Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Er lockte mit dem Jenseits

Er lockte mit dem Jenseits

Titel: Er lockte mit dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wie schrill und laut das Klingeln hinter der Tür gewesen war. So fest konnte man nicht schlafen, erst recht nicht bei diesem Wetter.
    Er startete einen erneuten Versuch und musste wieder passen.
    Und dann tat er etwas, über das er nicht großartig nachgedacht hatte. Es geschah mehr aus einem Reflex hervor. Er legte eine Hand auf die Klinke und drückte sie nach unten.
    Die Tür ließ sich öffnen!
    Mike Dublin war so überrascht, dass er zurückzuckte und die Klinke losließ wie ein heißes Eisen. Damit hatte er nie und nimmer gerechnet. Die meisten Menschen schlossen ihre Wohnungen ab. Diesen Rat gab er ihnen auch als Versicherungsagent.
    Und hier?
    Sein Herz schlug schneller. Dass Barbara die Tür für ihn aufgelassen hatte, hätte ihm zwar geschmeichelt, aber daran hakte er sich nicht fest. Die offene Tür musste einen anderen Grund haben. Vielleicht war Babs mal kurz nach unten gelaufen. Dort war die Luft zwar auch nicht besonders, aber besser als hier oben.
    Er focht noch einen innerlichen Kampf aus. So gut kannte er die Frau auch nicht. Wenn er die Wohnung betrat, kam er sich wie ein Eindringling vor.
    Aber im Hinterkopf meldete sich auch eine gewisse Sorge, und deshalb schob er die Tür auf.
    Er hatte sich vorgenommen, den Namen zu rufen. Das ließ er bleiben, denn er schaute in ein menschenleeres Zimmer hinein. Das sah er auch, obwohl kein Licht brannte.
    Sehr schnell stellte er fest, dass er sich in einem Zimmer befand, das als Küche und als Wohnraum benutzt wurde. Es gab noch eine zweite Tür, die nicht geschlossen war. Mike rechnete damit, dass er dort das Schlafzimmer finden würde und hoffentlich auch Barbara Evans.
    Altes Linoleum lag auf dem Boden. Bei dieser Wärme stank das Zeug sogar. Mike ging zur Tür, stand davor noch mal still und holte Atem, bevor er sich überwand.
    Die Tür schwang auf.
    Sein Blick wurde frei – und er schaute direkt aus ein mit der Längsseite zur Tür stehendes leeres Bett. Es hatte jemand darin gelegen, das entnahm er der Decke, die zusammengeknautscht war.
    Wo steckte Barbara?
    Die Frage wurde immer drängender, als er die Schwelle überschritt, und das ungute Gefühl wollte ihn ebenfalls nicht verlassen. Es brannte nicht mal die Lampe auf dem Nachttisch, sodass die Schatten zwischen den vier Wänden überwogen. Aber das Fenster innerhalb einer Gaube zeichnete sich deutlicher ab.
    Es stand offen.
    Mike ging weiter, und nach dem nächsten Schritt glaubte er, etwas zu sehen. Nicht in der Wohnung, sondern außerhalb auf dem Dach.
    Jetzt ging er schneller. Weit hatte er es nicht. Plötzlich blieb er stehen, als hätte ihn ein Schlag gestoppt.
    Er sah Barbara.
    Sie stand auf dem Dach, und sie war nicht allein!
    Nein!
    Mike wollte schreien, nur drang dieser Schrei nicht nach draußen. Er blieb in seinem Innern und sorgte für ein heftiges Zittern. Sein Gehirn war für einen Moment leer geworden. Er fühlte sich taub und abgestellt, bis ihm ein bestimmter Gedanke durch den Kopf schoss.
    Schlafwandlerin !
    Ja, sie musste Schlafwandlerin sein. Aber das traf nicht so recht zu, denn da gab es noch eine zweite Person die sich auf dem flachen Dach aufhielt. Beide schauten sich an, und die zweite Person stand weiter von ihr weg, sodass es Mike nicht möglich war, sie deutlich zu erkennen. Sie sagte jedenfalls nichts. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn sie ihr geraten hätte, näher zu kommen.
    Es wurde seiner Meinung nach überhaupt nicht gesprochen, und doch bewegte sich die Frau.
    wollte sie auf dem Dach? Das Haus war hoch genug, um sich vom Dach in die Tiefe zu stürzen für den perfekten Suizid. Aber so hatte er Barbara nicht eingeschätzt Sie war so herrlich frei gewesen und auch offen. Probleme schien sie nicht zu haben. Das sah jetzt anders aus.
    Zudem war die Zeit des Vollmonds vorbei, und Mike glaubte auch nicht, dass sie schlafwandelte. Trotzdem hütete er sich davor, Barbara mit lauter Stimme anzusprechen.
    Er wusste allerdings, was er zu tun hatte. Er musste zu ihr aufs Dach und dabei sehr behutsam vorgehen. Ein plötzliches Erschrecken wäre nicht gut gewesen.
    Und er durfte auch den zweiten Mann nicht aus den Augen lassen, denn irgendetwas stellte dieser mit ihr an.
    Durch das offene Fenster zu klettern war für Mike Dublin kein Problem. Er hätte es schon längst getan, aber er wunderte sich über sich selbst, dass er einfach nur dastand und abwartete. Den Grund wusste er nicht. Es konnte so etwas wie eine innere Stimme sein, die ihm davon abriet, zu forsch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher