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Es tut sich was im Paradies

Es tut sich was im Paradies

Titel: Es tut sich was im Paradies
Autoren: Mary Scott
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man soll für andere tun, was man nur irgend kann, und nicht nur an sich selbst denken, ich meine, auf ihr Leben einen fördernden Einfluß ausüben und ihnen helfen. Wahrscheinlich komme ich nur auf solche Gedanken, weil ich jetzt Mutter werde, nicht, Doktor.«
    Todernst und ohne Pippa anzublicken, antwortete er: »Nicht unbedingt. Ich kenne Leute, die von derselben Idee besessen sind, ohne daß sie einem freudigen Ereignis entgegensehen. Es ist äußerst gefährlich und offenbar sehr ansteckend...«
    Als es Pippa und dem Doktor endlich gelang, miteinander zu flüchten, schnurrte Kitty schon wieder wie ein Kätzchen vor Wonne, und während sich die Tür hinter ihnen schloß, konnten sie gerade noch Alecs Worte hören: »Ja, mein Schatz, du warst ungeheuer mutig und selbstlos, aber trotzdem mußt du mir versprechen...«
    Als sie an die Küste kamen, wo für Pippa an jenem Novemberabend alles begonnen hatte, hielt John an. Mohr lag friedlich auf dem Rücksitz, zwar noch leicht verwirrt und gekränkt, aber doch in dem ahnungsvollen Bewußtsein, daß seine Welt fortan die beiden Menschen einschließen würde, die er am meisten liebte, und damit fand er sich getröstet ab.
    Nach einer kleinen Weile sagte Pippa: »Armer kleiner Balduin. Ihn da kopfüber die ganze Nacht im Wasser liegenzulassen, ist mir fürchterlich... Hast du einen mächtigen Schreck gekriegt, als du ihn sahst?«
    »Wir wollen nicht mehr darüber sprechen. Aber wie dem auch sei, Hut ab vor Kitty.«
    »Ja, und dabei hat sie einen Heidenbammel vor Autos. — Dies ist beinah die Stelle, wo mich Alec damals fand. Komisch, mit Kitty fing es an und mit Kitty hört es auf.«
    »Nichts endet, im Gegenteil, jetzt beginnt es erst.«
    Dann kamen sie auf Pam zu sprechen. Pippa hatte einen Brief von ihr erhalten mit bunten Schilderungen über ihre Erlebnisse und das Treiben in Sydney, und am Schluß schrieb sie: »Bis jetzt hat mir das Leben meine kühnsten Erwartungen erfüllt, und die Ehe ebenfalls. Wird’s von Dauer sein? Das Risiko und die Ungewißheit machen alles noch mal so spannend.«
    »Nach meinem Geschmack wäre das nicht«, meinte sie sinnend. »Diese Art Glück würde mir nicht gefallen. Ich wünsche mir eins, das nur uns gehört — und das stabil ist.«
    »Bist du sicher, daß es nicht zu gemächlich für dein Tempo wird? Mit einem elf Jahre älteren Eheherrn, einem würdigen, gesetzten Onkel Doktor?«
    »Diese Frage zu beantworten lehne ich in Zukunft strikt ab... Merkwürdig, daß du überhaupt nicht gesetzt und verknöchert oder gar bitter geworden bist, nicht mal nach — nach Anne. Solange ich dich kenne, hast du lachen können — sogar in der Nacht, als du den geschmuggelten Alkohol verstecktest.«
    »Ich glaube, in der Nacht habe ich erst wieder lachen gelernt, und seitdem scheint es ein Dauerzustand geworden zu sein.«
    »Wir wollen immer lachen«, erklärte sie zuversichtlich, doch plötzlich überfiel sie ein wehmütiger Gedanke.
    »Es wird mir sehr schwer werden, mich von meiner Leihbücherei zu trennen und die Tür für immer zuzumachen. Ich habe so viel Freude daran gehabt — an meinem ersten eigenen Besitz.«
    »Dann behalte sie doch. Setz jemanden hinein, und wenn dich die Sehnsucht danach packt, gehst du hin und schaust nach. Wie wäre es denn mit Doris? Sie würde Freude daran haben und auch Amanda liebend gern adoptieren. Laß ihr die Einnahmen aus der Bücherei, und du kannst trotzdem das Gefühl haben, daß sie dir gehört.«
    »James würde das unökonomisch nennen.«
    »Soll er. Wir leisten uns eben zwei Steckenpferde — die Leihbibliothek und Mohr.«
    Als er schließlich den Wagen wieder startete, um nach Hause zu fahren, sagte sie: »Weißt du, John, neulich dachte ich so darüber nach, daß in Wirklichkeit nicht ich >vorübergegangen< bin, sondern du. Du hast den Leuten geholfen und ihrem Leben eine Wendung gegeben, so war’s bei Freddy, bei Douglas und bei Kitty. Sogar als ich Sam West in der Zange hatte, kamst du im richtigen Moment. Du bist sicher all die Jahre wie ein guter Geist >vorübergegangen< und hast nie Aufhebens davon gemacht.«
    »Nicht mehr und nicht weniger als jeder andere Landarzt«, schmunzelte John. »Aber sag, wirst du dich in dem alten Haus auch wohl fühlen? Du kannst natürlich daraus machen, was du willst.«
    »Ich liebe es schon jetzt, wie es ist. Aber wie wird sich Bates zu allem stellen? Du wirst dich sicher nicht von ihm trennen wollen, und er lehnt mich vielleicht ab.«
    »Im Gegenteil, er
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