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Ernstes Spiel (German Edition)

Ernstes Spiel (German Edition)

Titel: Ernstes Spiel (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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ihm der kleine Typ mit dem schönen Haar die Zahnbürste übrig lässt.
    “Weißt du, was mein Bauchgefühl mir sagt, Liebes?” flüsterte Raven, als er den Raum auf und ab marschierte, suchend-wieder. “Es sagt mir, dass bevor das alles vorbei ist, ich eine handvoll Waffen und eine Unmenge Munition brauchen werde.”

KAPITEL 4
    T minus 1Tag:9Stunden:14Minuten:02Sekunden
    N ichts mehr,” protestierte Danica, als Jon versuchte, ihr noch eine Tasse dieses viel zu starken kolumbianischen Kaffees aufzuzwingen. Das Zeug sah nicht nur grausam aus, es war dick wie Sirup, schmeckte widerwärtig wie die Sünde und war stark genug, Haare auf der Brust wachsen zu lassen.
    Sie erinnerte sich vage an die Prozession von weiß-bemitteltem Personal, das die Servierwagen mit der Kaffeemaschine und den Servierplatten mit Verpflegung gebracht hatte. Jon hatte sie schnell aus dem Raum hinausgeschoben und die Tür hinter ihnen versperrt. Das Bild begann Klarheit anzunehmen, als sie auf Zeit spielte und schwächlich die Tasse beiseite schob. Jon hatte etwas dampfenden Kaffee in eine Tasse gegossen, schnüffelte und trank einen Schluck; mein Gott, dachte sie, er checkte nach . . . was? Mehr Drogen? Gift? Als er zufrieden war, wüde er mit entschlossenem Blick den sie allzu gut interpretieren konnte, zum Bett hinüber schreiten. Dann würde er die Kaffee-Tortur beginnen. . . .
    “Letzte.” Er stand über ihr, Tasse auf ihre Lippen zielend. “Versprochen.”
    “Was heißt, da ist noch ein Liter,” sagte Danica müde, einen Biß hinter ihrem Ohr reibend, kein Kratzen. Da war kein Muskel, Knochen, Gelenk oder keine Zelle in ihrem Körper, was nicht schmerzte oder juckte. “Hallo? Teetrinker, weißt du noch?”
    Natürlich nicht. Jon Raven war immer hundert Prozent darauf versteift gewesen, was Jon Raven wollte, unter Ausschluss von allem anderen. Oh, sie war immer überzeugt gewesen, sie war ihm auf seine selbstbeherrschte, alles dreht sich um mich Art und Weise wichtig gewesen. Jon war da, wenn er da sein wollte. Wenn sein Terminplan es erlaubte. Sie hatte sich immer wenig mehr als eine Fußnote in seinem Leben betrachtet.
    Nun, sie wollte mehr als ein paar Krümel, die er in ihre Richtung warf, wenn es ihm passte. Nicht dass Jons Krümel Grund zum Spotten gegeben hätten. Fünf Minuten seiner ungeteilten Aufmerksamkeit kamen einem Jahr mit jedem geringeren Mann gleich.
    Und das war das Problem.
    Es erregte und langweilte sie in gleichem Ausmaß. Wenn er sich für sie–für beide-Zeit nahm, war es nichts weniger als spektakulär. Besonders im Bett. Im Bett waren sie- Danica zerrte ihr bereits durchweichtes Gehirn weg von diesem Minenfeld. Sex war mit ihnen nie ein Problem gewesen.
    Alles andere. Nie Sex.
    Er nahm ihre Hand, wickelte ihre Finger um die Tasse und schob sie unbarmherzig auf ihren Mund zu. Sein dunkles Haar war länger, als sie ihn zuletzt gesehen hatte–vor zwölf Monaten, einer Woche, drei Tagen, nicht dass sie Notiz machte. Sie berührte seinen Kragen. Seine Augen, blau wie das Mittelmeerwasser, erschienen blutunterlaufen und intensiv. Und sein Mund—Gott, sein Mund. Der Mund, der sie zu unbeschreiblichem Vergnügen verleiten konnte, war jetzt geschmälert mit schlecht verschleierter-was? Wut? Ärger? Angst?
    Unmöglich. Jon Raven hatte vor nichts Angst.
    “Mach schon, trink,” sagte er streng. Mit einem Finger hob er die Tasse an ihren Mund an. “Diese Bastarde haben dir Drogen gegeben. Du mußt aufwachen und hier mitspielen.”
    Weil er ihr nicht mehrere Antworten zur Auswahl geben würde, und weil sie wusste, dass Kaffee Ihre Gedanken ausrichten würde, schüttete Danica den Kaffee hinunter wie widerliche Medizin-schlimmer jetzt, weil lauwarm-und schob ihm die Tasse wieder zu. Diesmal würde sie vorsichtig sein, ihn nicht zu berühren. “Ich verstehe das Prinzip. Hör auf, mich zu drangsalieren.”
    “Ich drangsaliere dich nicht, ich rette dich.”
    “Dann, rette mich nicht so laut, okay?”
    Sie fühlte sich eindeutig in der schwächeren Position als er über ihr aufragte. Noch immer etwas im Nebel über die Details, so wußte sie dass er sie aufgezerrt hatte, irdendwie gegen einen Stoß von Kissen positioniert hatte, bevor er sie zwang Kaffee zu trinken. Als sie hinunter blickte, bemerkte sie dass das Laken gebündelt auf ihrem Schoss lag und ihren Torso komplett offenbarte, in ein ziemlich flimsies nachthemd eingekleidet, das ihr überhaupt nicht bekannt vorkam. Weiß war für ihren Geschmack zu fade,
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