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Erst ich ein Stück, dann du - Sachgeschichten & Sachwissen - Pferde und Ponys

Erst ich ein Stück, dann du - Sachgeschichten & Sachwissen - Pferde und Ponys

Titel: Erst ich ein Stück, dann du - Sachgeschichten & Sachwissen - Pferde und Ponys
Autoren: PeP eBooks
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über die Schulter zurück.

    Amelie verdreht die Augen. Das weiß sie doch! Schließlich ist sie die Strecke bereits mit ihrem Fahrrad abgefahren und hat Hummel grashalmklein von den Wiesen, den Feldern, dem Birkenwäldchen, dem kleinen Bach und dem Stoppelfeld erzählt.
    Blume tänzelt.
    „Pass auf, wenn du die Straße überquerst! Damit dein Pony-Zwerg auf dem Asphalt nicht ausrutscht.“Blume trabt kurz an.
     
    Pass du lieber auf,
denkt Amelie.
Du sitzt auf Blume und die
ist wie ein Pulverfass,
das jeden Moment hochgehen
könnte.
     
    „Brrr.“Anne nimmt die Zügel kürzer. Aber es hilft nicht.
    Tack-tack-tack-tack tänzelt Blume über die Straße. Amelie dagegen schaut nach links und nach rechts. „Es kommt kein Auto“, erklärt sie Hummel. „Alles frei. Wir können die Straße überqueren.“

    Der Feldweg ist breit genug, um zu zweit nebeneinander zu reiten. Anne wartet, bis Amelie und Hummel auf ihrer Höhe sind.
    „Ich könnte dir glatt auf den Helm spucken“, spottet sie und lässt die Zügel wieder lockerer. „So tief unten wie du bist. Aber ich mache es nicht. Keine Angst.“Amelie hat keine Angst. Und Hummel sowieso nicht. „Mannomann!“Anne schüttelt den Kopf. „Wie kann ein Pferd nur so klein sein und einen derart breiten Rücken haben? Du kriegst sicher bald O-Beine.“

     
    Amelies Geduldsfaden ist
kurz vor dem Zerreißen.
Wenn ich hexen könnte,
denkt sie böse,
dann würdest du in hohem Bogen
vom Pferd fliegen!

Hexerei
    Amelie liebt Hummel heiß und innig. Für sie ist es das wunderschönste gescheckte Shetlandpony weit und breit. Da kann Anne reden, so viel sie will.
    Und Blume ist eine wunderschöne Stute und kann nichts für ihre Reiterin. Denn Anne ist das duseligste Gacker-Mädchen überhaupt.
    Hummel zupft sich hier und da einen Grashalm, da und dort ein Zweiglein.
     
    „Nimm die Zügel kürzer“,
befiehlt Anne, während sie
durch das Birkenwäldchen
reiten. „Hummel rodet
sonst noch den ganzen Wald.“
     
    Sie lacht hell auf und Blumes Ohren spielen nervös von vorn und nach hinten.
    „Blume tut so etwas nicht. Sie frisst nur feine Sachen. Weißt du, Blume ist aus einem edlen Geschlecht. Sie kommt aus einem Trakehner-Gestüt.“

    Amelie schweigt. Hummel rupft ungerührt einen kleinen Zweig.
    „Hummel ist im Vergleich zu Blume so pummelig und unförmig. Wie ein Kuhfladen …“
    Anne gackert laut los, sodass Blume erschreckt den Kopf hochwirft.
    „Und wenn sie trabt, dann geht das tack-tack-tack wie bei einer Nähmaschine. Arme Amelie, du musst dich dabei fühlen wie eine Maus im Schleudergang.“
    Ich drehe gleich durch, knurrt Amelie in sich hinein. „Oder wie der Münchhausen auf seiner Kanonenkugel. “
     
    „Hex, hex, hex!
Ab ins Gewächs!“,
murmelt Amelie.
     
    „Meinst du, wir können trotzdem ein Stückchen traben?“
    Amelie nickt.
    „Sicher?“
    Amelie setzt sich tiefer in den Sattel, gibt leichte Zügel-und Schenkelhilfen und trabt wortlos an. Und Hummel trottet fröhlich vorwärts.

    „Prima!“, sagt Anne und danach erst einmal nichts mehr.
    Lautes Flügelschlagen ist zu hören. Aus dem Gras am Wegrand flattert etwas auf.

    „Das ist nur ein Fasan.
Der tut dir nichts“,
erklärt Amelie ihrem Pony
und klopft ihm den Hals.

     
    Blume quietscht und Anne quiekt erschrocken. Dann sieht Amelie nur noch Blumes hochgereckten Schweif und ihre wirbelnden Hufe. Anne hat etwas Schlagseite nach links bekommen, und es sieht so aus, als würde sie aus dem Sattel rutschen.
    Es dauert eine kleine Weile, bis Amelie begreift: Blume geht durch! Amelie wird heiß und kalt.
    In wildem Galopp rast die Fuchsstute den Waldweg entlang, biegt plötzlich nach rechts ab und jagt übers Stoppelfeld. Anne rutscht immer weiter nach links. Gleich geht Amelies Zauberspruch in Erfüllung. Gleich wird Anne hinunterfallen! Nein, das wollte Amelie nicht. Wirklich nicht!

Wilde Jagd
    „Komm, Hummel, Galopp!“, raunt Amelie. „Wir müssen Blume stoppen. Anne liegt gleich unten.“
    In gestrecktem Galopp jagt Hummel los. Amelie beugt sich mit dem Oberkörper weit vor, sodass sie auf Hummels Hals liegt.
    Anne rutscht vom Pferd und landet - klatsch - auf dem Stoppelfeld. Blume galoppiert panisch weiter.
     
    „Blume!“, ruft Anne ängstlich.
Schon sind Amelie und Hummel bei ihr.
„Hast du dir wehgetan?“
„Nein.“
Anne schüttelt den Kopf.
     
    Ihre blauen Augen sind schreckensweit.
    „Aber Blume … Hinter dem Feld liegt die Schnellstraße … Wenn ihr etwas passiert … oder
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