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Erst ich ein Stück, dann du - Sachgeschichten & Sachwissen - Pferde und Ponys

Erst ich ein Stück, dann du - Sachgeschichten & Sachwissen - Pferde und Ponys

Titel: Erst ich ein Stück, dann du - Sachgeschichten & Sachwissen - Pferde und Ponys
Autoren: PeP eBooks
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bestaunt.
    Ein Mädchen mit kurzen blonden Haaren fragt sie: „Hast du deine Hummel wirklich erst ein paar Tage? Das kann ich kaum glauben. Ihr seid wie Dick und Doof. Ein tolles Team.“

    Es klingt ein wenig neidisch, aber Amelie ist trotzdem stolz. Hummel und sie gehören zusammen! Und das kann jeder sehen.
    Besonders nett ist zu ihr ein schlaksiger Junge mit Namen Jonas. Er will von ihr wissen, wie lange sie schon reitet. Und ob sie in der kleinen Stadt im Norden ein Pflegepferd hatte. Ob sie sich in der kleinen Stadt im Süden bereits etwas eingelebt hat.
    „So ein Umzug ist nicht von Pappe. Alles ist einem fremd. Und dazu noch die neue Schule. Ich weiß, wie das ist“, sagt Jonas. „Ich war vier Jahre alt, als wir hierher umgezogen sind. Puh, und vor dem neuen Kindergarten hab ich mich ziemlich gefürchtet.“
    Leider hat er damals kein so dickes Trostpflaster bekommen, erzählt er weiter. Seine Stute Elfe schenkten ihm die Eltern erst viel später. Aber er freut sich sehr mit Amelie, dass sie Hummel hat.
    „Ihr seid ein Superteam.“
     
    Und Jonas ist begeistert,
    dass er endlich eine Freundin
    gefunden hat, die Pferde
    ebenso liebt wie er.

     
    Dabei hat er sie genau angeschaut. Jeden Flecken auf ihrer Reithose und ihrem T-Shirt hat er unter die Lupe genommen und zufrieden genickt. Denn er sieht nicht besser aus. Er putzt und striegelt seine Elfe so emsig, wie Amelie ihre Hummel striegelt. Mit Metall- und Gummistriegel, Kardätsche, weicher Kopfbürste, Wurzelbürste, Mähnenkamm. Und zum Schluss wird ihr Fell mit einem Tuch abgerieben.
    Jonas und Amelie sind die Letzten, die ihre Pferde nach der Reitstunde im Hof anbinden und versorgen, denn sie haben Elfe und Hummel lange zum Abkühlen herumgeführt. Jetzt spritzen sie ihre Pferde sorgfältig mit dem Wasserschlauch ab - von den Fesseln hinauf zum Körper.

    „Ist Hummel auch so kitzelig unterm Bauch?“, fragt Jonas, während er seine Elfe mit dem Schweißmesser abzieht und so ihr Fell trocknet.
    Amelie wischt sich die Wassertropfen aus dem Gesicht und von den Armen.
     
    „Nein, das nicht“, antwortet sie.
    „Aber sie schüttelt sich
    nach der Dusche immer
    so heftig, dass ich komplett
    nass bin. Wahrscheinlich
    meint sie, ich hätte
    auch ein Bad nötig.“
     
    Beide müssen lachen, reiben ihre Lieblinge sorgfältig trocken, kratzen sorgsam die Hufe aus und fetten sie ein. Dann sind beide Pferde „bettfertig“und können in ihre Boxen gebracht werden.
    Während Jonas und Amelie ein bisschen schmutzig und fleckig aussehen, strahlen ihre Pferde Elfe und Hummel wie Sterne. Und das verbindet.

Von wegen Niete
    Während sich Hummel auf der kleinen Koppel vergnügt, mistet Amelie ihren Stall aus. Pferdeapfel um Pferdeapfel und feuchtes, zertrampeltes Stroh sammelt sie mit der Mistgabel auf und wuchtet alles in die Schubkarre. Als sie die erste Ladung über den Hof Richtung Misthaufen schiebt, trifft sie Jonas. Zum Glück.
     
    „He, das ist viel zu schwer
    für dich!“, ruft er und packt
    kurzerhand die Schubkarre.
    „Komm, ich helfe dir.“
     
    Die letzte Ladung Mist holen sie gemeinsam aus der Box und Jonas fährt ihn weg. Amelie streut währenddessen neues Stroh in die Box ein und holt Hummel von der Koppel.
    „So, Hummel“, sagt sie und führt ihr Pony in die Box, „jetzt hast du wieder eine blitzblanke Stube.“
    Amelie verriegelt die Boxentür und hockt sich dann auf den Heuballen neben Jonas.

    „Puh“, stöhnt sie. „Stallausmisten ist wirklich anstrengend. “
    „Ja, Pferde machen viel Mist.“
    Jonas wischt sich den Schweiß von der Stirn.
    „Sogar die Minis.“
     
    Amelie nickt.
    Sie ist kein bisschen böse
    auf Jonas, obwohl er
    ihr Pony als „Mini“bezeichnet.
    Jonas nimmt sie das nicht übel,
    weil sie ihn mag.

     
    Und Jonas mag sie. Dabei ist er schon zwölf Jahre alt und sie wird erst neun. Trotzdem haben sie rasch Freundschaft geschlossen.
    „Danke für deine Hilfe beim Ausmisten“, sagt Amelie. „Keine Ursache“, nuschelt Jonas. „Freunde helfen sich doch gegenseitig.“
    Er guckt Löcher in die Luft.
    „Schade, dass am Freitag die Reitstunde ausfällt. Ich hatte mich so aufs Springen gefreut.“
    „Ich mich auch“, antwortet Amelie.
    Plötzlich sieht Jonas sie nachdenklich an.
    „He, wir könnten stattdessen doch ausreiten!“„Das wäre toll!“
    Amelie strahlt ihn an. Dann zieht sie die Nase kraus. „Aber ob Herr Scheck das erlaubt?“
    „Klar! Schließlich reitest du doch wie der Teufel. Das hat
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