Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erstens kommt es anders ... (German Edition)

Erstens kommt es anders ... (German Edition)

Titel: Erstens kommt es anders ... (German Edition)
Autoren: Kera Jung
Vom Netzwerk:
...«
    »Du sagtest zwei Fragen!« Streng hob er eine Augenbraue.
    »Okay darf ich noch eine Dritte ...?«
    Das überdachte er eingehend und nickte dann gönnerhaft. »In Ordnung.«
    Während sie fortfuhr, ließ sie ihn nicht aus den Augen. »Die Einrichtung an sich, dieser Scheck, das war viel Geld, oder?«
    Flüchtig schlich sich Argwohn in seinen Blick, doch er hob die Schultern. »Viel ist relativ.«
    »Gut sag mir, wie viel ...«
    »Nein!«
    »Warum nicht?«
    Hörbar holte er Luft »Weil es wirklich verdammt viel Geld war. Zumindest wenn man bedenkt, was ich wollte.«
    Stevie nickte und drängte unwirsch den alten Schmerz beiseite. Es war geklärt, da gab es nur diese eine Frage, die sie seit einem knappen Jahr beschäftigte. »Hast du so etwas vor mir auch schon ...«
    Sofort schüttelte er den Kopf. »Nein, niemals.«
    »Aber warum dann bei mir dieser Aufwand?«
    Diesmal überlegte Michael sehr lange, bevor er zögernd antwortete. »Ich weiß es nicht. Glaube nicht, die Frage hätte ich mir nicht bereits selbst gestellt. Ich habe nie zuvor für Sex bezahlt, oder eine Wohnung springen lassen und nicht die geringste Ahnung, was damals in mich gefahren ist. Aber eines weiß ich, unter Umständen entschädigt es dich ein wenig. Ich wollte keine einmalige Nummer, möglicherweise noch auf dem Schreibtisch, sondern mehr. Für wie lange? Auch das weiß ich nicht. Aber ich ahnte, dass sich unsere Wege danach trennen würden, eventuell sollte es eine Entschädigung sein.« Er hob die Schultern. »Vielleicht suchte ich auch so etwas wie eine Beziehung und konnte es nur nicht benennen, daher das Appartement.«
    »Nenn es Affäre, dann liegst du richtig«, murmelte sie düster.
    Das überdachte er sorgfältig. »Ja, möglich. Sogar sehr wahrscheinlich. Beziehungsstress jeder Art ging ich aus dem Weg. Ich wollte nur mit dir zusammen sein. Das war alles.«
    Für eine Weile kehrte Schweigen ein.
    Immer wieder stahl sich Stevies Blick zu dem Ring, der plötzlich ihre linke Hand schmückte, denn sie versuchte nach wie vor angestrengt, sich zu vergegenwärtigen, dass sie inzwischen verlobt war.
    Mit Michael!
    Das klang derart utopisch in ihrem Kopf, dass es ihr so gar nicht gelingen wollte.
    * * *
    M ichael hingegen war wie schon so häufig zuvor bei diesem Freitag angelangt. Zum gefühlten tausendsten Mal überlegte er, was genau er damals von Stevie eigentlich gewollt hatte. Eines galt als sicher: Es sollte anders werden, als mit den anderen Mädchen. Er wäre selbst zum damaligen Zeitpunkt nicht mehr bereit gewesen, sie nach einer Nacht herzugeben. Sicher nicht, deshalb ja auch die Wohnung! Natürlich! Offensichtlich hatte er wohl so etwas wie eine langfristige Liaison geplant – wie seine Mutter es möglicherweise bezeichnen würde. Damals machte er sich keine tiefsinnigen Gedanken darüber. Sein Handeln erfolgte instinktiv. Denn er wollte unbedingt diese geheimnisvolle Schönheit sehen und erleben, wenn sie nicht in seinem Büro saß, blass und konzentriert, so ernst.
    Der Kauf des Appartements fand auf die gleiche Art statt, wie alles andere, was er in Sachen Frauen zu diesem Zeitpunkt unternommen hatte. Immer spontan, niemals nach längerer Überlegung. Nein, nicht Bosheit war sein größtes Laster gewesen, sondern die Oberflächlichkeit. Übrigens besaß er jene Wohnung noch immer, hatte sie an jenem Tag verschlossen und nie wieder betreten …
    Als er aus seiner Grübelei erwachte, musterte er Stevie mit zur Seite geneigtem Kopf. In seinen Augen funkelte abermals der Humor. »Waren das alle Fragen?«
    Den Blick nach wie vor immer auf dem Ring nickte sie.
    »Gut zu wissen.«
    * * *
    Ü berrascht sah Stevie auf, als sie seine plötzlich veränderte Stimme hörte. So sanft und dunkel. Wieder stahl sich eine Hand unter ihren Morgenmantel, und während er sie aufmerksam betrachtete, ließ er sanft einen Finger auf ihrer glatten Haut hinabgleiten.
    Stevie war machtlos. Mit einem tiefen, sehnsüchtigen Seufzen schloss sie die Lider, es fühlte sich an, als hätte es die Unterbrechung nicht gegeben. »Ich sagte, zwei Dinge«, hauchte er an ihrem Ohr.
    »Hmmm.«
    »Fehlt also eines.«
    Ein sanfter Finger erreichte ihren Bauchnabel und setzte seine Reise ohne Unterbrechung fort, wanderte weiter hinab, ein Hauch, keine echte Berührung, sondern die süße Ahnung von dem, was es sein könnte.
    Ohne das geringste Zögern wurde jedes Hindernis überwunden, bis er endlich auf zartes, heißes, so sehnsüchtiges und erwartungsvolles
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher