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Erinnerungen der Nacht

Erinnerungen der Nacht

Titel: Erinnerungen der Nacht
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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Gebäude, ganze Heerscharen. Die Gefangenen waren befreit, manche schwach, manche dem Tode nahe, aber alle unendlich glücklich. Als keiner mehr in dem Gebäude war, trat Damien vor und richtete den Blick lange und intensiv darauf. Und plötzlich explodierte es in einem grellen Feuerball. Jeder Stein zerfiel. Der Knall ließ die Erde erbeben, die Flammen erhellten die Nacht. Die Menge der Vampire stieß ein ohrenbetäubendes Triumphgebrüll aus.

Keith
    EPILOG
    Niemand hätte ahnen können, dass die meisten erwachsenen Anstandsdamen der Abschlussfeier Vampire waren.
    Jameson hielt seine Frau in den Armen und drückte sie an sich. Sie bewegten sich leise im Rhythmus der Musik, junge Leute in Anzügen auf der geschmückten Bühne in der Mitte der Turnhalle musizierten. Angelica und Jameson hielten sich in den Schatten auf, wie die meisten ihrer Freunde. Rhiannon und Roland saßen bei Kerzenlicht an einem Tisch und beobachteten die Festlichkeiten. Eric und Tamara tanzten nicht weit vom Hinterausgang entfernt. Es wäre nicht gut, wenn sie zu viel Aufmerksamkeit auf sich lenkten. Immerhin hatten sie ihrem kleinen Mädchen versprochen, unauffällig zu bleiben. Außerdem war das ihre Nacht.
    „Na los doch“, sagte ein junger Mann mehrere Meter entfernt zu einem anderen, der nervös an seiner Seite stand. „Frag sie.“
    „Auf keinen Fall. Die lässt mich abblitzen, und dann muss ich von einer Brücke springen.“
    Aber beide starrten auf das schönste Mädchen des heutigen Abends. Sie war groß und schlank, mit rabenschwarzem Haar, das ihr beim Tanzen um die Taille wehte. Die tiefen, ebenholzfarbenen Augen schienen zahllose Geheimnisse zu verbergen. Sie stand mit Alicia, ihrer allerbesten Freundin, in der Nähe des Getränkestandes. Beide wippten ein wenig im Takt der Musik.
    Der nervöse Teenager räusperte sich und ging auf sie zu. „Hi, Amber“, sagte er.
    Und sie lächelte. „Hi, Jimmy.“
    „Möchtest du … hm … möchtest du tanzen?“
    „Sehr gern.“
    Der Junge lachte über das ganze Gesicht und nahm sie in die Arme.
    Amber blickte über die Tanzfläche hinweg ihrem Vater in die Augen. Ich hab dich lieb, Daddy.
    Ich dich auch, Amber Lily. Jameson blinzelte seiner Tochter zu. Sieh nur zu, dass dich dieser junge Mann nicht zu fest an sich drückt.
    Amber lächelte und verdrehte die Augen, während ihr Partner sie über die Tanzfläche wirbelte.
    „Haben wir es geschafft, was meinst du?“, fragte Jameson Angelica, zog sie noch fester an sich und knabberte mit den Lippen an ihrem Ohr.
    „Sie glücklich zu machen? Ja, Jameson. Ich glaube, das haben wir.“
    „Vielleicht hätten wir nicht kommen sollen“, sagte er. „Vielleicht sind wir übervorsichtig.“
    „Sie stört das nicht“, flüsterte Angelica. „Sie liebt uns, Jameson. Weißt du das nicht?“
    Er nickte nachdenklich. Hoffentlich hatte er seine Tochter nicht genervt, als er sich freiwillig als Aufpasser für den Ball meldete. Er liebte sie so sehr, dass er manchmal nicht merkte, wann er es mit seiner Fürsorge übertrieb und wann er vernünftig handelte. „Sie ist so wunderschön.“ Dann beugte er sich zu Angelica und küsste ihren verlockend duftenden Hals. „Wie ihre Mutter.“
    „Und in jeder Hinsicht so stur wie ihr Vater“, antwortete sie.
    Jameson sah stirnrunzelnd auf die Tanzfläche zurück. „Was hältst du von diesem Jimmy?“
    „Ich finde ihn süß.“
    Er grummelte, Angel küsste ihn auf die Nase.
    „Und ich finde, wir sollten Amber Lily entscheiden lassen, was Jimmy angeht. Sie hat auch den Verstand ihres Vaters geerbt, weißt du.“
    Jameson machte die Augen zu und seufzte. „Es ist wirklich alles in Ordnung mit ihr.“
    „Fällt es dir immer noch schwer, das zu glauben?“, fragte sie ihn. „Obwohl du Eric die Bluttests fünfmal hast wiederholen lassen, nur um ganz sicherzugehen? Das Belladonna-Antigen in ihr ist anders“, erklärte sie ihm und wiederholte damit, was Erics Tests immer wieder belegt hatten. „Das Gen, das frühe Sterblichkeit bei den Menschen verursacht, die es haben, fehlt bei ihr.“
    Er nickte. „Und doch sind ihre übersinnlichen Fähigkeiten so stark wie unsere – und ihre Körperkraft nimmt jeden Tag neue erstaunliche Ausmaße an.“
    „Rhiannon denkt wahrhaftig, dass sie ihre übersinnlichen Fähigkeiten von ihrer Tante, der Prinzessin, geerbt hat“, meinte Angelica nachdenklich.
    „Es ist ein Wunder“, sagte er. „Sie ist ein Wunder.“ Er sah ihr lächelnd in die Augen. „Habe ich
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