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Entscheidung aus Liebe

Titel: Entscheidung aus Liebe
Autoren: Jacqueline Navin
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vergeben soll und so weiter. Ich will nichts mehr davon hö... "
    „Ist das ein Ja?"
    Sie blickte ihn erstaunt an. „Natürlich. Wie kommt es, dass du niemals verstehst, was ich dir sagen will?"
    Er kicherte. „Ich werde es mit der Zeit lernen, Liebste, das verspreche ich dir."
    „Und ich weiß zwar nicht, was du von deiner zukünftigen
    Duchess erwartest, aber ich werde sicher nicht deine Mutter nachahmen."
    Sein Lächeln vertiefte sich. „Ich hoffe es."
    „Und ich werde keinesfalls Kleider aus schwerem Brokat tragen und mir die Haare zu einer Hochfrisur aufstecken, so dass ich nicht einmal den Kopf drehen kann - aus Angst, das Gleichgewicht zu verlieren."
    „Natürlich."
    „Wie soll ich mich eigentlich jemals daran gewöhnen, dass sich jeder vor mir verbeugt, mich ,Euer Gnaden' nennt und über meine Witze lacht, auch wenn sie überhaupt nicht witzig sind, und ... "
    „Und jede Nacht neben mir zu liegen, dich von mir lieben zu lassen, meine Kinder auf die Welt zu bringen und jeden Tag in ein Gesicht zu blicken, das dich anbetet", flüsterte er. „Nein, ich weiß nicht, wie du dies alles ertragen sollst."
    Seine Worte hatten auch ihren letzten Widerstand zum Schmelzen gebracht. „Oh, Jareth", seufzte sie und hob ihm ihre Lippen entgegen.
    Kurz bevor sich ihre Lippen zu einem Kuss trafen, störte eine ohrenbetäubende Explosion ihre Zweisamkeit.
    „Jareth - was war das?" rief Chloe erschrocken.
    Er sah sie nur verwundert an, ohne etwas zu sagen. Das Lächeln auf seinem gut aussehenden Gesicht war verflogen.
    Langsam fiel er nach vorne und landete schwer in ihren Armen. Chloe schwankte unter seinem Gewicht, während plötzlich der beißende Geruch von Schießpulver an ihre Nase drang.
    Eine warme Feuchtigkeit lief über ihre rechte Hand, die auf seinem Rücken lag. Als er zu Boden stürzte, fiel Chloe mit ihm. Sie verstand immer noch nicht, was soeben
    geschehen war, bis sie aufblickte und Lady Rathford an der Tür stehen sah.
    Die ältere Frau hielt eine Pistole in der Hand, deren Lauf geradewegs auf Chloe zeigte. Eine schmale Rauchwolke stieg von der Mündung der Waffe auf.
    „Und nun zu dir, kleine Hure", sagte sie, während sie auch die Pistole in ihrer anderen Hand hob.
    „Mutter!" rief eine zweite, weibliche Stimme. „Mutter!"
    Ein Schuss löste sich. Chloe hörte das laute Geräusch wie aus der Ferne, so schockiert war sie. Was sie jedoch aus ihrer Trance riss, war das hörbare Splittern des Fensterrahmens, als die Kugel lediglich wenige Finger breit neben ihrem Kopf in das
    Holz einschlug.
    „Verdammt!" fluchte Lady Rathford.
    Helena rannte atemlos in den Raum. Mit geweiteten Augen beobachtete sie die schreckliche Szene, die sich hier abspielte. Jareth lag auf dem Boden, Chloe kauerte sich schützend über ihn, als ob sie ihn vor den tödlichen Kugeln schützen könnte.
    Und das Blut. Überall war Blut.
    Verwirrt sah sie ihre Mutter an. „Mutter?"
    „Helena! Verschwinde sofort von hier. Warum bist du mir gefolgt?"
    „Ich dachte ... O Gott, ich hoffte so sehr, dass ich mich irrte." Entsetzt sah sie Jareths reglose Gestalt an. „Grundgütiger, was hast du dem Duke angetan, Mutter?"
    Chloe betastete verzweifelt Jareths Körper, um festzustellen, wie schwer er verletzt war. Sein Blut bedeckte ihre Hände, und sie verschmierte es auf seinem Hemd.
    „Ich habe ihn getötet", zischte Lady Rathford. „Und jetzt werde ich seine Hure töten." Sie streckte ihrer Tochter eine der rauchenden Pistolen entgegen und befahl: „Lade sie, nur für den Fall, dass er nicht tot ist. Vielleicht muss ich noch einmal auf ihn schießen."
    „Mutter, nein!" rief Helena entsetzt, die vor der Waffe zurückschreckte.
    Lady Rathford wedelte ungeduldig mit der leeren Pistole. „Ich habe es bereits getan. Nun muss ich es nur noch zu Ende bringen."
    Chloe stellte fest, dass sie zum ersten Mal einen Gefühlsausdruck auf Helenas schönem Gesicht sah. Angst und Schrecken standen in ihren Augen, als sie ihre Mutter ansah. „Sie werden dich unten hören, Mutter. Wahrscheinlich sind sie schon auf dem Weg hierher. Wir müssen fliehen."
    Jareth lag bleich und reglos vor Chloe. Sie suchte verzweifelt nach einem Puls, fand jedoch nichts.
    „Pah", sagte Lady Rathford. „Glaubst du wirklich, dass heute zum ersten Mal eine Pistole in diesem Gasthaus abgefeuert wird? Ich kann dir versichern, es kommt sogar recht häufig vor. Niemand wird es beachten. Außerdem kenne ich diesen Ort sehr gut, weil ich mich hier manchmal mit diesem
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