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Es ist nicht alles Gold was glänzt

Titel: Es ist nicht alles Gold was glänzt
Autoren: Jeffrey Archer
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hatte und majestätisch die Auffahrt hinabrollte, fiel Annes Blick durch die Glasfenster des geschändeten Treibhauses – und dann auf die Blumen in ihrem Arm. James bemerkte nichts – seine Gedanken waren mit etwas ganz anderem beschäftigt.
    »Glaubst du, sie werden mir jemals vergeben?«
    »Ganz bestimmt, Liebling. Aber verrate mir ein Geheimnis. Hattest du wirklich einen Plan?«
    »Ich wußte, daß du mich danach fragen würdest, und …«
    Der Wagen fuhr rasch und leise die Autostraße entlang, und nur der Chauffeur konnte seine Antwort hören.
    Stephen, Adrian und Jean-Pierre beobachteten, wie die Gäste sich allmählich zerstreuten, nachdem sich die meisten von den Metcalfes verabschiedet hatten.
    »Das wollen wir aber lieber nicht riskieren«, sagte Adrian.
    »Völlig deiner Meinung«, erwiderte Stephen.
    »Laden wir ihn doch zum Abendessen ein«, meinte Jean-Pierre.
    Die beiden anderen packten ihn und beförderten ihn in ein Taxi.
    »Was hast du denn da unter deinem Cut, Jean-Pierre?«
    »Zwei Flaschen Krug dix-neuf cent soixante-quatre. Erschien mir geradezu ein Verbrechen, sie da so allein herumstehen zu lassen – fürchtete, sie würden sich einsam fühlen.«
    Stephen wies den Chauffeur an, sie zum Hotel zurückzufahren.
    »Tolle Hochzeit! Glaubt ihr, daß James jemals einen Plan hatte?« fragte Adrian.
    »Ich weiß nicht. Aber wenn ja, braucht uns sein Projekt nur noch 1,24 Dollar einzubringen.«
    »Wir hätten das Geld einstecken sollen, das er in Ascot gewonnen hat, als er auf Rosalie setzte«, brummte Jean-Pierre.
    Nachdem sie gepackt hatten, verließen sie das Hotel und nahmen wieder ein Taxi zum Logan International Airport, wo sie es mit tatkräftiger Hilfe seitens der British-Airways-Personals schließlich schafften, an Bord des Flugzeuges zu kommen.
    »Hol's der Teufel«, sagte Stephen, »ich wünschte, wir wären nicht weggegangen ohne die 1,24 Dollar.«

21
    An Bord tranken sie den Champagner, den Jean-Pierre bei der Hochzeit abgestaubt hatte. Selbst Stephen schien ganz zufrieden, obgleich er gelegentlich auf die noch fehlenden 1,24 Dollar zurückkam.
    »Wieviel, glaubst du eigentlich, kostet dieser Champagner?« spöttelte Jean-Pierre.
    »Darum geht es hier überhaupt nicht. Keinen Penny mehr, keinen Penny weniger!«
    Jean-Pierre kam zu dem Schluß, daß er Wissenschaftler niemals verstehen würde.
    »Keine Sorge, Stephen – ich bin der festen Überzeugung, daß James' Plan 1,24 Dollar einbringen wird.«
    Stephen wollte lachen, aber sein Kopf tat ihm weh.
    »Wenn man bedenkt, daß das Mädchen alles gewußt hat!«
    Bei der Ankunft in Heathrow hatten sie keinerlei Schwierigkeiten bei der Zollabfertigung. Es war nicht Zweck dieser Reise gewesen, mit Geschenken nach Hause zu kommen. Adrian machte einen kleinen Umweg über den Zeitungskiosk von H.W. Smith und kaufte die ›Times‹ und den ›Evening Standard‹. Jean-Pierre handelte unterdessen mit einem Taxichauffeur den Fahrpreis zur Londoner Innenstadt aus.
    »Wir sind keine dämlichen Amerikaner, die den Preis und die Strecke nicht kennen und die sich so mir nichts, dir nichts übers Ohr hauen lassen«, blaffte er, immer noch nicht ganz nüchtern.
    Der Taxifahrer steuerte, vor sich hinmurrend, seinen schwarzen Austin durch den dichten Verkehr Richtung City. Heute war offensichtlich mal wieder kein guter Tag für ihn.
    Adrian las stillvergnügt seine Zeitungen. Er gehörte zu den seltenen Menschen, die in einem fahrenden Wagen lesen können. Stephen und Jean-Pierre begnügten sich damit, den vorüberrauschenden Verkehr zu beobachten.
    »Himmelkreuzdonnerwetter!«
    Stephen und Jean-Pierre fuhren zusammen. Sie hatten Adrian kaum jemals fluchen hören. Das schien überhaupt nicht zu ihm zu passen – und es lag auch tatsächlich nicht in seinem Wesen.
    »Verdammte Sauerei!«
    Das war zuviel für sie. Aber bevor sie noch fragen konnten, was denn los sei, begann er laut vorzulesen: »›British Petrol gibt bekannt, daß die Gesellschaft in der Nordsee auf ein Ölvorkommen gestoßen ist, das aller Wahrscheinlichkeit nach eine Ergiebigkeit von 200.000 Tonnen pro Tag haben wird. Der Vorsitzende der Gesellschaft, Sir Eric Drake, sprach von einem bedeutenden Vorkommen. Das British-Petrol-Forties-Feld liegt eine Meile von dem bisher noch nicht explorierten Prospecta-Oil-Feld entfernt, und Gerüchte eines Ankaufs durch BP haben die Prospecta-Oil-Aktien bei Börsenschluß auf eine Rekordhöhe von 12,25 Dollar steigen lassen!‹«
    »Nom de Dieu«,
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