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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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Tropfen Blut liefen seinen Hals hinab. »Ich dachte, du …«
    »Falsch gedacht.« Sie ging auf Abstand zu ihm und sah wieder den Jäger an. »Und falls du nicht sterben willst, rate ich dir, zurück in den Club zu gehen.«
    »Sterben?« Es klang wie ein Froschquaken.
    Der Jäger kam näher. Nicole holte tief Luft. Ja, Vampire atmeten. Ihre Herzen schlugen. Blut floss in ihren Adern. Sie starben bei der Wandlung, doch dauerte dieser Tod nur einen Moment. Die ganzen Geschichten über grabeskalte Blutsauger waren Quatsch.
    »Na, hör mal, ich …«, begann der Student empört, kam allerdings nicht weiter, denn Nicole drehte sich zu ihm und ließ ihn das Monster in ihren Augen und die scharfen Zähne sehen.
    »Ach du Scheiße!« Er rannte so schnell in die Bar zurück, dass er zweimal über seine eigenen Füße zu stolpern drohte.
    Nicole schüttelte den Kopf, lockerte ihre Handgelenke und wartete.
    Der Jäger näherte sich mit ruhigen, leisen Schritten. Diesmal würde sie nicht wegrennen. Das Kräfteverhältnis war fairer – einer gegen einen. Und sie konnte ihn überwältigen. Vielleicht zumindest, je nachdem, was genau er eigentlich war.
    In den letzten sechs Monaten hatte Nicole leider erkennen müssen, dass Monster durchaus real waren. Dämonen wandelten auf Erden, Vampire jagten bei Nacht, und Werwölfe heulten tatsächlich den Vollmond an.
    Ihre rosarote Brille war in jener Nacht in New Orleans zerbrochen, als sie von einem Vampir angegriffen wurde. Danach wachte sie in einer neuen Welt auf, die ungekannte Schrecken barg, und sie hatte begriffen, dass alles, was sie zu kennen geglaubt hatte, eine Lüge gewesen war.
    In der realen Welt standen Menschen keineswegs ganz oben in der Nahrungskette. Sie waren lediglich die Beute für Andere , für all die Übernatürlichen, die in den Schatten lebten und jagten, wann immer sie wollten.
    Jagen.
    Ihr Jäger blieb keinen Schritt weit vor ihr stehen und blickte sie an.
    »Jetzt hast du mir zum zweiten Mal mein Essen weggenommen.« Sie benetzte sich die Lippen. Also ehrlich, war eine gute Mahlzeit denn zu viel verlangt? »Rate mal, was das heißt.«
    Er starrte sie einfach an. Dann erschien eine steile Falte zwischen seinen Brauen. »Was ist mit deinen Augen? Sie sollten grün sein.«
    Die Augenfarbe von Vampiren wechselte, hatte man ihr erzählt. Vor einem Kampf oder bestimmten körperlichen Aktivitäten wurde ihre Iris pechschwarz. »Meine Augen sind anders, damit ich dich besser sehen kann«, flüsterte sie lächelnd. Eigentlich veränderten sie sich, wenn sie Beute ausguckte, folglich sagte sie die Wahrheit.
    Sein Blick fiel auf ihren Mund, und er nahm eine steifere Haltung ein. »Deine Zähne …«
    Ihr Lächeln wurde breiter, und sie wusste, dass er nun ihre Reißzähne sah. »Die verändern sich, damit ich dich besser beißen kann.« Sie war nicht Rotkäppchen, sondern der Wolf. Was dem Jäger bewusst sein müsste. Sie nutzte sein Staunen und griff an.
    Nicole sprang los, packte seine Arme. »Du hast mir mein Essen weggenommen, also bist du jetzt mein Abendessen.«
    Und Nicole tat das Einzige, was sie konnte: Sie biss.
    Schließlich mussten auch Vampire überleben.

Zweites Kapitel
    Als Nicole auf ihn zustürzte, hob Keenan beide Hände und wollte zurückweichen. Doch sie war schnell, zu schnell für einen Menschen. Vor allem aber packte sie ihn, berührte ihn und starb nicht.
    Diese Tatsache schaffte ihn.
    Jahrhundertelang hatte ihn niemand berühren können und es überlebt.
    Und Keenan hatte geglaubt, dass er auch als gefallener Engel jedem den Tod brachte, der ihn berührte. So besagten es die Legenden.
    Ihre Zähne gruben sich in seinen Hals. Ein schneidender Schmerz entbrannte auf seiner Haut, gefolgt von einem süßen Feuer. – Wonne?
    Ihr Mund war auf ihm, ihre Lippen streichelten seine Haut, und er fühlte das zarte Lecken ihrer Zunge an seinem Hals.
    Berührung.
    Sein Schwanz wurde größer, als sich Lust in ihm regte. Ihre Brüste rieben an seinem Oberkörper, die Spitzen hart und erhaben.
    Sie fasste ihn an, drängte sich an ihn und war trotzdem am Leben.
    Na ja, jedenfalls irgendwie.
    Als ihre Zunge abermals über seine Haut strich, schoss ein Feuer geradewegs von seinem Hals in sein Glied. War er erregt?
    Engel empfanden keine Lust.
    Dennoch wuchs sein Hunger. Er wollte sie fühlen, mit beiden Händen über ihre Arme gleiten und die zarte Haut ertasten. Er wollte die Finger in ihr Haar tauchen, wollte alles.
    Sie wich zurück. Mit großen Augen –
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