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Entscheidung fuer die Liebe

Entscheidung fuer die Liebe

Titel: Entscheidung fuer die Liebe
Autoren: Cécile Lemon
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Hand zurück. Nina sah einen Kopf mit dunklen Locken und ihr Herz schlug schneller.
    Fünf Minuten später standen sie Alexander gegenüber. Die Brüder umarmten sich. Dann schaute Nina ihrem Schwager in die Augen und ertrank in einem Meer von Sehnsucht. Es war ein Fehler, erkannte sie. Ich hätte nicht kommen dürfen. Für einen Moment gewann ihr Verstand die Oberhand.
    Dann nahm Alexander ihre Hand und zog sie in die Arme. „Willkommen auf Bali. Ich freue mich, dass ihr da seid.“ Er nahm Ninas Koffer und ging voraus. Wie in Trance ging Nina hinterher.
    Heiner war aufgekratzt und redete ununterbrochen. Sie fuhren durch Kuta. Heiß und staubig, dachte Nina, als sie das Fenster öffnete. Heiß, staubig und laut. Im Wageninneren lief die Klimaanlage. Schnell schloss sie das Fenster wieder.
    „Das ist nicht gerade der schönste Teil der Stadt“, sagte Alexander, der Ninas Blick im Rückspiegel begegnete.
    Dann hatten sie die Kuta verlassen und fuhren durch eine Villengegend.
    „Da vorn ist das Meer“, sagte Heiner. „Gleich sind wir da.“
    Sie fuhren in einen Park, der riesig sein musste. Blühende Bäume und Büsche, ein Springbrunnen, ein Swimmingpool und dann – Nina schnappte nach Luft.
    „Das Haus“, sagte Heiner so stolz, als habe er es gebaut.
    „Das ist kein Haus, das ist ein Schloss“, murmelte Nina und öffnete die Tür.
    Alexander half ihr aus dem Wagen. „Ihr wohnt im rechten Flügel“, sagte er und stellte ein Ehepaar vor, das sich um Haus und Garten kümmerte. Sie trugen das Gepäck ins Haus.
    „Ich muss noch mal in die Firma“, sagte Alexander. „Ruht euch aus. Wir sehen uns heute Abend beim Essen.“
    Nina schaute ihm nach, wie er mit langen Schritten davonging. Dann betraten sie das Haus. Es war ein Traum. Überall Grünpflanzen und Springbrunnen, große helle und kühle Räume, moderne Bilder.
    „Komm mal her“, rief Heiner. Er stand auf einem Balkon. „Von hier kann man das Meer sehen.“
    Nina trat hinaus und schnappte nach Luft, so schön war der Ausblick. Fast augenblicklich fiel alle Müdigkeit von ihr ab. „Ich möchte schwimmen gehen.“
    Heiner lachte. „Ich wusste, dass du das sagen würdest. Komm!“ Er zog Nina ins Zimmer. „Wir ziehen uns um und laufen zum Strand.“
    Nina schlüpfte in ihren Badeanzug und zog ein Strandkleid darüber.
    Durch den Garten führte der Weg zum Strand. Als Nina das in der Sonne glitzernde Wasser sah, war sie einen Moment lang so glücklich, dass alle Sorgen von ihr abfielen. Warum sollte der Urlaub nicht schön werden? Das Haus, der Park und das Meer waren ein Paradies.
    „Wer zuerst im Wasser ist“, rief Heiner und lief voraus.
    Nina riss sich das Kleid herunter und folgte ihm. Warm war das Wasser, aber trotzdem eine Erfrischung. Nina tauchte kopfüber in die Fluten und kam prustend wieder hoch. „Traumhaft“, rief sie und schwamm mit kräftigen Stößen hinaus.
    Heiner folgte ihr. Als er sie eingeholt hatte, zog er sie in seine Arme. Doch Nina b efreite sich und tauchte unter.
    „Wo bist du“, rief er lachend und tauchte ebenfalls.
    Doch Nina schwamm schon wieder zum Strand zurück. Dort fiel sie erschöpft in den warmen Sand. Heiner setzte sich neben sie.
    „Lange halten wir es hier in der Sonne nicht aus“, meinte er. „Gehen wir zurück und legen uns in den Schatten.“
    „Gut.“ Nina richtete sich auf, beschattete die Augen mit der Hand und schaute hinaus aufs Meer.
    „Habe ich dir zu viel versprochen?“ fragte Heiner.
    „Eher zu wenig. Ich habe es mir nicht so schön vorgestellt. Jetzt kann ich verstehen, dass dein Bruder nicht von hier weg will.“
    Heiner nickte. „Alexander liebt diese Insel, aber ewig wird er wohl nicht hier bleiben.“
    „Warum nicht?“
    Heiner zuckte mit den Schultern. „Die Filiale ist aufgebaut und läuft von allein. Es reicht, wenn er ab und zu nach dem Rechten schaut. Natürlich wird er das Haus behalten und immer wieder herkommen.“
    Sie gingen zurück und legten sich auf eine Liege neben dem Pool. Eine junge Bal inesin brachte ihnen kühle Drinks und fragte auf Englisch, ob sie Hunger hätten.
    Heiner ließ sich ein Sandwich bringen, Nina wollte nichts essen.
    „Wie viele Dienstboten hat dein Bruder eigentlich?“ fragte sie.
    „Viele“, sagte Heiner lachend. „Ich habe sie noch nicht gezählt, aber irgendein dienstbarer Geist ist immer in der Nähe. Du brauchst nur zu rufen oder zu klingeln.“
    „Ist das nicht wahnsinnig teuer?“ fragte Nina.
    Heiner schüttelte den Kopf.
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