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Erben der Macht

Erben der Macht

Titel: Erben der Macht
Autoren: Mara Laue
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Lissy, wenn auch deutlich zögernder.
    „Hey, ich habe Sie schon mal gesehen“, erinnerte sie sich. „Sie sind doch damals auf der Straße vorbeigegangen. Haben Sie Bron ausspioniert?“
    Gressyl grinste. „Könnte man so sagen. Ich hatte den Auftrag, sie in Sicherheit zu bringen, und zu dem Zweck habe ich tatsächlich die Gegebenheiten hier ausspioniert.“
    „Kommt erst mal rein“, lud Ed sie ein. „Setzen wir uns. Ihr habt viel zu erzählen.“
    „Ich koche uns Kaffee.“ Lissy verschwand in der Küche.
    Eine halbe Stunde später saßen sie im gemütlichen Wohnzimmer der Bensons und wurden mit Kaffee und Lissys unübertrefflichem Schokoladenkuchen versorgt.
    „Wo sind die Kinder?“ Bronwyn vermisste den Lärm, den Lissys Trio infernal nahezu ständig veranstaltete.
    „Machen Ferien auf der Farm meiner Eltern.“ Lissy legte Bronwyn die Hand auf den Arm. „Erzähl! Hast du deine Eltern gefunden?“
    Bronwyn zuckte mit den Schultern. „Sagen wir, ich weiß jetzt, wer ich bin. Mein ursprünglicher Name ist Marlandra Sawyer.“
    „Hey, das klingt hübsch. Und wie sind deine Eltern?“
    Bronwyn seufzte. „Tot.“
    Lissy streichelte ihren Arm. „Das tut mir so leid, Bron.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ist nicht zu ändern. Was die Kelleys in ihrem Brief an mich geschrieben haben, dass meine leiblichen Eltern mich weggegeben haben, damit ich in Sicherheit wäre – du erinnerst dich? –, war mehr als begründet.“ Sie verzog das Gesicht. „Ist eine lange Geschichte. Mein Vater hat zu seinen Lebzeiten ein ziemliches Vermögen gescheffelt. Unter anderem gehörte ihm die Restaurant-Kette Uncle Morgan’s .“
    „Wow!“ Lissy bekam große Augen. „Sag bloß nicht, dass du die geerbt hast.“
    Sie nickte. „Mitsamt dem Rest des formidablen Familienvermögens.“ Sie winkte ab. „Ihr könnt euch denken, dass die Familie nicht nur deswegen eine Menge Neider und Feinde hatte. Nach allem, was ich herausgefunden habe, war mein Vater nicht gerade ein Menschenfreund und hat etliche Leute ins Verderben gestürzt, um seinen Reichtum zu vermehren. Teilweise hat er das auf eine Weise getan, dass er auch den Zorn eines Mönchsordens erregt hat.“
    Lissy presste sich die Hände vor den Mund. Tränen traten in ihre Augen. „Die haben mich überfallen!“
    Bronwyn legte ihr die Hand auf den Arm und empfand einen Stich, als Lissy instinktiv vor ihrer Berührung zurückzuckte. „Das tut mir so leid, Lissy.“
    „Die haben Josh ermordet!“
    Sie nickte. „Ich weiß. Und das tut mir noch sehr viel mehr leid. Ich wünschte, ich hätte es verhindern können.“
    „Du hattest genug damit zu tun, selbst am Leben zu bleiben“, erinnerte Devlin und streichelte ihren Rücken.
    „Und das FBI war auch hier. Die haben dich gesucht.“
    Bronwyn zuckte mit den Schultern. „Ich habe nichts getan, das für das FBI von Interesse wäre.“
    Allerdings war sie überzeugt, dass sie früher oder später von irgendwelchen Agents Besuch bekommen würde. Auch Zaphira Moses hatte sie gewarnt, dass sich eine Sonderabteilung für sie interessierte. Sonderabteilung für was eigentlich? In jedem Fall gab das FBI nicht einfach auf. Wenn sie jemanden nicht auf Anhieb finden konnten, suchten sie so lange weiter, bis sie ihn aufgestöbert hatten. Doch wie sie Lissy gerade gesagt hatte, sie hatte nichts getan, das irgendeine Ermittlungsbehörde ihr ans Zeug flick en könnte. Dass sie ein paar Mönche der Heiligen Flamme in Notwehr getötet hatte, konnte ihr niemand beweisen. Dass Devlin die andere Hälfte des Todeskommandos vernichtet hatte, das Josh ermordet hatte, ließ sich ebenfalls nicht nachweisen. Sie hatten aber abgesprochen, sich gegenseitig ein Alibi zu geben.
    „Aber was hat dein Vater diesen Mönchen denn getan?“, wollte Ed wissen.
    Bronwyn schüttelte den Kopf. „Nichts. Aufgrund seines, sagen wir mal: unsozialen , Lebenswandels in Verbindung mit irgendeinem religiösen Fanatismus, waren sie der Überzeugung, dass er buchstäblich ein Sohn des Teufels wäre, ein Dämon. Sie haben ihn ermordet.“
    „Oh, Bron!“ Lissy war wieder voller Mitgefühl. „Was ist mit deiner Mutter?“
    „Die ist schon bei meiner Geburt gestorben. Und alle meine älteren Geschwister haben die Mönche als Teufelsbrut ebenfalls umgebracht.“
    Lissy nickte. „Als die von mir wissen wollten, wo du steckst, haben sie behauptet, du wärst eine leibhaftige Dämonin.“ Sie warf einen Blick auf den Verband an Bronwyns Arm, wo Bruder Samuel sie mit
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