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Ich Koch Einfach

Ich Koch Einfach

Titel: Ich Koch Einfach
Autoren: Christian Henze
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Einfach genießen
    Christian Henze kocht und lebt mit großer Leidenschaft. Er setzt auf einen unkomplizierten Kochstil und verwendet regionale Produkte, an die er höchste Qualitätsansprüche stellt. Alles mit dem einen Ziel: Genuss und Geborgenheit beim Essen zu spüren. Kommen Sie mit in seine Welt, und kochen Sie seine Rezepte nach!

    Liebe Leserinnen, liebe Leser,
    glauben Sie mir, einem Italiener beispielsweise würde es nie in den Sinn kommen, die Kochkunst eines anderen Landes mehr zu loben als die des eigenen. Italiener sind stolz auf die eigene Küche! Völlig zu Recht, wie ich finde. Und sie würden niemals in Vergessenheit geraten lassen, wie man etwas zubereitet, das schon die Eltern und Großeltern gekocht haben.
     
     
    I n Deutschland hingegen sah es über viele Jahre ganz anders aus. Man bekam in den Restaurants und auch zu Hause alles Mögliche zu essen, nur die deutsche Küche fand sich unter ferner liefen. Von wegen Rindsrouladen oder saftiger Braten – ich muss gestehen, ich war einigermaßen entsetzt, als mir bewusst wurde, dass sich viele Deutsche ihrer regionalen Klassiker beinahe schämten. Jeder wollte lieber immer nur italienisch, asiatisch oder mexikanisch kochen, essen und essen gehen, und da durfte man sich nicht wundern, dass am Ende kaum noch jemand eine Nordseescholle braten oder das rheinische Himmel und Erde zubereiten konnte. Über viele Generationen gaben die Mütter die Familienrezepte an ihre Töchter weiter, und damit war plötzlich Schluss. Glücklicherweise hat sich das Bild seit ein paar Jahren gewandelt, und die urdeutschen Leckerbissen werden wieder gefeiert. Die regionale Küche ist wieder da. Und zwar nicht nur zu Hause, sondern auch in den gehobenen Restaurants.
    Mit Herz und Leidenschaft
    Wer mich kennt, weiß, wie begeisterungsfähig ich bin. Ich freue mich sehr über diese Eigenschaft und lerne immer noch gerne dazu. Wenn Profiköche mit richtig viel Kochgefühl etwa Hand an einen Sauerbraten legen, kommt ganz sicher etwas Besonderes heraus. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Ein Sauerbraten muss natürlich immer ein Sauerbraten bleiben, man muss ihn sofort wiedererkennen können. Aber warum sollte er nicht noch ein bisschen raffinierter sein? Über Genuss habe ich mir schon immer gern ausgiebig und lange Gedanken gemacht. Gedanken über Genuss sind ein Thema, das Sie auch in meiner regelmäßigen MDR-Sendung »iss was?!« mitverfolgen können. Denn ich fände es schade, wenn die deutsche Regionalküche, die so hochwertig, abwechslungsreich und markant ist wie kaum eine andere Küche auf der Welt, ausgerechnet im eigenen Land langsam ihre Bedeutung verlieren würde.

    Wenn Sie sich die Rezepte dieses Buchs ansehen, werden Sie auf viele alte Bekannte treffen. Das meiste davon werden Sie wahrscheinlich nur vom Namen her kennen. Und Sie werden außerdem feststellen, dass alle Gerichte ganz leicht zuzubereiten sind. Niemand muss ein Sternekoch sein, um sich selbst, die Familie oder Freunde zu verwöhnen. Die deutsche Küche ist etwas für jeden, der mit Vergnügen kocht und genießt, und ich möchte Sie ermuntern: Legen Sie los! Kochen Sie mit Herz und Leidenschaft und vielleicht mit einem Gläschen Wein in der Hand. Und Sie werden sehen, es macht richtig Spaß.
    Lokaltypisches genießen
    Kulinarischer Genuss im Spitzenbereich ist eine gute Sache, aber für mich muss es das nicht jeden Tag sein. Im Gegenteil, die schlichten und bodenständigen Genüsse reißen mich oft mehr vom Hocker als alles, was nach stundenlanger Handarbeit und mit perfektem Styling auf teuren Tellern angerichtet wird. Was ich damit meine, zeigt die folgende Geschichte: Unlängst war ich zu Gast in einem Restaurant, das für seine ehrliche und bodenständige Küche bekannt ist. Ich fuhr also nach Vorankündigung mit meiner Frau hin, und wir waren voller Vorfreude auf knusprigen Entenbraten mit Rotkraut und Knödeln. Als wir das Restaurant betraten, fiel uns sofort auf, dass alle Tische richtig schön ländlich rustikal gedeckt waren. Bis auf einen: Mit aufwendig gefalteten Servietten, blitzenden Kerzenständern und teurem Blumenschmuck wirkte er fast wie ein Fremdkörper. Was ich augenblicklich befürchtete, wurde auch sogleich bestätigt: Das war der Tisch für meine Frau und mich. Als ich dann auch noch hörte, dass der Chef des Hauses schon seit dem frühen Morgen am Herd stand, um extra für uns etwas Besonderes zu zaubern, war ich enttäuscht. Keine Frage, es hat uns dann gut
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