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Erstens kommt es anders ... (German Edition)

Erstens kommt es anders ... (German Edition)

Titel: Erstens kommt es anders ... (German Edition)
Autoren: Kera Jung
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wollte.
    Mit flinken, zielgerichteten, nicht einmal ansatzweise bebenden Händen, zog sie ihm erst die Hose aus, strandete eilig bei den Schuhen und entfernte die mit der gleichen Geradlinigkeit. Die Socken folgten kurz darauf, und als sie auch seine Shorts abstreifte, seufzte Stevie zufrieden.
    Michael schloss die Lider, als sie ihn mit sanftem Druck umschloss und all die aufgesetzte Fassade brach mit einem tiefen Stöhnen. Was für ein unglaubliches Gefühl, so lange ersehnt, erträumt – ja, auch hinter ihm lagen unendliche, sehr einsame Nächte.
    Und dennoch schlich sich der brennende Eindruck der drohenden Niederlage unter seine Glückseligkeit.
    Dass es schwierig werden würde, hatte er geahnt, doch mit dieser Realität hätte er nicht gerechnet. Nicht damit. Dem würde er nicht lange standhalten können, zog er nicht alle Register, war es sogar schon in der nächsten Minute vorbei. Hätte er sich nicht konzentriert, wäre dies bereits jetzt der Fall gewesen.
    Nur durch ihre eher sanfte Berührung.
    In der Vergangenheit hatte er sich nie viele Gedanken darüber gemacht, es ewig hinauszuzögern. Wenn er kam, kam er. Meistens genügte es der Frau – manchmal nicht, es hatte ihn immer nur am Rande tangiert. Heute hätte er alles darum gegeben, Ewigkeiten standhalten zu können. Und gerade heute bekam er nicht die geringste Chance.
    »Stevie!« Es war ein halber Entsetzensschrei und die kleine Hand, die sich bisher sanft auf und ab bewegt hatte, erstarrte.
    Behutsam nahm er ihr Gesicht zwischen seine Hände und küsste sie sanft. So sanft, wie in seinem derzeitigen Zustand überhaupt möglich. Dann löste er ihre Hände von sich. »Später«, wisperte er atemlos. »Okay?«
    Ihre Verwirrung stieg noch, doch als er mit seinem Knie ihre Beine auseinander drängte, ohne, dass sein Blick ihre fragenden Augen verließ, begriff sie.
    Und wie sie begriff!
    Oh, Stevie empfand vollstes Verständnis für ihn, denn sie kämpfte mit ähnlichen Problemen. Jede seiner Berührung kam einem Stromschlag gleich, der nur ein Ziel kannte. Bereits auf der Couch hatte sie akut dagegen ankämpfen müssen. Aber ihr Übereifer würde nicht ganz so verheerend ausfallen, wie seiner.
    Doch sie wollte nicht, dass hier irgendwer zu früh ans Ziel gelangte. Es sollte perfekt werden! Sie hatten zu lange darauf warten müssen, um ein Fiasko zu riskieren.
    Hastig rückte sie sich in die richtige Position, zog ihn in ihre Arme und tastete sich mit neuer, wilder Entschlossenheit zu ihrem Ziel hinunter. Und als er in höchster Not protestieren wollte, legte sich ihre zweite Hand in seinen starken Nacken, zwang seinen Kopf hinab und verschloss seinen Mund mit ihren Lippen.
    Wenig später ließen ihre sanften Berührungen Michael erneut aufstöhnen. Um die Katastrophe im letzten Moment abzuwenden, wollte er sich von ihr lösen, während seine Lippen dennoch wie im Rausch ihren Kuss erwiderten, unfähig, seinen unausgegorenen Plan tatsächlich in die Tat umzusetzen. Sein raues Stöhnen vermischte sich mit ihrem, um einen Wimpernschlag darauf den nächsten, halbherzigen Befreiungsversuch zu unternehmen.
    Doch Stevie ließ sich nicht beirren, ignorierte ihn und wies dabei dem einen Teil den Weg zu dessen perfektem Gegenstück.
    Kaum spürte Michael ihre feuchte, einladende Wärme, verstummten seine Proteste schlagartig.
    Auf seine Unterarme gestützt, betrachtete er ihr erwartungsvolles Gesicht und hauchte einen weiteren sanften, jedoch sehr flüchtigen Kuss auf ihre Lippen. Dann schloss er die Lider, legte den Kopf in den Nacken und ließ seine Hüften gewähren.
    Ein beispielloses Gefühl!
    Unvorstellbar in seiner Intensität und jenseits aller Erwartungen, die er sich in den vielen Stunden der Einsamkeit ausgemalt hatte.
    Irgendwann riss er die Augen auf, um sie zu sehen und blickte direkt in ihr entrücktes Gesicht.
    Das war gar nicht gut! Denn es spiegelte exakt wider, was er empfand, jedes Mal, wenn er wieder in diesen überhitzten, behaglichen, so einladenden und ihn willkommen heißenden Körper eintauchte.
    Völlig überwältigt drohte er noch schneller, endgültig in seiner Leidenschaft unterzugehen. Allerdings konnte er auch den Blick nicht von ihr nehmen.
    Unmöglich!
    Stevies schmale Hände lagen auf seinen Schultern und sie parierte mühelos jede seiner Bewegungen. Staunend und von der Situation überwältigt. Genau wie er.
    Und während er seine Lippen fest aufeinander presste, um es bitte, bitte!, noch ein wenig länger hinauszuzögern,
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