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Es ist nicht alles Gold was glänzt

Titel: Es ist nicht alles Gold was glänzt
Autoren: Jeffrey Archer
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verbissen durch eine Plastikschachtel-Mahlzeit mit kaltem Huhn und algerischem Rotwein hindurch.
    »Ich hoffe inständig, James«, sagte Jean-Pierre, »daß dein Schwiegervater uns ein bißchen was Besseres vorsetzen wird.«
    Nach dem Essen erlaubte ihnen James, den Film anzusehen, bestand aber darauf, daß sie sich, sobald dieser vorüber wäre, nacheinander von ihm prüfen lassen müßten. Adrian und Jean-Pierre setzten sich fünfzehn Reihen weiter nach hinten und schauten sich ›Der Clou‹ an. Stephen blieb auf seinem Platz, um sich von James testen zu lassen.
    James überreichte ihm ein getipptes Blatt mit 40 Fragen über den Goldpreis auf der ganzen Welt und über die Bewegungen auf dem Goldmarkt während der letzten vier Wochen. Stephen beantwortete die Fragen in 22 Minuten, und James überraschte es durchaus nicht, daß all seine Antworten korrekt waren: Stephen war stets das Rückgrat des Teams gewesen. Tatsächlich hatte in erster Linie sein logisch denkendes Gehirn Harvey Metcalfe besiegt.
    Stephen und James dösten mit Unterbrechungen vor sich hin, bis Adrian und Jean-Pierre zurückkamen, um nun ihrerseits ihre Fragebogen auszufüllen. Adrian brauchte für den seinen 30 Minuten und beantwortete 38 der 40 Fragen richtig, Jean-Pierre brauchte 27 Minuten und hatte 37 Fragen richtig.
    »Stephen hat alle richtig beantwortet«, sagte James.
    »Was ja auch nicht anders zu erwarten war«, meinte Jean-Pierre.
    Adrian sah leicht belämmert drein.
    »Und bis zum 2. September werdet ihr das auch fehlerlos können, verstanden?«
    Beide nickten.
    »Hast du den ›Clou‹ gesehen?« fragte Adrian.
    »Nein«, erwiderte Stephen, »ich gehe kaum ins Kino.«
    »Die gehören nicht zu unserem Verein. Ein großer Coup – und obendrein behalten sie noch nicht einmal das Geld.«
    »Leg dich schlafen, Adrian.«
    Über dem Essen, dem Film und James' Testfragen war die längste Zeit des sechsstündigen Fluges vergangen. Während der letzten Stunde machten sie alle ein Nickerchen, aus dem sie unvermittelt geweckt wurden.
    »Hier spricht der Kapitän. Wir befinden uns im Anflug auf Logan International Airport mit einer Verspätung von 20 Minuten. Wir werden voraussichtlich in etwa 10 Minuten, um 19.15 Uhr, landen und hoffen, daß Sie einen guten Flug hatten und daß wir Sie bald wieder an Bord von British Airways begrüßen dürfen.«
    Die Zollabfertigung dauerte etwas länger als gewöhnlich: Alle hatten sie Hochzeitsgeschenke dabei, und insbesondere sollte James doch nicht wissen, was die anderen drei für ihn gekauft hatten. Es war höchst mühsam, dem Zollbeamten zu erklären, warum auf der Rückseite einer der beiden Piaget-Uhren eingraviert war: ›Der erschlichene Profit von Prospecta Oil – Die drei, die Pläne hatten.‹
    Als sie das Gebäude schließlich verlassen konnten, erwartete Anne sie bereits vor dem Eingang mit einem großen Cadillac, um das Team zum Hotel zu bringen.
    »Jetzt ist uns sonnenklar, warum es so lang gedauert hat, bis du dir endlich etwas ausgedacht hattest. Du bist völlig exkulpiert, James – herzlichen Glückwunsch!« rief Jean-Pierre und umarmte Anne, wie es nur ein Franzose kann. Adrian stellte sich vor und küßte sie behutsam auf die Wange. Stephen drückte ihr zurückhaltend und förmlich die Hand. Sie drängelten sich in den Wagen, und Jean-Pierre eroberte sich den Platz neben Anne.
    »Miß Summerton?« fragte Stephen schüchtern.
    »Nennen Sie mich doch Anne!«
    »Wird der Empfang im Hotel stattfinden?«
    »Nein«, antwortete Anne, »im Haus meiner Eltern. Aber ein Wagen wird Sie abholen und nach der Hochzeit wieder zurückbringen. Ihre einzige Aufgabe ist, dafür zu sorgen, daß James um 15.30 Uhr in der Kirche ist. Sonst brauchen Sie sich um nichts zu kümmern. Da fällt mir gerade ein – James, dein Vater und deine Mutter sind gestern angekommen, sie wohnen bei meinen Eltern. Wir dachten, es wäre nicht gut, wenn du den heutigen Abend bei uns zu Hause verbringst, weil Mutter vor Nervosität nur so flattert.«
    »Ganz wie du meinst, Liebling.«
    »Sollten Sie es sich zwischen jetzt und morgen noch einmal anders überlegen«, sagte Jean-Pierre, »so stehe ich voll und ganz zu Ihrer Verfügung. Ich kann zwar nicht mit blauem Blut aufwarten, aber wir Franzosen haben durchaus gewisse Entschädigungen zu bieten.«
    Anne lächelte vor sich hin. »Sie kommen ein bißchen zu spät, Jean-Pierre, und außerdem mag ich keine Bärte.«
    »Aber ich habe ihn doch nur …«, wollte Jean-Pierre
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