Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Es geschah in Hollywood

Es geschah in Hollywood

Titel: Es geschah in Hollywood
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
die
Haare sträuben lassen, geschweige denn einem Holman.
    »Und?« Sie spie mir das Wort
förmlich ins Gesicht. »Nachdem Neilsen erfahren hat, daß ich zurück bin, kriegt
er plötzlich Gewissensbisse, was? Es hat ihn nicht gestört, daß mein Mann sich
hier oben mit diesem ausländischen Miststück herumgetrieben hat, jedenfalls
nicht, solange ich sicher in Colorado aufgehoben war, wie? Aber nachdem er
dahintergekommen ist, daß ich früher zurückgekehrt bin als erwartet, fängt er
an, sich wegen der Moral seines Schauspielers graue Haare wachsen zu lassen!
Nun, Sie können ihm von mir ausrichten, daß die Sache morgen in riesiger
Aufmachung in sämtlichen Zeitungen zwischen den Küsten erscheinen wird! Ich
werde ihn auffliegen lassen — mit all der stinkenden Publicity ein schönes
großes Grab schaufeln, das für ihn, den windigen Taugenichts, den ich
geheiratet habe, und dieses billige Flittchen hier ausreicht. Da werden dann
die drei nebeneinanderliegen, Seite an Seite; und mir wird es ein Genuß sein,
ihnen den Dreck in ihre triefnasigen Gesichter zu
scharren .«
    Ihr giftiger Blick wandte sich
von mir ab und dem mit ausgestreckten Beinen im Sessel sitzenden Rotkopf zu.
Das italienische Mädchen verzog verächtlich den Mund und sagte irgend etwas Kurzes und Scharfes,
das die Luft erzittern ließ. Der Sinn des Wortes war eindeutig, auch wenn ich
die Sprache nicht verstand. Daran, wie Monica Hayes’ Gesicht sich plötzlich mit
einem hellen Rot überzog, konnte ich erkennen, daß sie ähnliches empfand.
    »Wo ist Don ?« fragte Janie Trent freundlich, etwa zwei Sekunden bevor die zwischen den beiden
Frauen bestehende Spannung sich in physischer Gewalttätigkeit entlud.
    »Er ist nicht da«, fauchte
Monica. »Ich habe überall nachgesehen, aber er ist verschwunden. Vielleicht hat
er mich kommen sehen und ist aus dem Fenster gesprungen .« Ihre Augen funkelten bei dem Gedanken. »Hoffentlich liegt er mit gebrochenem
Hals irgendwo dort unten im Tal !«
    »Weiß sie denn nicht, wo er ist ?« Janie wies auf Carola Russo.
    »Woher soll ich das wissen ?« krächzte Monica. »Ich verstehe dieses Spaghetti-Gebabbel
nicht. Du vielleicht?«
    Janie schüttelte den Kopf und
sah mich dann fragend an.
    »Ich spreche auch nicht
Italienisch«, gestand ich.
    »Willst du auf ihn warten, Süße ?« fragte Janie.
    »Nein«, sagte Monica zögernd.
»Wenn er mich hat kommen sehen, ist er jetzt schon auf halbem Weg zurück nach
Beverley Hills !« Der erregte Busen hob sich plötzlich.
»Ich war drauf und dran, dieser Lucrezia Borgia, als ihr hereinkamt, einen
Denkzettel zu verpassen — zum Beispiel eine aufgeplatzte Lippe. Aber vermutlich
wird Publicity bessere Arbeit leisten .«
    » Mrs. Gallant — Miss Hayes«, sagte ich nervös, »sollten Sie nicht besser warten, bis
Sie sich ein wenig beruhigt haben — Gelegenheit hatten, sich alles durch den
Kopf gehen zu lassen bevor Sie etwas tun, was Sie später vielleicht bereuen
werden ?«
    Ihre zügellose Verachtung traf
mich wie ein Schlag mit dem Handrücken quer übers Gesicht. »Sie Kriecher !« flüsterte sie mit rauher Stimme. »Sie sehen nicht nur aus wie einer von Neilsens pleite gegangenen
Presseschmieranten, Sie reden auch noch wie einer! Gehen Sie zu Klein-Cäsar
zurück und richten Sie ihm von mir aus, er täte gut daran, seine Koffer zu
packen, um schnellstens aus Hollywood zu verschwinden — die Lawine ist im
Anrollen !« Sie blickte wieder auf das rothaarige
Mädchen hinab. »Und wenn Sie schon dabei sind, nehmen Sie das da gleich mit und
lassen Sie es in das nächste Gully fallen, wo es hingehört .«
    Carola ließ erneut durch etwas,
das genauso klang wie das, was sie zuvor gesagt hatte, die Luft erzittern, nur
unterstrich sie das Ganze diesmal dadurch, daß sie die Lippen schürzte und
einen verächtlichen Laut von sich gab. Die Dunkelhaarige erbleichte flüchtig
und traf dann Anstalten, sich mit einem Ausdruck mörderischer Entschlossenheit
im Gesicht auf sie zu werfen. Janie sprang sozusagen vom Stand aus mit einem
Satz auf Monica zu, packte ihren Arm und zerrte sie zur Tür. Dort angelangt,
schob Janie die betrogene Ehefrau zuerst auf die Veranda hinaus, drehte sich
dann um und ließ mir ein warmes, mitfühlendes Lächeln zukommen.
    »Ich finde nicht, daß Sie wie
einer von Neilsens pleite gegangenen Presseschmieranten aussehen, Rick Holman«,
sagte sie leise. »Selbst wenn Sie wie einer reden.«
    Dann waren die beiden
verschwunden. Ich lauschte, bis das Geräusch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher