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Erben der Macht

Erben der Macht

Titel: Erben der Macht
Autoren: Mara Laue
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dem Messer verletzt hatte. „Waren die das?“
    Sie nickte. „Aber dank Devlin und Gressman bin ich glimpflich davongekommen. Inzwischen ist der gesamte Orden verhaftet.“
    Ed nickte. „Darüber standen mehrere Artikel unter anderem in der Denver Post. Angeblich soll dieser Orden eine Menge Gönner in hohen Positionen gehabt haben.“
    Sie nickte. „Denen allen daran gelegen war, meines Vaters Vermögen unter ihre Kontrolle zu bringen. Da aber eine Anwaltskanzlei das Ganze treuhänderisch verwaltet, solange noch ein einziger Nachkomme lebt, kamen sie da nicht legal heran.“
    „Und du bist die letzte Nachfahrin?“, vergewisserte sich Lissy.
    Bronwyn nickte. „Dadurch, dass die Kelleys mich durch eine gefälschte Geburtsurkunde als ihr leibliches Kind ausgegeben haben, hatten die Mönche ebenso wie die ganz weltlichen Geier meine Spur verloren. Bis ich laut testamentarischen Bestimmungen mit Vollendung meines dreiunddreißigsten Lebensjahres das Erbe antreten sollte. Sie haben sich an die Fersen des Anwalts geheftet, der mich aufsuchen sollte. Du erinnerst dich?“
    Lissy nickte. „Der Mann, der laut dem Brief deiner Eltern – Adoptiveltern am Tag nach deinem Geburtstag kommen sollte.“
    „Genau der. Die Mönche wussten von meiner Geburt. Stellt euch vor, sie haben schon unmittelbar danach im Krankenhaus versucht, mich umzubringen. Zum Glück hat man mich rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Das hat sie aber nicht daran gehindert, dreiunddreißig Jahre zu warten, bis die Kanzlei jemanden wegen der Erbschaft zu mir schickte. Sie haben ihn abgefangen und meinen Namen und meine Adresse aus ihm herausgefoltert, ehe sie ihn umgebracht haben. Das hat aber länger gedauert, als sie dachten. Deshalb sind sie erst hier angekommen, als ich schon nach Dunraven abgereist war.“
    „Da die Anwaltskanzlei mit solchen Komplikationen gerechnet hatte“, warf Gressyl ein, der sich mit sichtbarem Genuss ein Stück von Lissys Kuchen schmecken ließ, „wurde ich inkognito geschickt, um Bronwyn zu beschützen. Aus Sicherheitsgründen war mir jedoch untersagt worden, mit ihr Kontakt aufzunehmen, bevor der Anwalt mit ihr gesprochen hatte.“
    Ganz so hatte es sich zwar nicht verhalten; sie, Devlin und Gressyl hatten diese Geschichte sorgfältig konstruiert. Aber die Wahrheit konnten sie nun mal niemandem offenbaren. So klang alles plausibel und gab keinen Anlass zu unangenehmen Nachfragen.
    „Es tut mir so leid, Lissy, dass du in die Schusslinie geraten bist. Und Josh. Den haben sie entführt und gezwungen, mich in eine Falle zu locken. Danach haben sie ihn umgebracht.“
    Sie spürte Lissys Angst, dass so etwas noch einmal passieren könnte. Das konnte sie ihr nicht verdenken.
    „Da ich auch die Familienresidenz in Las Vegas geerbt habe, haben Devlin und ich uns entschlossen, dorthin zu ziehen.“
    „Las Vegas? Sag nur nicht, dir gehört auch ein Spielcasino.“
    Bronwyn verzog das Gesicht. „Doch, das gehört auch zum Erbe.“ In Wahrheit gehörte ihr die gesamte Kette der Devilish Luck Casinos mit weltweit sechsundsechzig Etablissements, acht davon allein in Vegas. „Ich bin unter anderem gekommen, um mein Haus zu verkaufen.“ Sie deutete mit dem Daumen zum Fenster, das zum Vorgarten hinausging. „Aber nun erzählt mal. Wieso verkauft ihr euer Haus?“
    Lissy kamen wieder die Tränen.
    Ed legte den Arm um sie und streichelte ihren Rücken. „Nicht freiwillig“, antwortete er grimmig und zuckte mit den Schultern. „Ich habe meinen Job verloren. Die Firma ist pleitegegangen . Und jetzt kann ich die Raten für die Hypothek nicht mehr bezahlen. Die Bank hat eine Rate gestundet und uns dann die Pistole auf die Brust gesetzt, entweder bis Jahresende zu zahlen, oder sie nehmen uns das Haus weg.“ Er knetete die Hände. „Aber ein neuer Job ist nicht in Aussicht. Jedenfalls nicht rechtzeitig, um das Haus noch zu retten. Neujahr ist schließlich schon in drei Tagen.“
    „Und die Bank lässt nicht mit sich reden?“
    Ed schüttelte den Kopf. „Wir hatten die Hypothek damals bei denen aufgenommen, weil sie so unglaublich günstige Konditionen boten.“ Er verzog das Gesicht. „Mir war das Kleingedruckte entfallen. Darin steht, dass das Haus an die Bank fällt, wenn ich mit einer Zahlung im Rückstand und nicht zum darauffolgenden Ersten in der Lage bin, den Rückstand und die laufende Rate zu zahlen; also zwei Raten auf einen Schlag.“ Er schüttelte erneut den Kopf. „Unmöglich. Selbst wenn ich morgen wieder Arbeit
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