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Er sieht dich wenn du schläfst

Er sieht dich wenn du schläfst

Titel: Er sieht dich wenn du schläfst
Autoren: Mary Higgins Clark
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Sterling und schrie: »Junior schickt Sie, ich weiß es.«
»Jesus, Maria und Joseph«, rief Marge inständig. »Die Badgetts haben ihn nicht geschickt, Charlie. Er ist ein Geist.«
»Bitte, fürchten Sie sich nicht. Ich bin hier, um Ihnen bei der
Lösung Ihrer Probleme mit den Badgetts zu helfen«, sagte Sterling ruhig. »Setzen Sie sich bitte.«
Marge und Charlie wechselten einen kurzen Blick und gehorchten dann. Marge bekreuzigte sich.
Sterling lächelte. Einen Moment lang sagte er nichts; er wollte, dass die beiden sich an ihn gewöhnten, damit sie keine Angst
mehr vor ihm hatten.
»Darf ich mich setzen?«, fragte er.
Marges Augen waren noch immer groß wie Untertassen. »Bitte, und nehmen Sie ruhig von den Weihnachtsplätzchen«, sagte
sie und zeigte auf den Teller.
»Nein, danke.« Er lächelte. »Ich esse nicht mehr.«
»Ich wünschte, mir ginge es auch so«, sagte Charlie und starrte Sterling an, die Fernbedienung noch in der Hand.
»Schalt den Fernseher ab, Charlie«, befahl ihm Marge.
Klick. Sterling schmunzelte im Stillen, denn ihm war die Bemerkung der Königin eingefallen, dass Marge in diesem Haus
die Hosen anhatte. Er beobachtete, wie sich die beiden allmählich entspannten. Sie haben begriffen, dass ich nicht hier bin, um
ihnen etwas zuleide zu tun, dachte er. Es ist Zeit, dass ich ihnen
eine Erklärung liefere.
»Sie kennen Nor Kelly und Billy Campbell, Charlie«, begann
er. »Und Sie wissen, dass sie im Zeugenschutzprogramm sind.«
Charlie nickte.
»Ich bin hierher gesandt worden, um Billys kleiner Tochter
Marissa zu helfen, die sich nach ihrem Vater und ihrer Großmutter sehnt. Um meine Aufgabe zu erfüllen, muss die Gefahr, der
sie ausgesetzt sind, ein Ende haben.«
»Junior und Eddie«, sagte Charlie geradeheraus.
»Diese zwei Idioten«, sagte Marge verächtlich.
»Als ich herauszufinden versuchte, wie man Nors und Billys
Sicherheit am besten gewährleisten kann, wurde mir klar, dass
auch Ihnen Gefahr von den Badgetts droht.«
Marge griff nach Charlies Hand.
»Nachdem ich alle Umstände begriffen hatte, kam ich zu dem
Schluss, dass man das Problem am besten und nachhaltigsten
löst, wenn man die Badgetts dazu bringt, nach Wallonia zurückzukehren, wo sie hoffentlich für den Rest ihres Lebens hinter
Gitter wandern.«
»Ich hoffe nur, dass man den Zellenschlüssel wegwirft«,
meinte Marge. »Die beiden sind schlecht, schlecht und nochmals schlecht.«
Ganz Anwalt, sagte Charlie: »Ich versichere Ihnen, ich sehe
keine Möglichkeit, dass die beiden jemals freiwillig einen Fuß
auf wallonianischen Boden setzen.«
»Auch für Mama Heddy-Anna nicht?«, fragte Sterling.
»Sie vergießen seit fast fünfzehn Jahren Krokodilstränen darüber, dass sie ihre Mutter ewig nicht gesehen haben, sind aber
trotzdem kein einziges Mal hingefahren«, sagte Charlie.
»Ich hab einen Plan, wie wir sie dennoch wieder an die Seite
ihrer Mutter bringen könnten«, erklärte Sterling.
Voller Hoffnung hörten Charlie und Marge ihm zu.
A
m nächsten Morgen kam der
FBI-Agent Rich Meyers in Begleitung seines ersten Assistenten
Hank Schell zu Charlie und Marge Santoli. Als Handwerker
verkleidet, schleppten sie Werkzeugkästen ins Haus, die Aufzeichnungsgeräte enthielten.
Sie saßen mit den Santolis am Küchentisch, während Schell
das Mikrofon aufstellte und testete.
Als Charlie am Abend zuvor Meyers angerufen hatte, hatte
Letzterer ihn gemahnt, lieber einen Anwalt zu Rate zu ziehen,
ehe er womöglich Enthüllungen aufzeichnen ließ, die ihn selbst
belasteten.
Charlie war nicht auf den Vorschlag eingegangen. Ich habe
etwas viel Besseres als einen Anwalt, dachte er. Ich hab Sterling
auf meiner Seite.
»Sind Sie bereit, Mr. Santoli?«, fragte Meyers.
»Ja. Für die Aufzeichnung: mein Name ist Charles Santoli…«
In der folgenden Stunde beschrieb Charlie seine Beziehungen
mit den Badgetts, beginnend mit den legalen Geschäften. Dann
gab er Einzelheiten über ihre kriminellen Aktivitäten preis. Er
schloss mit den Worten, dass die Regierung seiner Meinung nach
niemals in der Lage sei, Junior und Eddie Badgett der Brandstiftung an Kramers Lagerhaus zu überführen, und Nor Kelly und
Billy Campbell würden auch weiterhin in Gefahr schweben, ob
sie nun im Zeugenschutzprogramm steckten oder nicht.
Meyers hörte zu, ohne eine Miene zu verziehen.
Charlie holte tief Luft. »Was ich Ihnen jetzt vorschlage, lässt
Sie vielleicht glauben, ich brauchte ärztliche Hilfe und keinen
gesetzlichen Beistand. Aber
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