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Ernstes Spiel (German Edition)

Ernstes Spiel (German Edition)

Titel: Ernstes Spiel (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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Fuß unterhalb starrte. Sie flogen bereits über die Everglades. Sie würde in etwas mehr als einer Stunde zu Hause sein. Ein Sprung in den Pool im Wohnungskomplex klang wunderbar.
    Sie trommelte wieder auf den Summer.
    Jon, der bald seinen Titel als ihr Ex-Gatte reklamieren konnte, war ein hochdramatischer Flieger. Vielleicht, auf irgendeine abwegige Weise war das der Grund warum Danica vor einem Jahr Flugbegleiterin wurde, als sie die Zeichen an der Wand erkannt hatte. Soviel zu Seelenverwandtschaften.
    “Mach auf, Jean,” murmelte Danica vor sich hin, mit missbilligenden Blicken auf die verschlossene Tür zum Cockpit.
    Dean Marks war ein arroganter Frauenheld. Und wäre jede andere weibliche Gestalt an Jeans Stelle als Copilot gewesen, wäre Danica überzeugt gewesen, es würde reges Bumsen im Cockpit vor sich gehen – wobei Marks beinahe auf einem Flug nach Singapur im letzten Jahr ertappt worden war. Aber nachdem Jean eine glücklich verheiratete Großmutter mit fünf Enkeln war, würde er nicht einmal zur Freistoß-Linie kommen. Okay. Also, kein “Mile-High Club” im Cockpit. Warum würden sie diese verflixte Tür nicht öffnen?
    Seufzend sah sie auf ihre kleine Golduhr am Handgelenk, während sie wartete. Noch weitere zweiundzwanzig Minuten und dreißig Sekunden auf diesem Höllenflug. Sie drückte wieder auf den Summer, mit etwas mehr Kraft als notwendig war. Der Bonus, denke an den Bonus . . . .
    Die Tür zwischen dem Cockpit und der Hauptkabine öffnete sich nicht, und Danica fühlte einen abrupten Schub von etwas Elementarem in ihrer Magengegend. Instinktiv wußte sie, die Tür würde sich nicht öffnen. Es war nicht ihre Vorstellung. Etwas stimmte nicht. Sie setzte ein versicherndes Lächeln für die Passagiere auf und brachte es eilends zurück zu Angie in der Bordküche.
    “Ange, etwas—”
    “Wir werden abstürzen.” Angie sagte es so flach, so ruhig, dass Danica eine Sekunde brauchte um die Worte zu verarbeiten, die ihr selbst in den Gedanken schwebten. Sie machte einen Schritt hinüber und berührte die Schulter ihrer Freundin. Ein kleiner Knall war unmittelbar gefolgt von dem Gefühl, der Boden würde unter ihren Füßen flattern. Beide Frauen umklammerten die Arbeitsfläche um das Gleichgewicht zu behalten. Ihre Blicke trafen sich.
    Die Passagiere in der Kabine schrien verängstigt. Der Sohn des Präsidenten begann aus Angst zu kreischen.
    Dani war von einer schrecklichen Ruhe überkommen, eine seltsame Weise auf Schock zu reagieren. Ihr Nacken kribbelte–ein sicheres Anzeichen von drohendem Unheil. Sie hatte es jene Nacht gefühlt, als Jon vor einem Jahr und acht Tagen blutend wie ein Sieb in ihr Haus taumelte.
    Sie fühlte es an jenem Tag, als sie Jon um die Scheidung bat.
    “Nein, wir stürzen nicht ab,” versicherte sie Angie, mit mehr Vertrauen als sie je gefühlt hatte. Je mehr ihre Freundin in Panik geriet, umso ruhiger wurde Danica. Es war eine Begabung. “Nur Turbulenzen.” Windscherungen waren heikel zu bewältigen und verlangten der Cockpit Crew Geschick und Aufmerksamkeit ab. Was erklären konnte, warum die Piloten nicht geantwortet hatten und warum–sie schluckte, als sich ihr Magen zusammenzog. Die Maschine hatte plötzlich an Flughöhe verloren, was sich wie etwa fünftausend Fuß anfühlte.
    “Komm. Gehen wir, und schnallen wir die Häftlinge an.” Nur weil keine Wolke im Himmel war, sollte das nicht heissen, die Thermalen würden sich nicht gegen die Masse des Flugzeuges aufbauen. Sie erzwang ein Lächeln. “Angie. Komm.”
    “Es ist ein schadhaftes Steuersystem,” sagte Angie, sie bewegte kaum ihre Lippen. Sie war für TransAir dreißig Jahre lang geflogen. Sie konnte wahrscheinlich das Flugzeug selbst fliegen. Mit einem hochdramatischen Griff packte sie Danis Arm. “Ich habe deine M und Ms gestohlen. Und ich erzählte Gracie wieviel Geld du für diese –”
    Wieder ein Knall — weit von dem fröhlichen Geräusch entfernt, das man mit dem Befreien eines Champagner Korkens verbindet – diesmal lauter und ahnungsvoller als zuvor. Dani’s Füße rutschten auf dem Teppich, als die Nase der Maschine tauchte. Ruftasten-Lichter blinkten auf dem Bulkhead Panel über dem Notsitz. Aus. Ein. Aus. Ein. Flimmern . . . Scheisse. “Wir müssen hinaus und die Passagiere beruhigen, Ange. Jetzt . Komm.”
    Danica preschte durch den Vorhang, hinaus in die Kabine, wo wildes Durcheinander herrschte. Die Hälfte der Passagiere war aus den Sitzen. Alle schrien, kreischten wie
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