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Entscheidung fuer die Liebe

Entscheidung fuer die Liebe

Titel: Entscheidung fuer die Liebe
Autoren: Cécile Lemon
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in Indonesien sein“, fuhr Alexander fort, was eine Lüge war. Aber er musste lügen. Ich kann doch nicht sagen, ich habe mich in deine Verlobte verliebt, dachte Alexander. Er bestellte sich noch einen Whisky und erklärte seinem Bruder, warum er gerade jetzt im fernen Bali sein musste.
    „Na schön.“ Heiner seufzte. „Was nicht sein kann, kann nicht sein. Zwar hätte ich dich gern noch hier gehabt…“
    „Beim nächsten Mal“, fiel Alexander seinem Bruder ins Wort. „Bei meinem nächsten Besuch bleibe ich länger. Dann holen wir alles nach.“
    „Und die geschäftlichen Fragen, die anstehen“, machte Heiner einen letzten Versuch, seinen Bruder zu halten.
    „Klären wir per Telefon oder E-Mail wie immer.“ Lächelnd klopfte Alexander seinem Bruder auf die Schulter. „Und jetzt gehen wir ins Bett. Mein Flieger startet morgen schon um sieben.“
     
    Alexander Lagerberg saß w ieder in seinem Büro in Kuta auf Bali. Wie ein ferner Traum erschien ihm die Begegnung mit Nina. Es war gut, dass ich gleich zurückgeflogen bin, dachte er. Ich hätte sie nicht wieder sehen dürfen. Wieder sah er ihr veilchenblauen Augen, ihre sinnlichen, schön geschwungenen Lippen, ihr Lächeln. Warum musste ausgerechnet Heiner sie zuerst kennen lernen, fragte sich Alexander. Jedem anderen Mann hätte ich sie weggenommen, aber doch nicht meinem Bruder. Auch wenn ich das Gefühl hatte, dass auch sie mich mag. Sie ist mit Heiner verlobt. Wie gut, dass Deutschland so weit weg ist, dachte Alexander. Nicht ahnend, was auf ihn zukam.
    Sein Haus stand außerhalb von Kuta am Strand. Nach eigenen Plänen hatte Alexander diese Villa bauen lassen. Wo der Garten aufhörte, begann der Strand. Schneeweißer Sand und türkisgrünes Wasser. Jeden Morgen lief Alexander zum Stand und sprang in die Fluten. Dieses Ritual liebte er. Schwimmen vor dem Frühstück. Frühstück im Garten am Pool, erst dann begann sein Arbeitstag. Er fuhr nach Kuta in sein Büro.
    Dort erreichte ihn der Anruf seines Bruders.
    Zuerst sprachen sie über Geschäfte. Dann sagte Heiner: „Wir haben einen Entschluss gefasst.“
    „Wer ist wir?“ fragte Alexander alarmiert.
    „Nina und ich natürlich. Wir möchten dich besuchen.“
    Alexander schnappte nach Luft. „Wann?“
    „In diesem Sommer noch. Wir möchten unsere Ferien bei dir auf Bali verbringen. Lädst du uns ein?“
    Alexander wusste nicht, was er sagen sollte. Natürlich kam nur ein Ja in Frage. Trotzdem zögerte er. Ein Wiedersehen mit Nina war genau das, was nicht passieren durfte.
    „Alexander“, hörte er Heiner rufen. „Du wirst uns doch wohl keinen Korb geben?“
    „Natürlich nicht“, krächzte Alexander, obwohl er das am liebsten getan hätte. Aber mit welcher Begründung? „Ihr seid natürlich herzlich eingeladen“, hörte er sich sagen.
    „Gut.“ Heiner freute sich, das hörte man an seiner Stimme. „Nina wird sich freuen. Sie kennt Bali ja noch nicht.“ Er selbst hatte seinen Bruder schon oft besucht. „Ich habe ihr von deinem wundervollen Haus am Meer erzählt.“
    „Wann kommt ihr?“ fragte Alexander mit einer Stimme, die nicht ihm gehörte.
    „Weiß ich noch nicht. Ich rufe dich wieder an. Wollte mir nur erst dein Okay holen. Bis bald, Alter. Mach ‘s gut.“
    Die Verbindung war unterbrochen. Nur langsam löste Alexander den Hörer von se inem Ohr. Nina auf Bali. Er wusste nicht, sollte er sich freuen oder Angst haben. Auf das Wiedersehen freute er sich, vor seinen Gefühlen hatte er Angst.
    Vielleicht hätte ich doch nein sagen sollen, dachte er. Aber das hätte Heiner nicht verstanden. Und mir nich t verziehen. Er seufzte.
     
    Nach dem Gespräch mit seinem Bruder fuhr Heiner zu Nina. Sie arbeitete in einer Eventagentur. Dort war sie Stellvertreterin des Chefs. Für ihr Alter eine gute Position. Nina liebte ihre Arbeit, aber Heiner wollte, dass Nina nach der Hochzeit aufhörte zu arbeiten. „Mal sehen“, hatte sie gemeint. „Darüber reden wir, wenn es soweit ist.“
    An diesem Abend holte Heiner seine Verlobte vom Büro ab.
    „Darf ich dich zum Essen einladen?“
    „Gern.“ Fragend schaute Nina ihn a n. „Haben wir was zu feiern?“
    Heiner schmunzelte. „Ich möchte mit dir über unseren Urlauben reden. Du hast den Urlaub doch beantragt?“
    „Natürlich“, beruhigte ihn Nina. „Schon vor drei Monaten. Ist alles genehmigt. Mach dir keine Sorgen.“ Nina war immer noch traurig über Alexanders plötzliche Abreise. Aber sie dachte auch, dass es gut war. Die Entfernung
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