Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erst ich ein Stück, dann du - Sachgeschichten & Sachwissen - Pferde und Ponys

Erst ich ein Stück, dann du - Sachgeschichten & Sachwissen - Pferde und Ponys

Titel: Erst ich ein Stück, dann du - Sachgeschichten & Sachwissen - Pferde und Ponys
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
sie.
    An der Tür zum Stall ruft Amelie immer: „Hallo, Hummel!“
    Und Hummel begrüßt sie dann stets mit Gebrummel. Wenn das keine Liebe ist!

    Endlich ist es Freitag. Der Tag der Tage! Zu Mittag kocht Mama extra Spaghetti mit Tomatensoße. Amelies Leibspeise.
    „Die beste Stärkung für dein großes Abenteuer“, sagt Mama und zwinkert ihrer Tochter zu.
    Doch vor Aufregung bekommt Amelie kaum einen Bissen herunter.

    Als sie in ihren Reitsachen
an der Haustür steht,
sagt Mama: „Sei bitte
schön vorsichtig, Amelie.“
Das saust an Amelies Ohren
nur so vorbei.
     
    Mama umarmt sie und spuckt ihr dreimal über die Schulter. Das soll Glück bringen.
    „Viel Spaß. Und komm heil zurück.“
    „Ja, ja“, murmelt Amelie. „Und danke.“
    Sie ist sehr froh, als sie endlich auf ihrem Fahrrad sitzt. Wie der Teufel radelt sie zum Reitstall. In neuer Rekordzeit.
    Atemlos ruft sie an der Stalltür: „Hallo, Hummel!“Und Hummel antwortet mit Gebrummel. Wie der Blitz ist sie bei ihrem Pony in der Box, gibt ihr einen Apfel und klopft ihr den Hals. Hummel kaut genüsslich den Apfel und schmatzt laut.
    Amelie lacht. Dann holt sie aus der Sattelkammer
    das Halfter, den Strick und das Putzzeug. Sie streift Hummel das Halfter über den Kopf, hakt den Strick ein und führt sie auf die

    Stallgasse. Dort bindet sie Hummel am Anbindering fest. Natürlich macht sie den Panikknoten, der sich im Notfall rasch aufziehen lässt.

    „Jetzt mache ich dich schön für unseren allerersten Ausritt“, flüstert Amelie ihr ins Ohr. Amelies Wangen glühen. Eifrig striegelt sie Hummels braunweiß geschecktes Fell. Dabei singt sie leise vor sich hin: „Hummel, heute reiten wir aus! Hummel, heute bummeln wir durch die Welt! Mit Jonas und Elfe.“
    Hummel wendet den großen Kopf seiner Besitzerin zu und schnaubt.
    „Hummel, brummel“, summt Amelie selig und kämmt vorsichtig Hummels weiße Mähne. Dann kratzt sie ihr die Hufe aus und fettet sie ein. Zufrieden wischt sie sich die schmierigen Hände an ihrer Reithose ab.

     
    „Jetzt bist du wunderschön
    für unseren Ausritt, Hummel“,
    sagt sie und gibt Hummel
    einen Kuss auf die weiche Nase.
    Hummel stupst sie sacht
    mit der Schnauze am Arm
    und knabbert an ihrem
    blauen T-Shirt herum.

    „He, du Dreckspatz!“Amelie wischt sich notdürftig den weißlichen Sabber vom T-Shirt. „Du bist jetzt schön wie eine Prinzessin und ich sehe aus wie Aschenputtel. “
    Seufzend räumt sie das Putzzeug weg und holt Zaumzeug und Sattel.
    Sie lächelt vor sich hin. Jonas wird nach dem Putzen von Elfe ähnlich aschenputtelig aussehen. Dafür aber werden Elfe und Hummel wie Prinzessinnen in der Sonne glänzen.

Böse Überraschung
    „Hallo, Amelie!“, ruft das Mädchen mit den kurzen blonden Haaren vom Scheunentor aus. „Bist du fertig?“Amelie bleibt wie angewurzelt stehen. Die Trense hängt über ihrer Schulter. Den Sattel trägt sie mit beiden Händen.
    Anne. Wie aus dem Ei gepellt. Ohne den kleinsten Fleck auf T-Shirt und Reithose. Sie ist einen Kopf größer als Amelie.
    Und ihre Nase trägt Anne noch höher. Sie sitzt immer auf einem „hohen Ross“- selbst wenn sie nicht auf einem Pferd sitzt.
    „Ich warte auf Jonas.“
    Amelie legt Hummel den Sattel am Widerrist auf und schiebt ihn vorsichtig nach hinten in die richtige Lage. Er muss am tiefsten Punkt des Pferderückens liegen, damit er nicht auf die Nierenpartie drückt oder beim Reiten nach vorn oder hinten verrutscht. Und die Satteldecke darf keine Falten werfen.

    „Wir reiten heute aus.“
    Amelie angelt unter Hummels Bauch nach dem Sattelgurt, zieht ihn locker an und schnallt ihn an den Sattelgurtstrupfen.
     
    „Nein.“Anne grinst spöttisch.
„Ich reite heute mit dir aus!
Herr Scheck hat mich
darum gebeten. Du darfst ja
nicht alleine ausreiten.
Und Jonas kann nicht.
Elfe lahmt ein bisschen.
Hat in ihrem Stall rumgetobt.“
     
    Sie schüttelt missbilligend den Kopf.
    „So etwas würde Blume nie tun.“
    Blume heißt Annes Pflegepferd. Es ist eine rassige Trakehner-Fuchsstute mit einer weißen Fellstelle auf der Stirn über den dunklen Augen. Blesse nennt man das. Und diese Blesse sieht aus wie eine Blume. Daher der Name. Und weil Blumes Vater Baldur heißt, müssen die Namen seiner Fohlen ebenfalls mit B anfangen.

    Deshalb ist die Stute auf den Namen Blume getauft worden.
    Blume ist gut und gerne einen halben Meter größer als Hummel. Trotzdem kann Amelie Blume gut leiden. Anne kann sie allerdings nicht so gut leiden,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher