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Entscheidung aus Liebe

Titel: Entscheidung aus Liebe
Autoren: Jacqueline Navin
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Widerstand, als Chloe sie neben Rebeccah auf dem Bett absetzte. Eigentlich hatte sie den Kindern selbst verboten, die Katzen mit in ihre Betten zu nehmen, aber unter diesen Umständen war eine kleine Ausnahme von der Regel durchaus angebracht. Vielleicht waren die Mädchen ein wenig getröstet, wenn sie aufwachten und ihre kleinen Spielkameraden im Bett fanden.
    Am folgenden Morgen, als alle noch schliefen, hatte Chloe Strathmere in aller Stille verlassen. Sie hatte lediglich eine kurze Mitteilung für den Duke hinterlegt, in der sie ihn über ihre Abreise informierte. Dann war sie den ganzen Weg ins Dorf zu Fuß gegangen und hatte ein Zimmer im örtlichen Gasthaus genommen, um auf das nächste Schiff nach Frankreich zu warten.
    Als sie die Neuigkeiten über Jareths Verlobung hörte, konnte sie es kaum noch erwarten, England zu verlassen. Nur noch einige Tage, sagte sie sich selbst, dann werde ich wieder nach Hause zurückkehren. Bis dahin musste sie ihren Schmerz eben ertragen, so gut es ihr möglich war.
    Eines Abends saß sie gedankenverloren in ihrem kleinen Zimmer, als plötzlich heftig an ihre Tür geklopft wurde. Erschrocken stand sie auf und wich an die Wand zurück, während sie sich fragte, wer so stürmisch Einlass forderte. Schließlich war sie eine wehrlose Frau, und im Hafen trieben sich zweifellos einige Schurken herum ...
    Dann hörte sie eine bekannte Stimme. „Chloe! Chloe, öffne endlich diese Tür, ich bitte dich. Ich bin es, Jareth. Ich muss mit dir sprechen."
    Entsetzt blickte sie sich im Raum um, fand jedoch keine Fluchtmöglichkeit.
    „Chloe", sagte er, dieses Mal mit sanfterer Stimme. „Ich weiß, dass du in diesem Zimmer bist. Der Besitzer des Gasthauses hat es mir gesagt."
    Dennoch gab sie ihm keine Antwort. Auf Zehenspitzen schlich sie zum Fenster hinüber und spähte hinaus.
    Warum reagierte sie derart ängstlich? Wollte sie tatsächlich aus dem Fenster springen, nur um eine Begegnung mit ihm zu vermeiden? Es gab schließlich nichts, was sie jetzt noch befürchten musste.
    Dennoch hatte sie niemals zuvor so große Angst gehabt wie in diesem Augenblick. „Chloe", sagte Jareth hinter der Tür warnend, „wenn du mir nicht endlich antwortest oder diese Tür aufschließt, werde ich sie aufbrechen."
    Sie war zu keiner Bewegung fähig. Fragen wirbelten in ihrem Kopf herum, während ihr Herz so heftig schlug, dass es beinahe schmerzte.
    Warum war er zu ihr gekommen?
    Was wollte er von ihr, wenn alles, was sie ihm geben konnte, ihr Herz war? Und er hatte bereits deutlich gemacht, dass er keinen Wert auf ihre Liebe legte.
    Ein dumpfer Schlag erklang auf der anderen Seite, und das Holz der Tür begann zu splittern. Chloe erholte sich von ihrem ersten Schrecken.
    „Geh weg, Jareth! Ich will dich nicht sehen - nie mehr, genau genommen."
    Es gab einen kurzen Moment des Schweigens, dann schien der ganze Raum zu beben, als er sich wieder gegen die nachgebende Tür warf.
    „Nein! Wage es nicht, Jareth! Verschwinde."
    „Chloe, geh von dieser verdammten Tür weg."
    Sie sprang gerade noch zur Seite, als die Tür - oder was von ihr übrig geblieben war -nachgab und scheppernd auf dem Boden landete. Jareth stolperte in das Zimmer. Wild sah er sich um, bis seine dunklen Augen sie entdeckten. Sein Mantel war zerrissen, und Blut war auf seinem rechten Oberarm zu sehen, wo er sich mit der Schulter gegen die Tür geworfen hatte.
    „Chloe", sagte er heiser, und sein Gesichtsausdruck wurde unvermittelt sanft. Mit zwei langen Schritten legte er die Strecke zu ihr zurück. Dann fiel er vor ihr auf die Knie, ergriff ihre beiden Hände mit seinen und lehnte mit geschlossenen Augen die Stirn an ihren Oberschenkel.
    „Chloe, vergib mir."
    Fassungslos vernahm sie seine Worte, ohne einen Finger rühren zu können.
    War er tatsächlich den ganzen Weg hierher gekommen und wie ein wilder Barbar in ihr Zimmer eingebrochen, nur um sich bei ihr zu entschuldigen? Nun, sie würde ihm diesen Gefallen nicht tun. Wenn ihn sein schlechtes Gewissen plagte, sollte er eben leiden. Es war ihr gleichgültig. Sie würde ihm vorschlagen, einen Priester aufzusuchen, wenn er Absolution verlangte. Aber sie würde nicht diejenige sein, die sein Gewissen erleichterte, bevor er die Ehe mit Lady Helena einging.
    Dennoch konnte sie nicht widerstehen, seine dunklen Locken zu berühren und ihm das Haar aus der schweißnassen Stirn zu streichen.
    „Nein, vergebe mir nicht, Chloe", sagte er plötzlich. „Zumindest nicht heute." Abrupt stand er
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