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Erben der Macht

Erben der Macht

Titel: Erben der Macht
Autoren: Mara Laue
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Thron!“
    „Dein Thron, Mutter?“ Kreynor schnaufte verächtlich. „Das ist mein Thron seit 3330 Jahren. Und das wird er bis ans Ende meines Lebens bleiben. Du hast ihn schon lange verwirkt. Und selbst wenn dem nicht so wäre, glaubst du ernsthaft, irgendein Py’ashk’hu würde dir noch folgen, nachdem du uns alle zum Gespött gemacht hast?“ Er spuckte vor ihr aus und lehnte sich auf ihrem Thron zurück. „Ich bin der Fürst der Py’ashk’hu und werde  …“
    Was immer er hatte sagen wollen, verging mit ihm in dem Hagel von magischen Blitzen, mit denen Reya ihn eindeckte. Seine Wächterdämonen reagierten nicht schnell genug, um sein Leben zu retten. Sie verschwanden, da mit Kreynors Tod ihr Kontrakt mit ihm erloschen war. Reya schleuderte ihre magische Vernichtung auch auf alle, von denen ihr dämonischer Instinkt ihr sagte, dass sie Kreynors engere Gefolgsleute waren. Egal, wie viele Jahrtausende sie in der Menschenwelt verbracht hatte, ihre Macht reichte immer noch aus, jeden gewöhnlichen Py’ashk’hu in die Schranken zu weisen.
    Sie pflanzte sich auf ihren Thron und machte eine Show daraus, sich mit allen Anzeichen von Selbstsicherheit und vor allem Rechtmäßigkeit darauf niederzulassen. Anschließend blickte sie in die Runde.
    „Kreynor hatte recht: Dies blieb sein Thron bis ans Ende seines Lebens.“ Sie blickte jeden einzelnen anwesenden Dämon scharf an. „Gibt es hier noch jemanden, der ihn mir streitig machen will? Oder“, sie beugte sich aggressiv vor und ließ ihre Hände mit magischen Blitzen glühen, „jemanden, der mir die Gefolgschaft verweigern will?“
    Möglicherweise hatte der eine oder andere diesen Wunsch gehegt; aber nachdem Reya skrupellos ihren Sohn umgebracht und andere vernichtet hatte, die auch nicht gerade schwach gewesen waren, überlegte es sich jeder zweimal, ob er es riskieren sollte, sich mit ihr anzulegen. Mochte Reya in der Menschenwelt eine Schwäche gezeigt haben, ihre Rückkehr in ihre eigene Dimension hatte sie in wenigen Minuten wieder zu der unerbittlichen, rücksichtslosen Dämonin werden lassen, die sie gewesen war, als sie sie damals verlassen hatte.
    Hier brauchte sie keine Rücksicht darauf zu nehmen, dass irgendwelche unbedarften Menschen etwas von ihren Machenschaften mitbekamen , oder musste sie Maru gehorchen, der darauf bestand, sich den Menschen anzupassen. Hier war sie Reyashai, die Fürstin der Py’ashk’hu. Dass ihre Stellung gesichert war – vorerst zumindest –, erkannte sie daran, dass sich ihre Untertanen in Demutshaltung auf den Knien niederließen und ihr angemessen en Respekt erwiesen. Zwei, die ihren Kopf nicht tief genug beugten, vernichtete sie, worauf alle sich vor ihr bäuchlings zu Boden warfen. Das erfüllte sie mit ungeheurer Befriedigung.
    „Offensichtlich hat sich Kreynor aus Feigheit von den Lästermäulern ins Bockshorn jagen lassen und dadurch Schande auf die Py’ashk’hu geladen. Ab sofort werden wir jedem, der es wagt, auch nur einen abfälligen Gedanken gegenüber einem Py’ashk’hu zu hegen, das Gehirn grillen und jeden wissen lassen, dass ich zurückgekehrt bin, um die Py’ashk’hu zu ihrer alten Größe und darüber hinaus zu führen.“
    Reya genoss die Loyalitätsbezeugungen ihrer Untertanen. Dass sie sich im Zuge ihrer geplanten „Strafexpeditionen“ auch mit Dämonen anlegen würde, die mächtiger und stärker waren als sie, könnte sie möglicherweise früher oder später das Leben kosten. Damit das nicht geschah, würde sie sich wie damals mächtige Verbündete wie Mokaryon suchen, sie für ihre Zwecke benutzen und deren Macht übernehmen, wenn es an der Zeit war.
    Py’ashk’hu Reyashai war noch lange nicht am Ende, sondern stand erst am Anfang eines Aufstiegs, der sie größer machen würde, als sie in der Vergangenheit jemals gewesen war.

Epilog
     
    B ronwyn stieg aus dem Wagen und blickte auf das Haus. Ihr Haus, 1638 Fillmore Street, Denver. Sie wartete darauf, dass sich ein Gefühl von Heimkehr einstellte, doch das blieb aus. Zwar hatte sie sich seit dem Tod der Kelleys nirgends mehr richtig zuhause gefühlt, auch nicht mehr in dem Haus in Dunraven, in dem sie aufgewachsen war, aber dieses Haus hatte ihr immerhin das Gefühl eines Ankerplatzes vermittelt, an dem sie sich ausruhen konnte. Davon war nichts geblieben. Haus oder Hotel, es machte keinen Unterschied. Das zeigte ihr, dass sie sich richtig entschieden hatte, es aufzugeben und mit Devlin nach Las Vegas zu ziehen.
    Seltsamerweise
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