie am Arm und hatte damit ihre volle Aufmerksamkeit.
    „Ah, hallo, Liv! Ich dachte schon, du würdest heute nicht mehr kommen“, begrüßte ihre Freundin sie überschwänglich. „Du musst mir unbedingt deine Mathe-Hausaufgaben zeigen. Eine der Aufgaben habe ich überhaupt nicht verstanden. Und als ich dich gestern Abend anrief, hast du das Handy wohl nicht gehört, weil du bei der Probe warst.“
    Überrumpelt von Tatjanas Wortschwall, der sich lautstark über sie ergoss, schaute Olivia ihre Freundin fassungslos an.
    „Liv, was ist denn mit dir los? Du siehst ja aus, als wäre dir ein Geist erschienen!“, meinte Tatjana und sah sie ähnlich verwirrt an.
    Wie benommen und etwas überfordert von den Gefühlen, die in ihr tobten, starrte Olivia in Tatjanas besorgtes Gesicht, das so überhaupt nicht zu ihrer fröhlichen Natur passen wollte. Dieser seltsame Kontrast löste in ihr sogleich ein unkontrolliertes Lachen aus, das gleichzeitig eine befreiende Wirkung auf sie hatte und all die Anspannung von ihr abfallen ließ.
    „So schlimm war es auch nicht!“, prustete Olivia los und ihre Freundin stimmte in das erlösende Gelächter ein.
    „Komm, ich brauche jetzt echt deine Hilfe wegen Mathe. Wir haben noch fünf Minuten Zeit. Bitte!“, flehte Tatjana und zog sie durch die Menschenmenge zu einem ruhigen Platz, der etwas abseits des Gedränges lag.
    Auf dem Weg dorthin ließ Olivia ihren neugierigen Blick ein letztes Mal durch die Eingangshalle schweifen. Voller Hoffnung, diesem intensiven Blick ein weiteres Mal zu begegnen und das geheimnisvolle Schimmern zu bewundern. Doch leider waren diese aufregenden Augen gemeinsam mit der dazugehörigen Person einfach in der Menge verschwunden.
    Die ersten Stunden vergingen wie im Fluge, und obwohl Olivia ihre Lieblingsfächer Mathematik und Englisch hatte, konnte sie sich kaum auf den Unterricht konzentrieren. Sie dachte unentwegt über diese verwirrenden Begegnungen nach und fragte sich, warum sie diesen Fremden nicht bereits zuvor getroffen hatte oder er ihr zumindest aufgefallen war.
    Am liebsten hätte sie ihre Freundin gefragt, ob sie wusste, wer er war, denn Tatjana kannte an ihrer Schule wirklich viele Leute. Doch sie entschied sich dagegen. Es war Olivia unangenehm, mit jemandem darüber zu sprechen, was ihr an diesem Morgen passiert war. Wenn man es genauer betrachtete, war es sogar ziemlich albern, denn an so etwas wie Liebe auf den ersten Blick oder Schicksal glaubte sie ohnehin nicht.
    Bald rückte die große Pause näher und sie spürte, wie ihre Nervosität immer weiter anstieg. Sie musste den Unbekannten einfach wiedersehen!
    Nach dem Klingeln trennte sich Olivia von Tatjana unter dem Vorwand, Sven wegen ihres Schlüsselproblems zu suchen und schlenderte über den Schulhof. Doch fand sie zu ihrer Enttäuschung nicht das, wonach sie suchte, sondern nur denjenigen, den sie vorgegeben hatte finden zu wollen.
    Sven war im letzten Schuljahr vor dem Abitur, sehr beliebt und in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge zum Stufensprecher gewählt worden. Das lag nicht nur daran, dass er wirklich richtig gut aussah - soweit Olivia das als Schwester beurteilen konnte -, sondern auch daran, dass er ständig blendender Laune war. Es umgab ihn permanent eine außergewöhnlich positive Aura, die jedem in seiner Nähe ein gutes Gefühl vermittelte. Er war eher der sportliche, durchtrainierte Typ und viele Mädchen waren hinter ihm her. Ab und zu traf er sich zwar locker mit einigen von ihnen, aber festlegen wollte er sich nicht. Allerdings war sich Olivia sicher, dass jede Einzelne von seinen Anwärterinnen der festen Überzeugung war, die Auserwählte zu sein.
    Sein unbeschreiblicher Charme sorgte dafür, dass ihm niemand lange böse sein konnte. Er schaffte es immer wieder, alle in seinen Bann aus Fröhlichkeit und guter Laune zu ziehen.
    Aus diesem Grund hatte Olivia ihn nie zurückgerufen und sogar in den letzten zwei Wochen ihre Pausen in der Nähe der Mädchentoiletten verbracht. Nur damit sie ihm bloß nicht über den Weg lief.
    Kaum hatte Sven sie entdeckt, stürmte er in
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