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Entscheidung aus Liebe

Titel: Entscheidung aus Liebe
Autoren: Jacqueline Navin
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Gnaden", stellte Lady Rathford fest. „Haben Sie heute keinen Appetit?"
    Er hob den Kopf und starrte in ihre erwartungsvollen Gesichter.
    Abrupt stand er auf. Hinter ihm krachte der teure Chippendale-Stuhl gegen den antiken Buffetschrank und fiel schließlich zu Boden.
    Entschlossen ließ er seine Serviette neben seinen Suppenteller fallen. „Bitte esst ohne mich weiter", sagte er ruhig.
    „Strathmere, was soll das bedeuten? Setze dich und iss auf der Stelle weiter."
    Er machte sich nicht die Mühe, der Duchess zu antworten. Auf seinem Weg zur Tür prallte er beinahe mit einem der Dienstboten zusammen. „Wohin gehst du?" fragte seine Mutter in einem Tonfall, in dem schon beinahe der Anflug einer Empfindung zu hören war.
    Wütend wirbelte er zu ihnen allen herum. Alle, die ihm das Leben zur Hölle machten, waren an diesem Tisch versammelt. „Zu Chloe. Ich werde zu Chloe gehen -wenn sie mich noch will, was ich stark bezweifle. Ich habe nicht einmal das Recht, sie um Vergebung zu bitten, so niederträchtig habe ich mich ihr gegenüber benommen. Gott allein weiß, ich habe ihr so viel angetan, dass ich gar nicht weiß, wie ich es wieder gutmachen soll. Doch ich werde noch heute Nacht damit beginnen, und ich werde damit fortfahren, bis sie mir sagt, dass es genug ist. Und selbst dann werde ich nicht aufhören, ihr auf Schritt und Tritt zu folgen, weil ich sie liebe. Ja, ich liebe sie mehr als mein Leben. Helena, es tut mir unendlich Leid, aber ich kann dich nicht heiraten."
    Er sah Helena mit einem traurigen Blick an. „Du verdienst etwas Besseres als ein Leben mit einem Mann, der eine andere Frau liebt. Wir beide verdienen etwas Besseres, Helena."
    Lady Rathford erhob sich mit zornesrotem Gesicht. „Wie können Sie es wagen!" schrie sie aufgebracht. „Ich werde dafür sorgen, dass Sie ins Gefängnis geworfen werden, Sie betrügerischer, doppelzüngiger Schurke. Sie können Ihr Wort nicht zurücknehmen. Die Verlobung ist durch einen Vertrag besiegelt."
    Auch Lord Rathford wirkte verärgert, aber in seiner Miene zeigte sich eher Enttäuschung und Resignation. Er sah Jareth an, als wollte er sagen: Nun sehen Sie, was Sie angerichtet haben. Nun wird sie niemals den Mund halten und mir meine Ruhe lassen.
    Gleichgültig beobachtete Jareth die allgemeine Verwirrung, die er mit diesem Skandal bewirkt hatte. Gerald blickte aufgeregt in die Runde und bat einen der Diener, ihm einen Whisky zu bringen. Die Reaktion seiner Mutter war Jareth gleichgültig. Er sah sie nicht einmal an.
    Dennoch machte sie sich lautstark bemerkbar. Sie war aufgestanden und sah ihn an wie eine Schlange, die ihr Opfer in Augenschein nimmt.
    „Wenn du das tust, Strathmere", sagte sie drohend, und ihre Stimme klang so scharf wie eine Rasierklinge, „dann erkläre auf der Stelle vor diesen Zeugen, dass du verrückt geworden und nicht mehr zurechnungsfähig bist. Ich kann arrangieren, dass dir der Titel entzogen und auf Gerald übertragen wird. Wenn du es nicht freiwillig zugibst, werde ich Dr. Esterhaus konsultieren. Er hat bereits vermutet, dass es mit deiner geistigen Gesundheit nicht zum Besten steht."
    „Oh, halte dich bitte nicht zurück, Mutter. Ich bitte dich sogar darum. Glaubst du wirklich, ich würde mich von so etwas einschüchtern lassen? Nun, es wäre mir sogar recht, diesen verdammten Titel endlich loszuwerden. Aber du weißt ebenso gut wie ich, dass sich Gerald auch nicht leichter kontrollieren lassen wird als ich. Außerdem bin ich ein guter Duke, so wie Charles es war, wenn ich meinen Pflichten in Ruhe nachgehen und meine eigenen Entscheidungen treffen kann. Aber ich werde es nicht allein schaffen. Ich brauche Chloe, um leben und frei atmen zu können. Und ich werde sie zurückgewinnen, das schwöre ich." Er warf der Duchess einen kalten, entschlossenen Blick zu, der keinen Widerspruch zuließ. „Ich werde Chloe zu meiner Ehefrau machen."

Seine Mutter wurde aschfahl. „Wie kannst du es wagen, deine kleine Mätresse über mich zu stellen?" brachte sie nur mühevoll heraus.
    „Mutter, sie ist mehr wert als wir alle zusammen. Doch das wirst du niemals verstehen." Die Duchess umklammerte die Armlehnen ihres Stuhles, bis ihre Knöchel weiß wurden. Dann ließ sie sich nieder und bedeckte das Gesicht mit ihren Händen.
    Jareth wandte seine Aufmerksamkeit seinen übrigen Zuschauern zu. Er begegnete Lady Rathfords hasserfülltem Blick.
    „Dafür werden Sie bezahlen", zischte die Frau.
    Er senkte ergeben den Kopf. „Ich verdiene Ihre
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