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Entscheidung auf Tortola

Entscheidung auf Tortola

Titel: Entscheidung auf Tortola
Autoren: Emma Darcy
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Lösung. Es gab nichts mehr, was sie tun konnte. Sie tastete nach den Stellen, an denen Steve sie festgehalten hatte. Es tat weh, aber der Schmerz in ihrem Herzen war weitaus stärker.
    Sie liebte ihn so sehr, und er empfand nicht einmal freundschaftliche Gefühle für sie. Das Leben war ungerecht, aber es musste weitergehen.
    Morgen wollte sie Andrew Carr anrufen und ihn überreden, das Drehbuch ohne weitere Einwände zu akzeptieren. Anschließend würde sie ihr Besichtigungsprogramm auf Barbados beenden und Vorkehrungen für ihre Abreise treffen. Auf jeden Fall beabsichtigte sie, ihren Kummer für sich zu behalten. Sie hatte so viel mit Schauspielerinnen zu tun, dass sie hoffte, ein wenig von ihnen gelernt zu haben.
    Äußerlich ließ Lacey sich nichts anmerken. Sie ging weiterhin jeden Tag an den Strand, kochte ihre Mahlzeiten, fuhr zum Einkaufen und erkundete die Insel. Aber innerlich war sie wie betäubt. Sie hatte keinen Appetit, saß stundenlang am Strand, blickte aufs Wasser hinaus und suchte nach Antworten, die es nicht gab.
    Steve war fort. Sein Haus war abends nicht beleuchtet, und auch sein Auto stand nicht in der Einfahrt.
    Lacey fuhr jeden Tag über die Insel, um sich etwas anzuschauen, und sie genoss es. Natürlich wäre es viel schöner gewesen, wenn Steve sie herumgeführt und ihr alles erklärt hätte, aber sie verdrängte entschlossen jeden Gedanken an ihn. Sie besuchte den Tierpark und die Blumengärten, besichtigte Museen und Zuckerrohrplantagen. Besonders eindrucksvoll war der Ausblick vom Schottland Distrikt über grüne Felder bis zum blauen Atlantik in der Ferne.
    Das Surfparadies befand sich im Süden der Insel. Lacey fuhr eines Nachmittags dorthin, um es sich anzusehen, und sie spürte das Verlangen, selbst auf ein Brett zu steigen. Ich werde noch einmal herkommen und surfen, bevor ich abfliege, nahm sie sich vor.
    Dann war es Zeit, zu packen, denn ihre Ferien gingen zu Ende. Sie wusch ihre Kleidung, verstaute alles im Koffer, was sie in den nächsten drei Tagen nicht mehr brauchen würde, und putzte das Haus. Sie war froh über die Ablenkung, die diese Aktivitäten ihr verschafften.
    Am nächsten Morgen hörte sie Steves Auto vorfahren. Für einen Augenblick setzte ihr Herzschlag aus, dann beschleunigte er sich. Steve war zurückgekehrt. Wo immer er gewesen sein mochte, er war wieder da. Am liebsten wäre Lacey sofort zu ihm gelaufen, um mit ihm zu reden und ihn zu fragen, warum er so wütend reagiert hatte. Sie wollte ihn wissen lassen, dass sie in zwei Tagen abreisen würde, vor allem aber musste sie ihn noch einmal sehen.
    Aber Lacey zwang sich, still sitzen zu bleiben, bis er ins Haus gegangen war. Dann stand sie auf und zog an jedem Fenster die Vorhänge zu, um nicht in Versuchung geführt zu werden, wieder nach ihm Ausschau zu halten oder von ihm gesehen zu werden.
    Morgen würde sie zum Surfen an die Atlantikküste fahren.
    Am nächsten Tag stand Lacey früh auf und freute sich auf einen letzten Ausflug zum Strand. Zum ersten Mal, seit Steve sie fortgeschickt hatte, konnte sie sich wieder für etwas begeistern. Das Wetter war herrlich. Die Sonne strahlte am wolkenlosen Himmel, die sanfte, warme Luft ließ die Hitze, die der Nachmittag bringen würde, nur ahnen. Der ungewöhnlich starke Ostwind wehte den Duft der Blumen und Bäume über die Insel.
    Als Lacey den Wagen auf die Straße zurücksetzte, glaubte sie flüchtig, eine Gestalt an einem der Fenster von Steves Haus zu erkennen. Sein Auto war da, aber er sollte eigentlich im Büro sein, denn heute war ein Wochentag. Ob er sie beobachtete? Vielleicht wollte er nur feststellen, ob sie endlich abreiste.
    Um die Südostküste zu erreichen, musste sie durch Bridgetown und weiter am Flughafen vorbeifahren. Für Lacey war die Tour ein Abschied von der Insel. Ein letztes Mal wollte sie die betörende Schönheit der Landschaft, der Blumen und des Meeres in sich aufnehmen. Der Fahrtwind blies durch das offene Fenster, und Lacey genoss es, nur für den Moment zu leben. Sie verdrängte jeden Gedanken an die Zukunft.
    Am Strand mietete sie ein Surfbrett, breitete ihr Handtuch neben dem eines jungen Paares aus, das ihr versprach, auf ihre Sachen zu achten, und lief mit dem Brett ins Wasser.
    Die Wellen waren über zwei Meter hoch und sehr stark. Lacey warf sich in die erste, tauchte und brachte anschließend ihr Brett in Position. Die gleichmäßige Brandung ermöglichte einen wunderbaren Ritt. Lacey surfte über den Kamm und dann an der Seite
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