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Entscheidung aus Liebe

Titel: Entscheidung aus Liebe
Autoren: Jacqueline Navin
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der älteren Kammerzofen, hatte die Aufgaben einer Anstandsdame übernommen. Die kleine, untersetzte Frau saß in ihrem Lehnstuhl am Kamin und schien zu schlafen, bis Jareth es wagte, seine Hand in Chloes Richtung zu bewegen. Der Frau gelang es stets, genau in diesem Moment aufzuwachen und ihn drohend anzustarren.
    Die unfreiwillige platonische Beziehung zu der Frau, die er von ganzem Herzen liebte, war der anstrengendste Aspekt seiner Gesundung.
    Jareth flüsterte Chloe leise zu: „Wie lange werde ich die Anwesenheit dieser schrecklichen Frau denn noch ertragen müssen?"
    Chloes Lächeln zeigte deutlich, dass sie ihm zustimmte. „Entweder, bis der Doktor dir gestattet, das Bett zu verlassen, oder bis zu unserer Hochzeit. Es kommt ganz darauf an, was zuerst der Fall sein wird."
    „Können wir die verdammte Zeremonie nicht einfach hier abhalten? Ich kann dich nicht einmal berühren, Chloe. Es bringt mich noch zur Verzweiflung."
    „Für einen Mann, der sich stets von Konventionen leiten ließ, sind deine außergewöhnlichen Ideen in letzter Zeit überraschend ungewöhnlich", bemerkte sie. „Soll das eine Beschwerde sein?"
    Sie lachte und fragte: „Wann habe ich mich jemals bei dir beschwert?"
    Nun war er mit dem Lachen an der Reihe.
    Da sie ihrem körperlichen Verlangen nicht nachgeben konnten, beschränkten sie sich auf Gespräche. Sie redeten über Helena, die sich in Rathford Manor eingeschlossen hatte und niemanden sprechen oder sehen wollte. Alle waren sich sicher, dass ihre Anklage nur eine Formalität war. Zweifellos würde man sie freisprechen. Chloe und Jareth waren entschlossen, zu ihren Gunsten auszusagen, da sie nichts von den Morden ihrer Mutter geahnt hatte. Dennoch schien Helena sich nicht selbst vergeben zu wollen.
    „Ich muss zugeben, dass ich mich teilweise schuldig an ihrem Unglück fühle", sagte Jareth. „Schließlich war ich es, der in die Pläne ihrer Mutter eingewilligt und sie um ihre Hand gebeten hat. Ich könnte es ihr nicht verübeln, wenn sie mich für den Vorfall verantwortlich macht."
    „Unsinn", erwiderte Chloe entschlossen, während sie seine Hand ergriff und diese ermutigend drückte. Lisettes Stuhl knarrte bedrohlich, eine unmissverständliche Warnung, der Versuchung zu widerstehen. Chloe verzog enttäuscht das Gesicht und ließ Jareths Hand fallen.
    Sie sprachen auch über seine Mutter. Die Dowager Duchess war nur einmal gekommen, um ihren Sohn zu besuchen. Dabei informierte sie ihn, dass sie in das Londoner Stadthaus der Familie ziehen würde - für immer. Sie würde jedoch zur Hochzeit anreisen, doch auch nur aus dem einen Grund, unnötigen Klatsch zu vermeiden.
    Als Jareth Chloe diese Neuigkeiten mitteilte, bemühte sie sich vergebens, traurig auszusehen. „Oh", sagte sie, „muss sie wirklich gehen?"
    Jareth kicherte und begann sie zu kitzeln, so dass Lisette sogar aus ihrem Stuhl aufstand.
    Als Nächstes erinnerten sie sich an die Freude der Kinder, als diese erfahren hatten, dass ihre geliebte Miss Chloe zurückgekommen war. Rebeccah hatte allerdings Bedenken hinsichtlich der Tatsache, dass Chloe ihre Tante wurde. Chloe verstand die Ängste des Mädchens. In ihrem kurzen Leben war sie bereits mehrmals von nahe stehenden Menschen verlassen worden, und ihre Vorsicht schien nur natürlich. Also gab sie ihr Bestes, den Kindern zu versichern, dass sie dieses Mal für immer bei ihnen bleiben würde. Die Kinder besuchten Jareth jeden Tag, beladen mit selbst gemalten Bildern, Wildblumen oder anderen Schätzen, die sie ihrem Onkel schenken wollten.
    Zum Schluss sprachen sie über ihre geplante Hochzeit. Chloes Vater würde mit Gigi und dem Baby nach Strathmere kommen, und sogar Lord Rathford hatte die Einladung angenommen, die Chloe ihm geschickt hatte. Diese Tatsache erleichterte Jareth ungemein, da er keine Feindschaft zwischen den Familien aufkommen lassen wollte. Verständlicherweise lehnte Helena die Einladung ab.
    Obwohl Jareth sich bemühte, Chloes Wünsche zu berücksichtigen, stellte sich mit der Zeit heraus, dass die Feierlichkeiten enorme Ausmaße annahmen. Chloe hatte zwar eine einfache Zeremonie mit wenigen Gästen im Sinn, aber es erwies sich als unmöglich, dass der Duke of Strathmere eine bescheidene Hochzeit feierte. Allein seine geschäftlichen Verpflichtungen erforderten die Einladung von über hundert Gästen.
    Als der Tag endlich kam, war die Hochzeitsfeier die prächtigste, die das Herzogtum jemals gesehen hatte. Ein kleines Orchester spielte in der
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