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Entscheidung auf Tortola

Entscheidung auf Tortola

Titel: Entscheidung auf Tortola
Autoren: Emma Darcy
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Begehren und Liebe? Sie dachte eine Weile darüber nach und kam zu dem Schluss, dass es zwei vollkommen verschiedene Dinge waren.
    Was sollte sie jetzt tun? Sie wünschte sich, dass Steve etwas für sie empfand, aber er glaubte, dass sie nur an seinem Geld interessiert war. Wie konnte sie ihn vom Gegenteil überzeugen? Lacey sah blicklos in die Dunkelheit, und ihr Herz schmerzte. So angestrengt sie auch nachdachte, sie fand keine Lösung für ihr Problem.
    Als sie gegen Mittag des nächsten Tages vom Strand kam, klingelte gerade das Telefon. Sie hatte einige schöne Stunden am Meer verbracht, aber da sie in der Nacht so lange wach gelegen hatte, sehnte sie sich jetzt nach einem ausgiebigen Mittagsschlaf in einem kühlen Zimmer. Sie war müde, nervös und deprimiert.
    Lacey eilte sofort zum Telefon. Vielleicht rief Steve an. Sein Wagen stand noch immer in der Einfahrt. Vielleicht hatte Steve sie vom Strand zurückkommen sehen. Lacey hoffte wider alle Vernunft, dass er es war.
    “Hallo, Lacey? Hier ist Michael. Na, wie ist dein Urlaub?”
    “Hallo, Michael.” Sie lächelte, obwohl ihr das Herz schwer wurde. Sie hatte mit ihrem Chef nicht mehr gesprochen, seit sie Kalifornien verlassen hatte. “Mir geht es gut, und wie ist dein Urlaub?”
    Michael erzählte ihr kurz von seinen Angelerlebnissen, eine sehr geruhsame Beschäftigung für einen Mann, der sonst vor Energie förmlich übersprudelte. Dann wechselte er zu dem Thema “Many Lives and Loves”, und schon waren sie bei den Problemen und Herausforderungen ihres Berufes angelangt.
    “Was gibt’s Neues?”, fragte Lacey.
    Hatte sie da eben ein Geräusch an der Hintertür gehört? War jemand ins Haus gekommen? Lacey versuchte, in die Küche zu blicken, aber es gelang ihr nicht. Sie konzentrierte sich wieder auf das Gespräch mit ihrem Chef.
    “Es gibt Probleme mit den Darstellern”, sagte er gerade.
    Lacey hatte damit gerechnet, denn das war bereits während der Dreharbeiten im Frühling der Fall gewesen. “Handelt es sich um Carr, Michael?”
    “Ja, leider. Andrew Carr regt sich wieder mal über die Drehbücher auf, behauptet, dass der Text sich nicht mit seiner Schauspielerehre vereinbaren lässt. Dieser Idiot. Aber wir brauchen ihn, und er muss die Episoden so spielen, wie sie im Skript stehen. Ich möchte ihm nicht noch mehr Geld anbieten, und ich weiß auch nicht, ob es richtig wäre. Was meinst du?” Auch über die weite Entfernung klang Michael sehr besorgt.
    “Geld erleichtert so manches.” Wieder glaubte Lacey, ein Geräusch aus der Küche zu hören, aber sie konnte niemanden sehen.
    “Ja, aber ich kann nicht bei jedem Schauspieler die Gage erhöhen, nur weil ihm eine Stelle im Drehbuch nicht passt. Vielleicht kannst du Carr mit deinem Charme zur Vernunft bringen.”
    “Meinem Charme kann niemand widerstehen, wie du weißt”, erinnerte sie ihren Chef, der ihr das oft vorgeworfen hatte.
    “Genauso wenig wie meinem Geld”, sagte Michael.
    “Er hat bereits ein Haus, ein Auto und mehr Geld, als er ausgeben kann”, sinnierte Lacey.
    “Ja, aber Carr will aus der Serie aussteigen, falls er nicht mehr bekommt. Er behauptet, dass einige Textstellen unter seiner Würde sind.”
    “Okay, Michael, ich werde alle meine Überredungskünste anwenden”, versprach Lacey.
    “Wirklich? Ruf Carr bitte noch heute an und schmier ihm so viel Honig um den Bart, bis er zahm ist.”
    “Und wenn Süßholzraspeln nicht hilft, greife ich zu härteren Methoden.”
    “Schlag ihm meinetwegen mit einem Baseballschläger auf den Kopf.”
    “Aber bis dahin lass sie alle im Ungewissen”, sagte sie.
    “Ich lasse sie raten, ob ich sie hinauswerfe oder nicht”, erklärte Michael vergnügt.
    Lacey kicherte. Sie arbeitete gern mit Michael zusammen. Er kannte als Einziger die Probleme, die sie mit eigenwilligen Stars hatte und die sie lösen musste, damit die Dreharbeiten erfolgreich verliefen.
    Wieder glaubte Lacey, ein Geräusch an der Tür zu hören. Vielleicht war sie nicht geschlossen und bewegte sich im Wind.
    “Und wie geht es sonst?”, fragte sie.
    “Grässlich. Ich weiß nicht, warum wir eine so lange Pause machen. Ich werde unruhig und will wieder an die Arbeit.”
    “Keine Sorge, wir fangen ja bald an. Und ich werde noch heute bei Carr anrufen und dir anschließend das Ergebnis unserer Unterhaltung mitteilen.”
    “Vielen Dank, Lacey. Und wie sind deine Ferien?”
    “Wunderbar! Mir geht es hier großartig, und bis zu deinem Anruf habe ich nicht ein
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