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Er sieht dich wenn du schläfst

Er sieht dich wenn du schläfst

Titel: Er sieht dich wenn du schläfst
Autoren: Mary Higgins Clark
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unter Eid aussagen werden, über Putz verlegte Leitungen hätten das Feuer verursacht.
Hans Kramer, der Mann, dem das Lager gehörte, ist verschwunden, aber die Brüder haben im letzten Monat herausbekommen,
dass er und seine Frau in der Schweiz leben. Sie haben dort Familie, und nach allem, was geschehen ist, will Kramer sich nicht
mit den Badgetts anlegen.«
»Du hast meine Frage nicht beantwortet, Charlie.«
»Marge, nicht ich will die Verschiebungen. Die Badgetts
drängen darauf.«
»Warum?« Sie schaute ihm direkt in die Augen.
»Weil der Prozess nicht anfangen soll, bis Nor Kelly und Billy Campbell ein für alle Mal zum Schweigen gebracht worden
sind.«
»Und da machst du mit?«, fragte sie ungläubig.
»Mag sein, dass sie die beiden nicht finden.«
»Vielleicht aber doch. Charlie, das darfst du nicht zulassen!«
»Das weiß ich«, platzte es aus ihm heraus. »Aber ich weiß
nicht, was ich machen soll. Dir muss doch klar sein, dass die
Badgetts es sofort erfahren, wenn ich zur Polizei gehe. Sie haben Mittel und Wege, so etwas herauszukriegen.«
Marge begann zu weinen. »Wie konnte das passieren? Charlie, egal, welche Folgen das für uns hat, du musst das Richtige
tun. Warte noch ein paar Tage bis nach Weihnachten. Lass uns
noch ein Weihnachtsfest feiern, an dem wir wissen, dass wir alle
zusammen sein werden.« Sie wischte sich mit dem Handrücken
über die Augen. »Ich bete um ein Wunder.«
Charlie stand auf und nahm seine Frau in den Arm. »Wenn du
betest, dann formulier es präziser«, sagte er mit einem müden
Lächeln. »Bete um eine Möglichkeit, dass Junior und Eddie
Mama Heddy-Anna in ihrer alten Heimat besuchen. Ich kann
dafür sorgen, dass die Polizei sie festnimmt, sobald sie ihren
Fuß auf wallonianischen Boden setzen. Dann sind wir alle über
jeden Verdacht erhaben.«
Marge schaute ihn an. »Was meinst du damit?«
»Sie sind in Abwesenheit zu einer lebenslangen Haftstrafe für
Verbrechen verurteilt worden, die sie dort drüben begangen haben. Deshalb können sie nie wieder zurückkehren.«
Lebenslang!, dachte Sterling. Endlich wusste er, was er zu tun
hatte. Die einzige Frage war nur, wie.
Sterling ging hinaus. Marge hatte die Weihnachtsbeleuchtung
eingeschaltet, kurz nachdem Charlie sie aufgehängt hatte. Das
Wetter schlug um, und die Nachmittagssonne war hinter dicken
Wolken verschwunden. Die bunten Lichter an der Tanne funkelten fröhlich und halfen, die zunehmende Düsternis des Wintertages zu vertreiben.
Plötzlich fiel Sterling etwas ein, das er zufällig bei Mama
Heddy-Anna am Mittagstisch mitbekommen hatte. Es ist möglich, dachte er, es geht. Sein Plan, wie man die Brüder zurück in
die Heimat bekäme, nahm Gestalt an.
Ein kühnes Unterfangen, aber es könnte gelingen!
S
terling, es sieht so aus, als hätten
Sie Ihre Hausaufgaben gemacht«, sagte die Nonne anerkennend.
»Sie sind ein richtiger Weltenbummler«, dröhnte der Admiral.
»Wir waren überrascht, dass Sie noch mal nach Wallonia zurückwollen«, sagte der Mönch, »doch dann dämmerte uns, was
Sie dort wollten. Das war mein altes Kloster, müssen Sie wissen.
Ich habe vor vierzehnhundert Jahren dort gelebt. Kaum zu glauben, dass sie ein Hotel daraus gemacht haben. Ich kann mir nicht
vorstellen, dass es dort so was wie einen Zimmerservice gibt.«
»Das kann ich verstehen, Sir«, stimmte Sterling ihm zu.
»Doch für unsere Zwecke ist es vielleicht gerade von Vorteil.
Ich glaube, ich habe endlich eine Möglichkeit entdeckt, Marissa
und Nor und Billy zu helfen, und vielleicht sogar Charlie. Er
braucht meine Hilfe ebenso sehr wie Marissa, aber auf andere
Weise.«
Er straffte die Schultern und schaute die Heiligen nacheinander eindringlich an. »Ich bitte um Erlaubnis, Charlie erscheinen
zu dürfen, damit er mir bei der Lösung der Probleme helfen
kann.«
»Sie wollen ihm so erscheinen wie Marissa, die gleich begriffen hat, dass Sie nicht aus ihrer Welt stammen?«, fragte der
Schäfer.
»Ja. Das halte ich für notwendig.«
»Vielleicht ist es besser, wenn Sie auch für Marge sichtbar
werden«, schlug die Königin vor. »Mein Instinkt sagt mir, dass
sie in der Familie die Hosen anhat.«
»Ich hatte Angst, sie genau darum zu bitten, weil ich mich
nicht so weit aus dem Fenster lehnen wollte«, gab Sterling lächelnd zu. »Es wäre wunderbar, wenn ich mit beiden in Verbindung treten könnte.«
»Aus dem Fenster lehnen?« Der Matador hob verwundert die
Augenbrauen. »Diesen Ausdruck hat es doch zu Ihren
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