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Er sieht dich wenn du schläfst

Er sieht dich wenn du schläfst

Titel: Er sieht dich wenn du schläfst
Autoren: Mary Higgins Clark
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dann lass uns ein paar
Minuten allein«, befahl Junior.
Jewel hakte sich bei Marge unter. »Kommen Sie, Schätzchen.
Sie wollten ja nur helfen.«
Als sie außer Hörweite waren, sagte Charlie zögernd: »Sie
müssen wissen, dass Marge natürlich glaubt, Sie hätten Mama
Heddy-Anna im Laufe der Jahre regelmäßig besucht.«
»Das soll sie auch weiter glauben«, fuhr Junior ihn an.
Charlie reagierte nicht darauf. »Ich war so aufgeregt, als Marge mir von ihrem Traum erzählte. Da ich Ihre Lage kenne, kam
mir eine Idee. Sie mag Ihnen vielleicht komisch vorkommen,
aber…« Er hielt inne und zuckte mit den Schultern. »Na ja, wenigstens wollte ich Sie darüber informieren. Es gibt eine Möglichkeit, wie Sie Ihre Mutter zu Weihnachten besuchen könnten,
ohne dass etwas passiert.«
»Was reden Sie da?«, wollte Junior wissen.
»Sagt Ihnen das Kloster St. Stefan vom Berge etwas?«
»St. Stefan vom Berge? Das war in unserer Nachbarstadt, direkt jenseits der Grenze. Wir sind als Kinder oft auf Skiern hingefahren. Lange bevor wir fortgingen, wurde es geschlossen.«
»Ich dachte, Sie hätten schon davon gehört. Das Kloster wird
am Neujahrstag als Hotel wiedereröffnet.«
»Sie machen Witze.« Eddie blinzelte. »Niemand durfte da
rein. Außerdem, was soll das?«
»Meine Cousine, eine Nonne, kommt Weihnachten sonst immer zum Abendessen zu uns. Dieses Jahr ist sie nicht da, weil
sie auf eine Pilgerfahrt geht. Sechzig Nonnen, Mönche und
Priester aus dem ganzen Land werden Weihnachten in St. Stefan
verbringen, ehe es für das Publikum freigegeben wird.«
Sie haben’s kapiert, dachte Charlie, als er sah, wie die Brüder
nachdenkliche Blicke wechselten. »Sie haben ein Flugzeug gechartert, das morgen Abend vom Teterboro Airport in New Jersey startet. Sie landen auf der neuen Landebahn in der Nähe des
Hotels, das vom Haus Ihrer Mutter aus natürlich gleich hinter
der Grenze liegt.«
Charlie zögerte und wünschte, er könnte sich die Stirn abtupfen, doch er wollte nicht zu nervös wirken.
»Ich habe meine Cousine gefragt, ob in der Maschine noch
Plätze frei sind, und zumindest heute Morgen gab es noch vier
oder fünf.«
Junior und Eddie schauten sich an. »Auf Skiern könnten wir
vom Kloster in null Komma nichts bei Mama sein«, sagte Eddie.
Charlie schluckte. Entweder er landete einen Volltreffer, oder
er traf voll daneben. »Ich dachte nur, wenn Sie sich als Mönche
verkleiden, die das Schweigegelübde abgelegt haben, besteht
keine Gefahr, dass jemand herausfindet, wer Sie sind. Ich kann
mir vorstellen, dass es Ihnen nicht schwer fallen würde, die richtigen Papiere zu beschaffen.«
»Kein Problem«, sagte Junior barsch. Eine kurze Stille trat
ein. Er schaute seinen Bruder an. »Es war immer zu riskant,
nach Hause zu fahren, aber so könnte es gehen.«
»Ich fahre hin«, sagte Eddie entschlossen. »Ich könnte kein
Auge mehr zutun, wenn Mama etwas zustößt, bevor ich sie noch
einmal gesehen habe.«
Charlie runzelte die Stirn. »Wir müssen schnell handeln. Die
Plätze sind vielleicht schon vergeben.«
»Das will ich nicht hoffen«, sagte Junior mit böse funkelnden
Augen. »Als Sie davon gehört haben, hätten Sie es uns gleich
mitteilen sollen.«
Charlie nahm sein Handy heraus.
»Nein, rufen Sie von unserem Apparat aus an. Und stellen Sie
auf Lautsprecher«, befahl Junior.
»Klar.«
»Kloster St. Mary«, meldete sich eine Frauenstimme leise.
»Schwester Joseph am Apparat.«
»Schwester Joseph, hier spricht Charles Santoli, der Cousin
von Schwester Margaret.«
»Ja, wie geht es Ihnen, Mr. Santoli?«
»Gut. Ist Schwester Margaret da?«
»Nein, tut mir Leid, sie macht noch ein paar letzte Besorgungen für ihre Reise. Man hat uns geraten, zusätzliche Pullover
und Umhänge mitzunehmen.«
Die Brüder schauten Charlie an. »Fragen Sie sie«, sagte Junior ungehalten.
»Schwester, wissen Sie zufällig, ob der Flug nach St. Stefan
schon ausgebucht ist?«
»Ich glaube ja, aber ich will mal nachsehen.«
»Es müssen noch Plätze da sein«, flüsterte Eddie und rang
nervös die Hände.
»Da bin ich wieder, Mr. Santoli. Ich hatte Recht. Es war ausgebucht, doch gerade sind noch zwei Stornierungen hereingekommen. Einer unserer älteren Schwestern geht es nicht gut
genug für einen so langen Flug. Deshalb bleiben sie und ihre
Begleiterin zu Hause.«
»Sie wird auch besser nicht so bald gesund«, knurrte Junior.
»Buchen Sie zwei Plätze für uns.«
Am anderen Ende der Leitung hatte die FBI-Agentin Susan
White
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