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Es tut sich was im Paradies

Es tut sich was im Paradies

Titel: Es tut sich was im Paradies
Autoren: Mary Scott
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unbeachtet mitschlängeln können und war sich im übrigen recht allein und ausgeschlossen vorgekommen, aber Margaret und James, ein vielbeachtetes, stattliches Paar, hatten sie unter ihre Fittiche genommen.
    Es tat gut, wieder daheim zu sein, auch wenn Pams Bett leer war und das Haus seltsam still anmutete. Mohrs Wiedersehensfreude war zu überwältigend für Worte. Er hatte weder gebellt noch andere lärmende Begrüßungsdemonstrationen aufgeführt, sondern nur beide Vorderpfoten gegen ihren neuen Rock gestemmt, und ihr mit einem so treuergebenen Hundeblick in die Augen geschaut, daß ihr schier das Herz schmolz.
    »Laß nur, Mohrchen, ich bin ja wiedergekommen, und von nun an werden wir uns nie mehr trennen.«
    Doris hatte vorzüglich für alles gesorgt. Die Bücher waren in Ordnung, die Karten gewissenhaft ausgefüllt.
    »Und ich habe mich auch nicht beschwatzen lassen, wenn manche ankamen und behaupteten, Sie würden ihnen keine Nachgebühr für verspätet zurückgegebene Bücher berechnen. Bei mir mußten sie zahlen.«
    »O ja, ich hätte Ihnen sagen sollen, daß ich das nie tue, außer wenn es sich um ein ganz neues Buch handelt, um dessen prompte Rückgabe ich ausdrücklich gebeten habe. Diese vielen Schillinge stammen doch nicht etwa alle aus Strafgebühren, Doris? Da werden sie aber verschnupft gewesen sein. Komisch, wie sich die Leute über Pennybeträge ärgern können, wenn sie sie als Strafe zahlen sollen.«
    »Ja, das stimmt, sie waren ziemlich wütend und sagten, sie seien froh, wenn Sie erst wieder da wären.«
    »Ich hoffe, Sie haben nicht gefroren, Doris. Manchmal hat das Feuer hier seine Mucken. Ich glaube, man müßte den Abzug mal nachsehen lassen.«
    »Na ja, am ersten Tag war’s ein Theater, aber von da ab brachte es Mr. Fleming immer in Gang.«
    »Mr. Fleming?« Pippa stutzte, aber dann dämmerte es ihr doch. »Ach so, Freddy. Freut mich, daß er Ihnen geholfen hat.«
    »Er reparierte auch das Fenster dort, und am Freitag abend kam er, um abzuschließen, weil er dachte, ich würde vielleicht mit der Haustür nicht fertig.«
    Pippa war sehr zufrieden. Wie nett, daß Freddy Doris beigestanden hatte. Und plötzlich zog sie die Stirn in grüblerische Falten. Freddy und Doris? Eine neue Möglichkeit. Warum eigentlich nicht? Beide hatten das, was man in Rangimarie eine »Vergangenheit* nannte. Nein, allen Ernstes, das wäre doch ein großartig zueinander passendes Gespann, sie mußte sich überlegen, wie sie diese Partie zustande bringen könnte. Gott sei Dank, nun hatte sie doch wieder etwas zu planen, etwas, worüber sie nachdenken konnte.
    John Horton sah sie erst vierundzwanzig Stunden nach ihrer Heimkehr wieder, und obwohl sie sich immerfort vorhielt, daß er ja keinen Grund zur Eile habe, vermißte sie ihn doch stark. Er kam abends, als sie am trübe blakenden Kaminfeuer saß und kein Freddy da war, um Abhilfe zu schaffen. Sie fühlte sich kalt und ein bißchen einsam, als sie draußen seinen Schritt vernahm und ihn hereinrief.
    Mohr erhob sich sofort von seinem Platz zu ihren Füßen, um den Besucher mit lebhaftem Schweifwedeln zu begrüßen.
    »Sehen Sie doch, wie er sich freut«, sagte Pippa. »Ich glaube, er liebt Sie tatsächlich. Kein Wunder. Doris erzählte mir, daß Sie ihn jeden Tag mitgenommen haben. War er eine große Plage für Sie?«
    »Nein, ich mag Hunde gern, besonders Mohr. War die Hochzeit sehr anstrengend?«
    »Fürchterlich, aber wie man so sagt >ein glänzendes Ereignis< — außer für mich natürlich.«
    »Weshalb?«
    »Ich stach ziemlich armselig gegen Pam und Angela ab. Sie sind beide so hinreißend schön. Ich kam mir vor wie ein Spatz zwischen lauter Paradiesvögeln.«
    »Im Augenblick sehen Sie aber gar nicht wie ein frecher kleiner Spatz aus, sondern eher wie ein armes, nasses Küken, das Wärme sucht... Kommen Sie, ich will die Glut mal richtig anfachen.«
    »Komplimente machen können Sie beinah ebensogut wie James, aber dafür verstehen Sie etwas vom Feueranzünden. Übrigens glaube ich, daß James allmählich lernt, seiner Margaret hin und wieder etwas Hübsches zu sagen.«
    »Die Ehe zähmt die härtesten Männer. Komm her zu mir, Mohr.«
    Mohr folgte ohne Zögern, worüber sich Pippa insgeheim ärgerte.
    »Ich ahnte es ja, daß er sich zu Ihnen mehr hingezogen fühlen würde als zu mir, und jetzt locken Sie ihn auch noch. Das finde ich häßlich von Ihnen.«
    Der Doktor faßte sich abermals ein Herz. Er hatte mehrere Tage Zeit gehabt, zu überlegen und sich
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