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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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hatte Nicole nie gesündigt, war keiner Versuchung erlegen. Und jetzt schien sie gar nicht damit aufhören zu können, egal wie sehr sie sich bemühte.
    Er neigte den Kopf zur Seite, und sein blondes Haar, das lang und sehr dicht war, streifte seine Wangenknochen. Der Mann hatte ein absolut vollkommenes Gesicht. Er war nicht gutaussehend, nein, er war perfekt. Seine Wangenknochen waren ausgeprägt und hoch, sein kantiges Kinn lud dazu ein, geküsst zu werden, und als wäre das noch nicht genug, hatte er große, strahlend blaue Augen. Ein Blick aus diesen Augen dürfte genügen, um praktisch jede Frau zu verführen.
    Wie gut, dass sie nicht wie jede Frau war.
    »Weg da!«, schrie sie und nahm den Fuß von der Bremse.
    Seine Lippen bogen sich zu einem trägen Lächeln, bei dem sie erschauerte.
    »Weg!«, brüllte sie ihn an.
    Er kam näher.
    Sie streckte eine Hand aus ihrem Fenster. Die Scheibe hatte sie vor Wochen eingeschlagen. »Fordere mich nicht heraus!« Er hatte bereits zugegeben, dass er ein Jäger war, und sie würde gewiss nicht ruhig hiersitzen und sich von ihm wegschleppen lassen.
    Auch wenn dieses Leben nicht war, was sie sich gewünscht hatte, war der Tod keine Alternative.
    Der große, verführerische Mann kam auf sie zu.
    Er war nicht menschlich, schoss es ihr durch den Kopf. Ja, sie war sich zu neunundneunzig Prozent sicher, dass er es nicht war. Sie ließ den Motor aufheulen und trat aufs Gaspedal.
    Der Wagen hielt direkt auf ihn zu, und er lächelte immer noch.
    Okay, sie war zu achtzig Prozent sicher. Und so schnell fuhr sie gar nicht. Falls sie ihn erwischte …
    Siebzig Prozent?
    Ihre Hände umklammerten das Lenkrad.
    Dann sprang er in die Luft. Ihr Fuß trat das Gaspedal bis zum Boden durch, und sie fuhr so schnell, wie es der Wagen hergab.
    Einhundert Prozent sicher.
    Sie wagte einen Blick in den Rückspiegel. Der Jäger stand hinter ihrem Wagen und starrte ihr nach, den Kopf immer noch zur Seite geneigt.
    Dank ihrer neuen Vampirsinne konnte sie ihn mühelos sehen. Vor allem das grimmige Lächeln, als er ihr nachblickte.
    Die ersten Strahlen des Morgengrauens zeigten sich am Horizont. Nicole blickte hinauf und kniff die Augen zusammen. Ihre Zeit war beinahe abgelaufen.
    »Baby, ich lass es richtig rocken für dich.«
    Zum Glück hatte sie gerade noch rechtzeitig einen betrunkenen Studenten gefunden. Gott sei Dank für die »Spring Break« und Jungen, die sich austoben wollten.
    Aus dem Club plärrte laute Musik. Dann wurde es eben Morgen; für die Leute drinnen fing die Party anscheinend erst an.
    Und für die draußen … Nicoles Fingerspitzen wanderten hinauf zum Hals des Studenten. Sein Puls raste, und sie konnte sein Blut fast schon riechen.
    Das nächste Mal würde sie nicht so lange zwischen zwei Nährungen warten. Sie ließ sich nicht noch einmal von ihrer Angst bremsen.
    Der Junge drückte ihr einen feuchten, groben Kuss auf die Wange, bei dem sie zischend ausatmete und den Studenten mit dem Rücken an die Seitenmauer des Clubs drängte. Ihre neuen Kräfte hatten eindeutig Vorteile.
    »Wir müssen uns beeilen.« Sie rechnete damit, dass dieser Jäger wieder auftauchen würde, denn auf sie hatte er nicht den Eindruck von jemandem gemacht, der schnell aufgab.
    Ich hätte ihn überfahren sollen.
    Aber sie bemühte sich nun einmal, nicht zu töten. Und erst recht keinen Jäger, denn die waren wie Unkraut: Brachte sie einen um, schossen ein Dutzend neue aus dem Boden.
    »Baby, schnell finde ich gut«, raunte der Student und griff nach ihr. Sie packte seine Hände und drückte sie an die Mauer.
    Er stöhnte. »Oh ja, ich mag’s wild.«
    Gut für ihn. Nicole schloss die Augen und stellte sich auf die Zehenspitzen, während sie ihren Mund an seinem Hals öffnete. Sie würde aufpassen, dass sie ihm nicht wehtat, und sie würde sich beherrschen. Ihre scharfen Zähne schnitten in seine Haut.
    Da hörte sie ein leises Geräusch: ein Schritt und das sanfte Rascheln von Kleidung.
    Nein!
    Nicole blickte hinter sich und sah ihren Albtraum aus der Dunkelheit treten.
    »Weg von ihr!«, befahl der Jäger. Seine Stimme war so tief, dass Nicole fast deren Vibrieren auf der Haut spürte.
    Ihr wurde bewusst, dass sie den Studenten noch festhielt, und sie nahm ihre Hand von ihm. Auf keinen Fall würde sie einen unschuldigen Menschen – oder einen halb unschuldigen – in diese Auseinandersetzung hineinziehen. »Geh wieder rein.«
    Ihr College-Snack blinzelte sie an. »Aber wir wollten doch …« Ein paar
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