Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Es tut sich was im Paradies

Es tut sich was im Paradies

Titel: Es tut sich was im Paradies
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
Ich kann mir das einfach nicht mehr mitanhören.«
    Aber in diesem Moment kamen die Männer zurück, und Alec machte ein recht bedenkliches Gesicht.
    »Verdammt merkwürdig. Der Wagen ist bestimmt nicht von selber losgerollt, und in der Richtung wäre das auch gar nicht möglich gewesen. Den muß einer die ersten paar Meter gesteuert haben. Pippa, es tut mir entsetzlich leid. Irgend jemand hat sich einen üblen Streich erlaubt. Sie hätten Mohr drin sitzenlassen sollen.«
    »Ein Glück, daß ich es nicht tat! Er wäre am Ende getötet worden.«
    »Aber niemals«, ließ sich Kitty entrüstet vernehmen. »Nicht um die Welt würde ich ihm ein Haar krümmen.«
    Alec schien ihren Einwurf nicht zu bemerken, sondern fuhr fort: »Glücklicherweise ist der Wagen nicht hoffnungslos ruiniert. Den Schaden kann man wieder richten, und Sie sind doch versichert, nicht wahr? Aber ich will lieber sofort die Polizei anrufen...«
    Jetzt fing Kitty im Ernst zu weinen an. Sie lief zu Alec und versteckte ihr Gesicht an seiner Schulter. Alec, an derlei Gefühlsausbrüche hinreichend gewöhnt, tätschelte sie zerstreut mit der einen Hand, während er mit der anderen im Telefonbuch blätterte, bis mit einem Mal Kittys erstickte Stimme hörbar wurde: »Alec, versprich mir, daß du nicht schimpfst. Pippa wird bestimmt auch nicht böse sein, das weiß ich... Ich wollte doch nur, daß er den Hügel ‘runter und in den Bach rollt. Es sollte nur wie ein Unfall aussehen und so, als ob Pippa sich dabei verletzt hätte — und dann kippte er plötzlich ganz um. Autos sind scheußliche Biester.«
    Er schob sie mit versteinerter Miene von sich. »Willst du uns gefälligst sofort erklären, was du da faselst?« forderte er sie streng auf. »Du hast doch nicht etwa an Pippas Wagen herumgefummelt?«
    Und als sie nur stumm und verzagt nickte: »Aber weshalb denn, in Teufels Namen?«
    Sie schnupfte.
    »Ich wollte, du würdest nicht immer fluchen, Alec, wo du weißt, wie ich es hasse... Ach, es ist so peinlich zu erklären vor euch allen.«
    »Peinlich oder nicht, ich verlange die Wahrheit von dir.«
    »Jetzt brüllst du mich schon wieder an, das macht mich noch krank. Man darf werdende Mütter nicht grob behandeln, nicht, Doktor? Also wenn du’s genau wissen mußt — ich wollte nur einen kleinen Schubs zum Nachhelfen geben.«
    »Wem? Dem Wagen?«
    »Nein, natürlich nicht. Pippa und dem Doktor. Alec, du hast in manchen Dingen genauso eine lange Leitung wie alle Männer, und deshalb habe ich es dir auch nicht erzählt. Ich wußte, daß sie ineinander verliebt waren, aber er hatte irgendeine fixe Idee, daß er zu alt sei, und Pippa stellte sich auch so dumm an, statt ihm zu helfen. Du erinnerst dich doch noch, wie du herumgedruckst hast, das ist sehr nervenaufreibend für ein Mädchen. Und da dachte ich mir, wenn er glaubt, Pippa sei verunglückt und findet sie dann hier heil und gesund vor — ja, ich wußte, dann würde er Hals über Kopf losspringen, und so war’s auch, nicht wahr, Doktor?« schloß Kitty triumphierend, und im Nu waren alle ihre Grübchen wieder da.
    Alec starrte entgeistert auf seine Frau, aber der Doktor erwiderte: »Ich danke Ihnen, Kitty. Von nun an dürfen Sie meinetwegen jede Woche einmal eine Fehlgeburt haben, wenn Ihnen danach zumute ist«, und beide lachten sich verständnisinnig an.
    »Was ich nur nicht begreife«, sagte Alec langsam, »was hast du eigentlich getan? Erzähl mir nicht, daß du in den Wagen gestiegen bist und die Bremsen gelockert hast?«
    »Natürlich, sonst hätte er ja doch nicht rollen können, das müßtest du doch selbst wissen, Alec. Ich habe vorher alles genau geplant. Deshalb bat ich zuerst Pippa, Mohr zu holen, weil er mich nicht an den Wagen gelassen hätte, dann schickte ich euch beide zum Spazierengehen weg und tat es.«
    »Was tatest du?«
    »Das, was du eben sagtest. Aber ich hatte nicht gewollt, daß er so wahnsinnig schnell losfuhr, und so konnte ich die Bremse nicht mehr rechtzeitig anziehen. Da dachte ich, das beste ist ‘rausspringen, und ich habe mich auch nicht verletzt, weil der Boden ganz weich war, aber wenn du mich weiter so wütend anglotzt, Alec, dann rege ich mich wieder auf, und das schadet mir.«
    »Gibst du allen Ernstes zu, dein Leben — und das meines Kindes — riskiert zu haben für einen dummen Streich?«
    »Also hör mal, schließlich ist es ebenso mein Kind, und wenn du das einen dummen Streich nennst, seinen besten Freunden zu helfen, na danke schön. Ich finde immer,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher